Schlagwort-Archive: Etymologie

Kaiser, König, Edelmann …

Von Kristin Kopf

Hier im Sprachlog gab es ja mal so eine sprachgeschichtliche Kom­po­nente, nicht? Die kommt jet­zt mit voller Kraft zurück! In den let­zten Monat­en war ich hier sehr zurück­hal­tend, weil all meine Lust daran (und vor allem Zeit dafür), Sprach­wis­senschaftlich­es all­ge­mein­ver­ständlich zu erk­lären, in ein Buch­pro­jekt geflossen ist. Mit­tler­weile ist das beina­he abgeschlossen und im Sep­tem­ber kommt es raus – hier die Ver­lagsankündi­gung. Der Beschrei­bung­s­text ist etwas kryp­tisch, aber let­ztlich mache ich darin Sprachgeschichte an der Geschichte aus­gewählter Wörter sicht­bar. Die Ety­molo­gien sind also der Aufhänger, dahin­ter ver­birgt sich ein zwar assozia­tiv­er, aber sys­tem­a­tis­cher­er Blick auf (vor allem) Laut- und Bedeu­tungswan­del und den Wortschatz.

Auf dem (sehr steini­gen!) Weg zum fer­ti­gen Pro­dukt mussten immer wieder einzelne Kapi­tel dran glauben, und da ich so schnell sich­er kein zweites Ety­molo­giebuch schreiben werde, werde ich die in den näch­sten Monat­en nach und nach verbloggen – natür­lich neu angepasst ans Medi­um. Los geht es mit der Geschichte von Kaiser und Zar, die nicht nur ähn­lich mächtig sind, son­dern auch noch bei­de ein­er gemein­samen sprach­lichen Quelle entsprin­gen, und mit dem König, hin­ter dem Zeu­gung, Geburt und Geschlecht stehen.

Ein Name wird Programm

Den Kaiser als Herrsch­er haben wir uns in Rom abgeschaut. Dort gab es einst einen gewis­sen Gaius Julius Cae­sar, seines Zeichens enorm ein­flussre­ich­er Chef des römis­chen Reichs – so ein­flussre­ich, dass sein Name Pro­gramm wurde. Bei der römis­chen Bevölkerung set­zte sich Cae­sar als generelle Beze­ich­nung für ihren Herrsch­er durch − selb­st als der schon wieder ganz andere Namen trug. Das ver­lief also ähn­lich wie bei den Pro­duk­t­na­men Tem­po oder Tesa, die heute an jed­er Art von Papier­taschen­tuch oder Klebe­streifen haften kön­nen: Ein her­aus­ra­gen­der Vertreter wird zur Beze­ich­nung ein­er ganzen Gruppe gle­ichar­tiger Men­schen oder Gegenstände.

Dann kamen die ger­man­is­chen Völk­er an und Weit­er­lesen

Des Donnerstagsrätsels Lösung

Von Susanne Flach

Mein erstes Ety­molo­gierät­sel und dann soooooo viele richtige Antworten. Gruseliger Ver­dacht: Sie waren alle auf ein­er Kloster­schule! Das war jet­zt eins zum Warm­bleiben, dem­nächst drehen wir an der Fein­justieren und schal­ten dann wieder einen Gang nach oben.

In diesem Sinne:

etymologiequiz_loesung

Das haben jet­zt mal (fast) alle mehr oder weniger kor­rekt aus­ge­kno­belt, die sich daran ver­sucht haben. Deshalb: Her­zlichen Glück­wun­sch! (In den Kom­mentaren des Rät­sels sind auch eigentlich fast alle Erk­lärun­gen schon mitgeliefert.)

Donnerstagsrätsel (4)

Von Susanne Flach

Jeden drit­ten manchen irgend­wannsten Don­ner­stag im Monat kommt unser cooles Don­ner­stagsrät­sel, heute mal wieder mit einem Etymologiequiz.

