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De Saussure

Von Kristin Kopf

Nur ein schneller Link … ein Artikel aus dem Times Lit­er­ary Sup­ple­ment über Fer­di­nand de Saus­sure, eine ganz große Fig­ur in der Sprach­wis­senschaft: The poet who could smell vow­els
Der Artikel ist eine Melange aus Biographis­chem und Lin­guis­tis­chem und vielle­icht eher für Leute inter­es­sant, die Saus­sure schon kennen.

Schplock ist kein Splog!

Von Kristin Kopf

Na wie gut, dass ich bei mein­er Blog­be­nen­nung nicht nach der Schrei­bung gegan­gen bin … son­st hieße ich heute Splog — und das heißt, wie ich eben gel­ernt habe, spam blog. (Siehe auch hier! Und hier, mit tollem Titel: Behind Splog­ging: Why Splog­gers Splog.)

Die Beze­ich­nung Blog anfür­sich ist ziem­lich span­nend — sie kommt ja bekan­nter­maßen von weblog. Dass so etwas abgekürzt wird, ist nicht ungewöhn­lich — aber dass dabei der let­zte Laut des ersten Wortes dem zweit­en zugeschla­gen wurde, stellt eine Extrav­a­ganz beson­deren Aus­maßes dar.
Tech­niken, mit denen man Wörter verkürzt, unterteilt man in der Sprach­wis­senschaft in mehrere Unter­grup­pen. Vier davon hier:

  1. Kon­t­a­m­i­na­tio­nen: zwei Wörter ver­schmelzen. Lokal beson­ders beliebt: Mainz+ einzi­gar­tig zu mainzi­gar­tig. Aber natür­lich gehört auch das oben erwäh­nte Splog dazu.
  2. Kürzun­gen: Ein Teil des Wortes wird wegge­lassen: (Omni)Bus, (Eisen)Bahn, …
  3. Abkürzun­gen: Einzelne Buch­staben, meist die Anfangs­buch­staben der entsprechen­den Wörter, wer­den aneinan­derg­erei­ht und als Buch­staben aus­ge­sprochen: dpa, SpVzK­mA, …
  4. Akro­nyme: Eigentlich wie bei den Abkürzun­gen, nur dass die Buch­staben nicht als solche aus­ge­sprochen wer­den, son­dern man sie hin­tere­inan­der­weg liest, wie ein nor­males Wort: Bafög, Egli1, …

Das blog gehört eigentlich der zweit­en Gruppe an — aber während die meis­ten Wörter dieser Gruppe in europäis­chen Sprachen an den Sil­ben­gren­zen abge­tren­nt wer­den (Omni|bus), oder gar an den Wort­gren­zen (Eisen|bahn), ver­stößt blog gegen bei­des: web und log bilden jew­eils eine Silbe und ein Wort. Von der ersten Silbe ein­fach einen Laut beizube­hal­ten, ist selt­sam. Wie kommt’s also? Ein Artikel des Econ­o­mist legt nahe, dass es sich um ein Wort­spiel han­delte (Wikipedia hat’s für mich gefunden):

The word “blog” appears to date back to 1997, when one of the few prac­ti­tion­ers at the time, Jorn Barg­er, called his site a “weblog”. In 1999, anoth­er user, Peter Mer­holz, play­ful­ly broke the word into “we blog”, and some­how the new term—blog—stuck as both a verb and a noun.”

Quelle

Hm, das The­ma ist noch lange nicht aus­geschöpft, aber ich will mor­gen eine Spar­ty feiern … Man sieht sich!

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Was bedeutet eigentlich … Schplock?

Von Kristin Kopf

Ich habe mich ja naiver­weise für die Wortschöpferin gehal­ten, aaaaaber Urban Dic­tio­nary ist mir zuvorgekommen:

Sch­plock: The noise a £2 coin in a con­dom makes when you hit some­one with it.

Wom­öglich ist das Wort in dieser Bedeu­tung auch noch fre­quenter als in meiner …

Bei­de Wörter, Sch­plock1 (meines) und Sch­plock2 (das andere) klin­gen zwar gle­ich (sind also homophon), sind aber durch ganz unter­schiedliche Prozesse ent­standen.
Sch­plock1 ist eine Abkürzung von Sprach­blog (diese Art der Abkürzung nen­nt man “Kon­t­a­m­i­na­tion” oder “Kof­fer­wort”) mit Ver­schrif­tung der Palatal­isierung von s vor Plo­siv und der Aus­lautver­här­tung, Sch­plock2 hinge­gen ein laut­ma­lerisches (ono­matopo­et­is­ches) Wort.

Mal wieder John und Mary

Von Kristin Kopf

Ein Lesetipp: An Intro­duc­tion to Clas­si­cal Gen­er­a­tive Psychology

[…] Chom­sky defines the mind as the “set of well-formed thoughts” (1957z:3984) and then goes on to stip­u­late a com­plex deriva­tion­al sys­tem which allows us to gen­er­ate all the indi­vid­u­als in our cell phone reg­is­ter by a finite-state automa­ton, from a sin­gle under­ly­ing rep­re­sen­ta­tion. His two most famous exam­ples are:

(a) [John loves Mary.]
(b) [John hates Mary.]

Chom­sky claims that the sen­tences (a‑b) are derived from the sin­gle under­ly­ing rep­re­sen­ta­tion /John loves Mary./ by a num­ber of extrin­si­cal­ly ordered mood-trans­for­ma­tion rules. He argues that John has to m‑command Mary in order to cre­ate an emo­tion­al link and then in the case of (a) Mary can move up to John’s pad for a brief merge. […]”