Nach dem größten Fakefake 2014 überhaupt, den Twitter letzte Woche unter ungefakter Anteilnahme des Postillon mit sich und dem Rest der Welt ausgefochten hat, knöpfen wir uns heute Fake-Konzept und ‑Morphologie vor. Wenn Ihnen das jetzt zu viel Meta war — gut aufpassen!
Nominiert ist Fake-, nennen wir es vorläufig ein Präfix. Das ist keine triviale Feststellung. Denn während es mit dem Nomen Fake und seinen Ableitungen faken oder Faker/in enge Bedeutungsbeziehungen unterhält, hat Fake- in der deutschen Sprachgemeinschaft ein so faszinierendes semantisches und morphologisches Eigenleben entwickelt, dass wir ihm unrecht tun würden, es als bloße Zutat zu hundsgewöhnlichen Komposita abzutun. Und bevor Sie sich fragen, ob Fake- als Anglizismus 2013 taugt, wo es doch soooo alt ist — einfach das Spannungsfeld aus sehr Altem, viel Neuem und sprachlich Wertvollem genießen!