Da ich in meinem Texterleben unter anderem gerade knapp 40.000 Wörter — also im textlichen Umfang einer Magisterarbeit — über Lifestyleprodukte schreiben muss, ist es hier in den letzten Tagen und Wochen so ruhig geworden, dass ich darüber fast mein Passwort für den Login vergessen hätte. In Ghost- und Copywriter-Kreisen nennt man Projekte wie das (meinige) übrigens das Verfassen von Unique Content.*
Eigentlich hätte ich einen guten Berg an Themen abzuarbeiten. Für das Aktuelle konnte ich mich aber nicht zwischen Zynismus, Satire und ehrenwörtlicher Entrüstung entscheiden. Außerdem wäre jegliche Stellungnahme nach dem Gagfeuerwerk, das in den letzten Tagen aus allen Rohren auf das freiherrliche Plagiatsexamen abgefeuert wurde, das dreiste Schmücken mit fremden Federn. Nach der gestrigen Hohlmeierei bei Anne Will, als das Straußenei als Ablenkungsmanöver vom ‘Ablenkungsmanöver’ meinte, ‘Fehler’ wie diese machen ihn ‘menschlich’, war ich der Meinung, die Spitze der bewussten Täuschung sei erreicht. Heute weiß ich (“Hier steht das Original, kein Plagiat”), warum ich froh bin, dass bei uns keiner den Überblick über Atomwaffen verlieren kann.
Es wird hier im Blog vorerst leider weiter ruhig bleiben, zumindest bis zum Wochenende. Ich gelobe Besserung. Bis Freitag bin ich auf einer Konferenz in Göttingen. Vielleicht hat Dr. Xerox bis dahin seinen Helm genommen (für die Fußnote in der Geschichte) und ich kann mich wieder den wichtigen Themen widmen, von denen alle reden.
Thema der Tagung ist übrigens… Text: Strukturen und Verarbeitung.
P.S.: “Flädlesupp” ist die Satire‑, Müll- und Kommentarkategorie bei */ˈdɪːkæf/.
*Disclaimer: Ich arbeite als (Werbe-)Texterin, der englische Fachausdruck dafür ist Copywriter. An summa cum fraude bin ich nicht beteiligt.
**Ich melde Gagschutz für Hohlmeierei und Straußenei an.