Die unten ste­hen­den Wörter im Wor­dle kön­nen paar­weise miteinan­der in Verbindung gebracht wer­den (Achtung: zwei Paare sind zu dritt). Und, wie Kristin, die Erfind­erin des Ety­molo­giequizzes, sich das so gedacht hat, kön­nen die Ver­wandtschafts­beziehun­gen seeeeeeehr weit zurück gehen. Und weil Ver­wandtschaft immer ein biss­chen kom­pliziert­er ist, kön­nte sie natür­lich auch nur teil­weise sein, d.h. aus kleineren Ele­menten (v.a. Wurzeln, Stämme) bestehen.

Seiense nett zu mir, ich hab das zum ersten Mal gemacht und hoffe, dass es nur eine Lösung gibt. Aber auf jeden Fall: Viel Knobelspaß!

etymologiequiz

P.S.: Lösun­gen gibt’s am Mon­tag. Schum­meln ist …äh, also, hm — machense was se wolln. Die Kom­mentare sind teil­weise offen (bzw. wer­den im Span­nungs­bo­ge­nauf­bau manuell unsicht­bar gemacht, d.h. nicht wun­dern, wenn ein bere­its erschienen­er Kom­men­tar vor­läu­fig ver­schwindet), also im Not­fall ein­fach gaaanz schnell run­ter­scrollen und die Lösungsvorschläge abgeben.

Hier geht’s zur Lösung. Die Nen­nung aller, die’s richtig gewusst haben, wäre jet­zt n büschen sehr aufwändig. Aber Her­zlichen Glück­wun­sch an alle! Es war schw­er­er als gedacht, es nicht zu leicht zu machen.

Keine Austerität bitte, wir sind Deutsche

Von Anatol Stefanowitsch

Wie viel Ver­ant­wor­tung die deutsche Regierung an der Wirtschaft­skrise im Euro-Raum trägt, will ich nicht beurteilen (wenig­stens nicht im Sprachlog), aber dass Außen­min­is­ter Gui­do West­er­welle sich mit einem lin­guis­tis­chen Argu­ment der Rechen­schaft entziehen will, kann ich natür­lich nicht durchge­hen lassen. Vor allem nicht, weil das Argu­ment nicht nur eine merk­würdi­ge Vorstel­lung der Beziehung zwis­chen Sprache und Wirk­lichkeit offen­bart, son­dern auch sach­lich falsch ist.

West­er­welles Argu­ment ist das folgende:

Das dritte Zer­rbild zeige ein Deutsch­land, das einem „Dog­ma der Aus­ter­ität“ anhänge und der Frage neuen Wach­s­tums gle­ichgültig, wenn nicht sog­ar ablehnend gegenüber­ste­he. „Das Wort ‚Aus­ter­ität‘ gibt es in der deutschen Sprache nicht ein­mal“, sagte West­er­welle und ver­sicherte, dass auch für Deutsch­land die Frage, wie sich neues und zugle­ich nach­haltiges, dauer­haftes Wach­s­tum fördern lässt, ganz oben auf der Agen­da ste­he. ((Kacz­marek, Michael (2009) West­er­welle: EU-Refor­men sind kein deutsches Dik­tat, euractiv.de, 24.5.2013 [Link]))

Deutsch­land kann für die europäis­che Aus­ter­ität­spoli­tik also nicht ver­ant­wortlich sein, weil das Deutsche kein Wort für „Aus­ter­ität“ habe.

Diese Aus­sage kann ich auf zwei Arten ver­ste­hen, von denen eine völ­lig und eine leicht ver­wirrt wäre (von der Tat­sache, dass das Deutsche ganz offen­sichtlich sehr wohl ein Wort für Aus­ter­ität hat, ein­mal abge­se­hen – auf die komme ich gle­ich zurück). 

Entwed­er, West­er­welle meint hier, wer kein Wort für etwas hat, kann es nicht tun. Das wäre eine extreme Ver­sion der sprach­lichen Rel­a­tiv­ität, die offen­sichtlich falsch ist: Hunde haben keine Worte für „seinen eige­nen Schwanz jagen“, trotz­dem kön­nen sie es tun. Deutsche bräucht­en das Wort Aus­ter­ität nicht, um auf die Idee zu kom­men, den Staat­shaushalt durch einen Investi­tion­sstop und Kürzun­gen der Sozialaus­gaben auszugleichen.

