Don’t mention it – in etwa „nicht der Rede wert“ – ist im Englischen eine der Standardantworten auf Dankesbekundungen. Das Oxford English Dictionary hat dieses Motto so verinnerlicht, dass man sich dort gar nicht erst bedankt. Man stellt zwar ein Online-Formular bereit, über das Nutzer/innen Erstbelege, Wortvorschläge, Fehler und anderes melden können – Crowdsourcing hat beim OED eine lange Tradition, schon die erste Auflage stützte sich stark auf Sprachbelege, die von belesenen Sprachliebhaber/innen eingeschickt und in der Redaktion des Wörterbuchs von Hand sortiert und in Zettelkästen verwahrt wurden (für unsere jüngeren Leser/innen: Das Internet gab es im neunzehnten Jahrhundert noch nicht). Aber eine Reaktion bekommt man auch dann nicht, wenn der gemeldete Vorschlag umgesetzt oder Mangel behoben ist Weiterlesen
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Shitstorm wem Shitstorm gebührt
Das Oxford English Dictionary ist einer langen Tradition sorgfältiger lexikografischer Arbeit auf höchstem wissenschaftlichen Niveau verpflichtet – es ist quasi, wie sein Name schon sagt, das Oxford unter den English Dictionaries.
Dabei spielt vor allem die Suche nach Erstbelegen – also den ersten schriftlich dokumentierten Verwendungen von Wörtern – eine Rolle. Diese werden häufig von lexophilen Laien an die Redaktion des OED geschickt, wo sie dann sorgfältig nach allen Regeln der Wörterbuchmacherei überprüft und gefaktencheckt werden, bevor sie den bisherigen Erstbeleg eines Wortes auf die Müllhalde der Sprachgeschichte befördern dürfen.
Oder sie werden einfach aus Internetquellen mit notorisch unzuverlässiger Datierung übernommen ohne auch nur oberflächlich auf Plausibilität überprüft zu werden. So geschehen im Fall eines alten Bekannten des Sprachlogs, dem shitstorm. Der findet sich im OED als Unterpunkt des Eintrags für shit und wird definiert als „a frenetic or disastrous event; a commotion, a tumult“ (ein hektisches oder katastrophales Ereignis, ein Durcheinander, ein Tumult). Weiterlesen