Beginnen wir den Neuanfang mit einem Kaufbefehl. Da die Weihnachtszeit vor der Tür steht und der ein oder die andere schon nach einem Geschenk sucht, hier ein Tipp aus der Sprachwissenschaft. Während der Lektüre von Im Spiegel der Sprache von Guy Deutscher ertappte ich mich nämlich immer wieder bei einem Gedanken: this guy will this year’s christmas shopping very easy.
Anders angefangen: Die Sprachwissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten einige — aus unserer Sicht — recht ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Ungewöhnlich für uns, weil das, was wir natürlich finden, nicht immer natürlich für Sprecher anderer Sprachen ist. Wenn man beispielsweise Sprechern europäischer Sprachen Bilder einer Geschichte vorlegt und sie bittet, die Bilder in die richtige Reihenfolge zu bringen, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass sie sie von links nach rechts legen. Muttersprachler des Hebräischen legen sie tendenziell von rechts nach links (Fuhrmann & Boroditsky 2010). Das mag man ja noch mit der Richtung ihrer Schriftsprache erklären können. Aber Sprecher einer australischen Sprache legen mal von links nach rechts, mal von oben nach unten und umgekehrt. Wer sich das augenscheinliche Chaos genauer ansieht, stellt fest, dass sie die Bildergeschichte von Ost nach West erzählen (Boroditsky 2009).
Ups!