Oder West­er­welle will sagen, da die Deutschen das Wort Aus­ter­ität nicht erfun­den, son­dern entlehnt haben, müsse auch das dahin­ter­ste­hende Konzept von jeman­dem anders erfun­den wor­den sein. Das wäre eben­so falsch, denn natür­lich ist es für eine Sprachge­mein­schaft möglich, Wörter für etwas zu entlehnen, das sie bere­its prak­tiziert. Die deutsche Sprachge­mein­schaft hat z.B. mit hoher Wahrschein­lichkeit schon Sex gehabt, bevor sie das Wort Sex aus dem Englis­chen entlehnt hat. Außer­dem wäre die Tat­sache, dass auch das Wort Aus­ter­ität (bzw. seine hier rel­e­vante Bedeu­tung) aus dem Englis­chen stammt, kein Grund, warum die aktuelle Aus­ter­ität­spoli­tik nicht von Deutsch­land aus­ge­hen sollte. Es ist ja prob­lem­los möglich, anderen Men­schen Dinge aufzuzwin­gen, die man nicht selb­st erfun­den hat: Alle Mis­sion­are machen das zum Beispiel so.

Bleibt die Frage, warum West­er­welle über­haupt auf die Idee kommt, das Deutsche habe kein Wort für Aus­ter­ität. Natür­lich hat es das, und West­er­welle ver­wen­det es ja selb­st: Aus­ter­ität, halt. ((Im Duden ste­ht es derzeit übri­gens nicht.)) Was er damit nur meinen kann, ist, dass es sich bei diesem Wort nicht um eins han­delt, das uns aus dem Pro­to-Ger­man­is­chen erhal­ten geblieben ist. Stattdessen stammt es ursprünglich aus dem Lateinis­chen (aus­ter­i­tas), wo es „Herb­heit“ (z.B. von Wein) und im über­tra­ge­nen Sinne auch „Strenge, Ernst“ hieß. Mit dieser Bedeu­tung find­et es sich schon im 14 Jahrhun­dert im Englischen:

  1. Þe gret aus­ter­ité, Þat Crist sal shew þat day. [1340, cit. Oxford Eng­lish Dic­tio­nary, s.v. aus­ter­i­ty („Die große Strenge, die Chris­tus an diesem Tage zeigen wird.“)

Ab Anfang des 17. Jahrhun­derts find­et es sich außer­dem mit der Bedeu­tung „Selb­st­diszi­plin, Zurück­hal­tung, moralis­che Strenge, Absti­nenz, Asketentum“:

  1. Or on Dianaes altar to protest, For aye, aus­ter­i­tie and sin­gle life. [1600, Shake­speare, Mid­sum­mer Night’s Dream, cit. OED, s.v. aus­ter­i­ty]

(In der Über­set­zung von Schlegel wird aus­ter­i­ty in Beispiel 2 recht eng mit „ehlos­er Stand“ übersetzt).

In dieser Bedeu­tung find­et sich das Wort Aus­ter­ität spätestens seit dem 18. Jahrhun­dert auch im Deutschen (Jahreszahlen ver­linken auf die Quellen bei Google Books):

  1. Dieses erk­lären die Welt-Men­schen also: wenn man bey ein­er lusti­gen Com­pag­nie sey, so soll man mit machen, und nicht mit sein­er Aus­ter­ität sie in ihrer Lust­barkeit stören… [1738]
  2. Nun scheinet er zwar eines Theils die Sache fast allzuweit wegzuw­er­fen, andern Theils aber zu sein­er Ver­wahrung eine übrige Aus­ter­ität anzunehmen; allein im Mit­tel zu bleiben, ist es wohl zu eracht­en , daß er zu kein­er solchen Con­ferenz vor­jet­zo leicht stim­men werde. [1745]

Die finanzpoli­tis­che Bedeu­tung („Aus­gle­ich des Staat­shaushalts durch strenge Spar­maß­nah­men“) stammt aus dem Großbri­tan­nien des Zweit­en Weltkriegs, das Oxford Eng­lish Dic­tio­nary nen­nt die Times Week­ly vom 2. Dezem­ber 1942 als erste Quelle:

  1. A Gen­er­al Lim­i­ta­tion Order—..which sug­gests that the Unit­ed States have got quite a way on the road to aus­ter­i­ty.

