Das Sprachlog hat eine lange (gemessen an der deutschen Bloglandschaft) und abwechslungsreiche (gemessen an der deutschen Bloglandschaft) Geschichte.
Sie begann im Januar 2007, als Anatol Stefanowitsch im Jahr der Geisteswissenschaften an der Universität Bremen das Bremer Sprachblog gründete. Ursprünglich als Gruppenblog der Bremer Sprachwissenschaftler/innen geplant, entwickelte es sich schnell zu einer Ein-Mann-Show, in der Stefanowitsch nicht nur sprachwissenschaftliche Themen populär aufbereitete, sondern auch sprachwissenschaftlich inspirierte Alltagsbeobachtungen anstellte und vor allem bis dahin unangefochtene Position der Sprachkritiker in der öffentlichen Debatte um Sprache und Sprachen angriff. Das Bremer Sprachblog etablierte sich als wissenschaftlich fundiertes, offensiv auftretendes Gegengewicht zu kulturpessimistischer Sprachnörgelei. Die meisten Beiträge aus dem Bremer Sprachblog sind hier zu finden, das Originalblog ist hier archiviert.
Als er 2010 die Universität Bremen verließ, verlegte Stefanowitsch sein Blog auf das Portal SciLogs des Spektrum-Verlags, wo er unter dem Titel Sprachlog die Tradition des Bremer Sprachblogs fortführte und auf neue Bereiche, wie z.B. diskriminierende Sprache, ausweitete und bis vor ein paar Wochen aktiv führte. Die meisten Beiträge aus dem alten Sprachlog finden sich im neuen Sprachlog hier, in der Originaloptik bleiben sie auf absehbare Zeit auch dort erhalten.
Das [ʃplɔk], auch Schplock genannt, entstand im Sommer 2007. Damals studierte Kristin Kopf nach einigen Fachwechseln, die immer zum Ziel hatten, den Linguistikanteil zu maximieren, Germanistik und Vergleichende Sprachwissenschaft in Mainz. Während eines Praktikums mit vielen Linguistikbüchern fing sie an, kleine Zitate und interessante Fakten in Blogform zu sammeln. Mit der Zeit stellte sich ein wachsendes Publikum ein, es landeten schließlich auch komplexere Sachverhalte im Schplock und Kristin Kopf entwickelte den Anspruch, sie für sprachwissenschaftliche Laien verständlich zu erläutern, ohne dabei allzu langweilig zu werden. Die alten Schplock-Beiträge sind im neuen Sprachlog hier zu finden und in der Originaloptik hier.
Unter tráchtas.dialann begann Susanne Flach 2009 mit dem Sprachbloggen. Dort erschienen in Tagebuchform zunächst Wasserstandsmeldungen während der Zeit der Magisterarbeit die innerhalb eines Sonderforschungsbereichs an der Universität Hamburg mit Aspekten der Nominalphrase im irischen Englisch entstand. Nach Abgabe der Arbeit kamen kleine Kommentare zu Prüfungsthemen in der anglistischen Sprachwissenschaft dazu. Nach Abschluss des Studiums im Herbst 2010 wich tráchtas.dialann einem (fast) reinen Linguistikblog. Dieses nannte sich */ˈdɪːkæf/ (bisher haben sich übrigens erst eine zwei Leserinnen über die künstlerische Freiheit im IPA des dortigen Blognamen gewundert). Die Beiträge beschäftigten sich aus einer empirischen Perspektive überwiegend mit kleineren und größeren Sprachmythen und gaben Antworten auf ganz viel Sprachkritik und Anglizismenwahn.
Mitte 2012 stellten die drei Autor/innen bei einem Treffen fest, dass sich bei aller Freude am Bloggen eine gewisse Routine eingeschliffen hatte. Schnell entstand die Idee, diese Routine aufzubrechen und auch den Leser/innen ein breiteres Themenspektrum anzubieten, indem man die drei Blogs zu einem machen würde. Am 28. November 2012 war es dann soweit: Das neue Sprachlog öffnete seine Pforten.
Fortsetzung folgt.