Großbritannien ist ja im allgemeinen nicht für sein gesteigertes Interesse an Fremdsprachen bekannt — dort sind, anders als in den meisten anderen (europäischen) Ländern für den höchsten Schulabschluss keine Kenntnisse einer Fremdsprache erforderlich. Die Zahl der Schüler/innen, die freiwillig Deutsch, Französisch oder Spanisch lernen und als Prüfungsteil ihres Sekundärabschlusses haben, fällt. Der GUARDIAN hat das jetzt in einem Artikel kommentiert und kritisch — vielleicht auch ein bisschen wehmütig — hinterfragt (Ed West, The long adieu: how Britain gave up learning French, THE GUARDIAN, 22. Januar 2016).
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Flüchtlinge zu Geflüchteten?
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat in der Begründung zu ihrer Wahl von Flüchtlinge zum Wort des Jahres am Rande thematisiert, dass das Wort „für sprachsensible Ohren tendenziell abschätzig“ klinge, und das deshalb „neuerdings … öfters alternativ von Geflüchteten die Rede sei. Es bleibe aber abzuwarten, ob sich diese Alternative „im allgemeinen Sprachgebrauch durchsetzen“ würde. Der Vorsitzende der GfdS, der Hannoveraner Sprachwissenschaftler Peter Schlobinski, wurde gegenüber der dpa deutlicher: „Ich glaube, dass Flüchtling letztlich bleibt, dass Geflüchtete keine Chance hat“.
Beide Fragen – ob Flüchtlinge einen negativen Beiklang hat und ob das Wort Geflüchtete (oder auch Flüchtende) eine aussichtsreiche neutrale Alternative wäre, stoßen auf anhaltendes Interesse (der Sprachlog-Beitrag aus dem Jahr 2012 zu diesem Thema gehört zu den am kontinuierlichsten abgerufenen, auch der Deutschlandfunk hat in seiner Berichterstattung zum Wort des Jahres darauf verlinkt). Ich möchte die Gelegenheit deshalb nutzen, diesen Beitrag um einige Perspektiven zu ergänzen, die über die üblichen subjektiven Eindrücke hinausgehen, die die GfdS auch dieses Jahr anstelle sprachwissenschaftlicher Analysen von sich gegeben hat. Weiterlesen