Im Deutschen find­et sich diese Bedeu­tung spätestens 1954, noch in Anführungsze­ichen und im direk­ten Zusam­men­hang mit der britis­chen Aus­ter­ität­spoli­tik, schon 1961 (und seit­dem durchgängig) aber ganz selb­stver­ständlich auch in anderen Zusammenhängen: 

  1. Das britis­che Volk ist müde gewor­den durch Krieg und „Aus­ter­ität”, eine zwiefache Prü­fung, die der Amerikan­er niemals ken­nen­gel­ernt hat. Der britis­che Stolz ist ver­let­zt, weil Bri­tan­niens Gewicht in der Kräftev­erteilung der Welt geringer gewor­den ist. [1954]
  2. Gle­ichzeit­ig ist in Bel­gien, keine 500 km von uns ent­fer­nt, die Wirtschaft durch die Evakuierung des Kon­gos und die Streiks so sehr durcheinan­der ger­at­en, daß wohl nur ein Pro­gramm strik­tester Aus­ter­ität das Land wieder auf die Beine kom­men kann, wobei auch hier damit zu rech­nen ist, daß ein beträchtlich­er Pool von Arbeit­slosen zurück­bleiben wird. [1961]

Und sog­ar das Wort Aus­ter­ität­spoli­tik find­et sich schon seit 1960 im Deutschen:

  1. Die Voraus­set­zung ein­er Eindäm­mung der Geld­schöp­fung wäre die Her­stel­lung eines Gle­ichgewichts zwis­chen den Ein­nah­men und den Aus­gaben im Staat­shaushalt gewe­sen. Es gab genug Möglichkeit­en, wirk­same Maß­nah­men zur Erzielung ein­er Aus­ter­ität­spoli­tik zu ergreifen. [1960]

Das Wort Aus­ter­ität existiert also im Deutschen seit weit über 250 Jahren, und davon seit über 50 Jahren mit der für West­er­welles Zitat rel­e­van­ten Bedeu­tung. Nun kön­nte er sich natür­lich auf den Stand­punkt stellen, dass lateinis­che Wörter niemals gen­uin deutsch wer­den, und deshalb auch nie gen­uin deutsches Denken oder Han­deln beze­ich­nen kön­nen. Dann würde sich aber die Frage stellen, wie die FDP lib­er­al (von lat. lib­er­alis) sein kann. Hm, wenn ich so darüber nach­denke – vielle­icht hat West­er­welle ja mit sein­er The­o­rie doch recht.

Von Tribunen und Tribünen

Von Susanne Flach

Am Mon­tag scheit­erte bei Wer wird Mil­lionär? ein Kan­di­dat an der „Wortherkun­ft“ von Tribüne, deren Her­leitung RTL immer­hin 125.000€ wert gewe­sen wäre. Was zunächst von RTL als ein­fach sug­geriert und in der Folge von vie­len Boule­vard­jour­nal­is­ten und Kom­men­ta­toren als „offen­sichtlich“ dargestellt wurde, ist aber etwas kom­plex­er (das Sprachlog twit­terte).

Die Frage lautete: Weit­er­lesen

Donnerstagsrätsel (1)

Von Kristin Kopf

Don­ner­stag ist Rät­selt­ag! Ab sofort gibt es hier im Sprachlog immer am drit­ten Don­ner­stag im Monat ein kleines Sprachrät­sel. Los geht’s mit einem ety­mol­o­gis­chen Domino:

Die Domi­nos­teine sind Kom­posi­ta, die aus zwei Sub­stan­tiv­en beste­hen, z.B. Log+Buch, Abschlags+Zahlung, Teil+Stück, Bau+Klotz, …

Nun gibt es in diesem Rät­sel immer ein Kom­posi­tum, bei dem der zweite Teil mit dem ersten Teil eines anderen Kom­posi­tums zusam­men­hängt: Das eine ist (oder war ein­mal) eine (Teil-)Bedeutung des anderen.

