Heute beschäftige ich mich mit einem der Kandidaten, bei denen nicht das komplette Material entlehnt wurde, nämlich dem Doppelkandidaten entfrienden/entfreunden. Hier haben wir es mit einer Ableitung zu tun. Ihre Bedeutung würde ich ungefähr fassen als: ‘eine bei einem sozialen Netzwerk/Computerspiel/… bestehende Verknüpfung (“Freundschaft”) wieder auflösen’.
Vor man entfrienden kann, muss man frienden!
Will man diese Bildung untersuchen, dann muss man sich zunächst einmal anschauen, wie ihre Basis, also frienden/freunden, zustande kam, wie man sie in den folgenden Beispielen findet:
Noch mehr Leute hier, die ihre Eltern bei Facebook nicht gefriendet haben? (Quelle)
Ich hab so viele Leute gefriendet, wenn ich nicht mehrmals täglich die Frienslist lesen würde, käme ich gar nicht mehr hinterher! (Quelle)
Ella Lingens Gymnasium kann man nicht “frienden” nur “liken”, oder? (Quelle)
Hab ein paar von euch gefreundet ‚hoffe das ist ok! (Quelle)
Auffällig ist, dass hier meist das Partizip vorkommt, d.h. über die Handlung öfter in der Vergangenheit gesprochen wird. Mir selbst kommt der Infinitiv schon fast ungrammatisch vor. Weiterlesen