Zur Verteilung von Anredepronomina im Deutschen, also aktuell dem Siezen und Duzen, wurde schon viel Kluges geschrieben. Das, was ich heute im »Wörterbuch der Mikropolitik« ausgegraben habe, gehört definitiv nicht dazu. Seinen Eintrag »Duzen« leitet Diether Huhn in klassischer Altherrenmanier ein mit den Worten
Wenn — beispielsweise — ein älterer Hochschullehrer einer jungen, schönen Kollegin vorsichtig das „Du“ anbietet und sie läßt sich allenfalls dazu herab, ihn mit Vornamen anzureden, bleibt aber ansonsten beim „Sie“, dann denkt sie möglicherweise, ihre Beziehung zu jenem älteren Kollegen hätte in den Augen der anderen Kolleginnen und Kollegen unterdessen einen Grad von Vertrautheit angenommen, daß nur noch das „Du“ nötig sei, um jenen anderen mitzuteilen, daß sie nun doch miteinander geschlafen haben.
Luft und Kotztüte geholt? Okay, es geht weiter: Weiterlesen