So gehört z.B. Bauklotz zu Logbuch, weil Log die Ursprungs­be­deu­tung ‘Holzklotz’ hat­te. Das Wort wurde aus dem Englis­chen entlehnt, Weit­er­lesen

Empörende Geburt in einer krummen Krippe

Von Kristin Kopf

Fro­he Botschaft: Das Ety­molo­giequiz ist vor­bei, und größ­ten­teils mit Bravour gelöst wor­den. Eine Ehrenurkunde geht an koma, Grumpfzessin, zr0wrk und Zitro­nen­milch! Eben­falls tapfer geschla­gen haben sich Thier­bach und paci­oli mit je ein­er Ver­wech­slung. Gratulation!

Wie die einzel­nen Wort­paare zusam­men­hän­gen, will ich im Schnell­durch­lauf erk­lären. Wenn ich dabei von ein­er konkreten laut­lichen Form spreche, set­ze ich sie kur­siv, wenn die Rede von ein­er Bedeu­tung ist, ste­ht sie in ein­fachen Anführungszeichen.

Geburt und empören haben bei­de eine gemein­same indoeu­ropäis­che (ie.) Wurzel mit der Bedeu­tung ‘tra­gen’. Bei der Geburt ist das noch recht deut­lich (vgl. ein Kind unter dem Herzen tra­gen), bei empören muss eine Bedeu­tungser­weiterung hin zu ‘erheben’ stattge­fun­den haben (wie auch bei empor), wenn man empört ist, ist man ja auch oft auffahrend.

Gold und Galle sind bei­de gelb, auch wenn man’s bei der Galle in der Regel nicht so sieht.  Sie sind von ein­er ie. Wurzel ‘glänzen, schim­mern’ abgeleit­et. Lustiger­weise haben andere Sprachen die Wurzel auch für andere leuch­t­ende Far­ben benutzt, Weit­er­lesen

Das weihnachtliche Etymologie-Quiz

Von Kristin Kopf

Zur Ein­stim­mung auf die Feiertage gibt es heute ein Ety­molo­giequiz mit Wei­h­nacht­shin­ter­grund. Im fol­gen­den Wor­dle habe ich sprach­liche Ver­wandte durcheinan­derge­wor­fen – immer zwei Wörter besitzen eine gemein­same Wurzel. Welche gehören zusammen?

Zur Erk­lärung:

Die Ver­wandtschaft kann ziem­lich weit zurück­ge­hen, weshalb der Bezug bei den wenig­sten offen­sichtlich ist. So wür­den, wären sie drin, Etat und Dis­tanz zusam­menge­hören, denn Etat kommt über frz. état aus lat. sta­tus ‘Zus­tand’, was zu stāre ‘ste­hen’ gebildet wurde und Dis­tanz kommt von lat. dis­tan­tia, ein­er Abstrak­t­bil­dung zu dis­tāre ‘voneinan­der weg­ste­hen’, das sich aus dis- und stāre ‘ste­hen’ zusam­menset­zt. (aus Ety­molo­giequiz Nr. 1)

Das Quiz läuft bis zum 26.12. – falls über die Feiertage mal Langeweile aufkom­men sollte –, dann poste ich die Auflö­sung. Nach­schla­gen und Googeln sind erlaubt!

[Edit: Die Kom­mentare scheinen sich nicht unsicht­bar machen zu lassen, ich färbe sie daher weiß ein – wer noch rät­seln will, sollte nicht zu weit nach unten scrollen!

