Schlagwort-Archive: Euphemismen

Asylgegner und Asylbefürworter

Von Anatol Stefanowitsch

Eins der Unwörter, das mir in der Berichter­stat­tung über Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkün­fte bish­er ent­gan­gen ist, ist das Wort Asyl­be­für­worter. Tat­säch­lich kon­nte ich zunächst kaum glauben, dass es wirk­lich ver­wen­det wird, als ich es heute früh in diesem Tweet des MDR Sach­sen las:

Eine schnelle Recherche ergab dann aber, dass das Wort tat­säch­lich von den Medi­en ver­wen­det wird – nicht nur vom MDR, son­dern z.B. auch von der säch­sichen Freien Presse, von Spiegel Online, der Bild, dem Han­dels­blatt, dem Deutsch­land­funk und der Tagess­chau. Weit­er­lesen

Kurze Geschichte eines Unworts: Asylkritiker

Von Anatol Stefanowitsch

Die Wörter asylkri­tisch, Asylkri­tik und Asylkri­tik­er haben sich in den let­zten Monat­en zu euphemistis­chen Ober­be­grif­f­en für alle möglichen Spielarten recht­en und/oder ras­sis­tis­chen Denkens und Han­delns entwick­elt. Zunächst geschah das fast unbe­merkt, aber seit ein paar Wochen bekom­men die Wörter endlich die kri­tis­che Aufmerk­samkeit, die ihnen zuste­ht: Schon im Juni kri­tisierte die Beratungsstelle für Betrof­fene rechter Gewalt in Sach­sen die For­mulierung „besorgte, asylkri­tis­che Bürg­er“, und in den let­zten Tagen gab es aus­führliche Kri­tiken in The Euro­pean, der Zeit und der taz. Inzwis­chen hat die dpa sog­ar angekündigt, dass sie die Wörter gar nicht mehr ver­wen­den wird.

Auch ich habe mich zu den Begrif­f­en geäußert, z.B. im in der Säch­sis­chen Zeitung, bei Radio Corax und bei MDR INFO. Eine Frage, die ich dabei nur all­ge­mein beant­worten kon­nte, war die, woher das Wort über­haupt kommt und seit wann es im Umlauf ist. Hier nun eine genauere Antwort auf diese Frage. Weit­er­lesen

Sprachbrocken 18/2013

Von Anatol Stefanowitsch

Mein wöchentlich­es Durchkäm­men der Presse liefert nicht immer Mate­r­i­al für die Sprach­brock­en – so auch diese Woche. Ich habe deshalb per Twit­ter nach The­men­wün­schen gefragt, die ich im Sprach­brock­en­for­mat beant­worten kön­nte. Aus den zahlre­ichen Wün­schen habe ich vier aus­gewählt, zu denen mir spon­tan etwas ein­fiel (die übri­gen Vorschläge habe ich mir notiert und werde vielle­icht bei Gele­gen­heit darauf zurück­kom­men). Los gehts.
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