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Neulich im Fast-Food-Tempel

Von Susanne Flach

Beim aktuellen Besuch von McDonald’s war ich ja ob der Neukreation des Nürn­burg­ers nicht unwesentlich ver­wirrt. Was mir darüber hin­aus aufge­fall­en ist, als ich auf meine Frit­ten wartete: wie spricht der Deutsche sie eigentlich aus, die Ham­burg­er, Cheese­burg­er, Fis­chburg­er oder Nürn­burg­er?

An mehreren beson­ders schö­nen Exem­plaren mut­ter­sprach­lich­er Eims­büt­tler fiel mir auf, dass zumin­d­est in Ham­burg fol­gende Aussprachemuster vor­liegen (pho­nol­o­gisch bess­er geschulte Lin­guis­ten und tech­nisch ver­siert­ere Men­schen mögen mir die Abwe­sen­theit ein­er Tran­skrip­tion auf pro­fes­sionellerem Niveau verzeihen):

  • Cheesebörger
  • Fis­chbörger

ABER:

  • Hamburger

(Wer Cheese­börg­er sagte, sagte auch Hamburger.)

Ich würde es übri­gens nicht anders aussprechen — die Frage ist, ob dieses Muster auch für andere Teile des deutschen Sprachraums gilt (ver­mut­lich). Die viel span­nen­dere Frage dürfte natür­lich sein, welche mor­phopho­nol­o­gis­chen Prozesse im Gang sind (d.h. -börg­er/-burg­er sind hier lexikalisch bed­ingte Allo­mor­phe). Ungek­lärt bleibt deshalb, wie man seinen Nürn­burg­er bestellt: Nürn­burg­er, Nürn­berg­er, Nürnbörger?

Ich gehe nicht zu McDonald’s, sie nen­nen es Feldforschung.