Auf vielfachen Wun­sch hier die Wörter noch ein­mal im Textfor­mat, streng alphabetisch:

Elch, empören, erlöschen, Galle, Geburt, Gen­er­a­tion, gerin­nen, Gold, Heer, Her­berge, Kind, kön­nen, Krippe, krumm, lahm, Lamm, liegen, Lüm­mel, peku­niär, Reise, riechen, Säugling, Stall, stre­ichen, Stroh, stülpen, Suppe, verkün­den, Vieh, Visi­er, Weihrauch, weise

]

Viel Spaß beim Grübeln!

Wer hier noch nicht genug zu rät­seln hat, kann sich ja an ver­gan­genen Ety­molo­giequizzen aus­pro­bieren (Achtung, Lösun­gen immer am Ende des Beitrags):

Milliarden vs. Billionen: Große Zahlen

Von Kristin Kopf
Unzäh­lige Male schon habe ich im BILD­blog Beiträge gele­sen, in denen ein deutsch­er Bericht kri­tisiert wurde, der von Bil­lio­nen sprach, wo auch im amerikanis­chen Orig­i­nal von bil­lions die Rede war ((Zum Beispiel hier, hier, hier, hier, … und der umgekehrte Fehler hier.)). Eine amerikanis­che bil­lion ist näm­lich, ins Deutsche über­set­zt, nur eine ‘Mil­liarde’.
Die Ver­wirrung entste­ht, natür­lich, durch die extreme laut­liche Ähn­lichkeit. Die wahren Ver­hält­nisse zeigt die fol­gende Tabelle:
Zahl Deutsch US-Englisch
100 Hun­dert one hun­dred
1.000 Tausend thou­sand
1.000.000 Mil­lion mil­lion
1.000.000.000 Mil­liarde bil­lion
1.000.000.000.000 Bil­lion tril­lion
1.000.000.000.000.000 Bil­liarde quadrillion

So weit, so rel­a­tiv bekan­nt. Nun habe ich kür­zlich dieses fan­tastis­che Youtube­v­ideo angeschaut (und danach noch 10 weit­ere von min­utephysics – ich war krankgeschrieben …), in dem unter anderem the­ma­tisiert wurde, wann der Urk­nall stattge­fun­den hat – näm­lich »13.7 bil­lion years ago«. Da ich dieses Wis­sen als gemein­wis­senswert erachtete, musste es also ein wenig gerun­det, über­set­zt und abge­spe­ichert wer­den. (Selt­sam übri­gens, dass das über fünf Staffeln Big-Bang-The­o­ry-Theme hin­weg noch nicht passiert war.)

Dabei habe ich mich dann zum ersten Mal gefragt, wie es eigentlich passieren kon­nte, dass diese bei­den, offen­sichtlich ety­mol­o­gisch miteinan­der ver­wandten Wörter so ver­rutscht sind. Nach einiger Wörter­buch­blät­terei und zunehmend kom­plex­en Noti­zen mit über­mäßig vie­len Nullen bin ich nun klüger gewor­den: Weit­er­lesen

Ambiguitätenolympiade

Von Susanne Flach

Der Beitrag hätte natür­lich vor dem Olympia-Overkill vor drei Wochen erscheinen sollen oder zumin­d­est in den 16 Tagen danach, aber man will son Fest ja guck­en und nicht drüber schreiben. Also: Was bedeutet Olympiade und was ist ange­blich so falsch daran, es zu nutzen, wenn man das Sport­fest selb­st meint?

Foren sind ja voll davon. Und meist endet die Diskus­sion damit: “Das heißt Olymp­is­che Spiele. Olympiade ist nur die Zeit zwis­chen den Spielen.”

Heute haue ich nicht in die “wenn es aber von ein­er aus­re­ichend großen Zahl von Sprechern…”-Kerbe. Und Kor­po­ra habe ich für diesen Beitrag auch nicht gewälzt. Was bleibt ist die sub­jek­tive Ein­schätzung, dass eine nicht geringe Menge an Repor­terIn­nen, Trainer­In­nen und Sport­lerIn­nen selb­st Olympiade benutzten, um auf das aktuelle Ereig­nis zu referenzieren.

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