Dies ist ein Beitrag, den ich ungefähr ein Jahr lang bewusst nicht geschrieben habe, obwohl es mich manchmal in den Fingern gejuckt hat. Es geht um das Kleine Etymologicum und wie ich darin mit Menschen umgehe. Es geht um Langobardinnen, die auch männlich sein können. Es geht um … (Achtung, Reizwort!) … geschlechtergerechte Sprache.
Viele Leute kennen die Fußnote auf Seite 11, selbst wenn ihnen das Buch offensichtlich unbekannt ist (Achtung, Link geht zur Jungen Freiheit!) — ich rufe kurz in Erinnerung:
Bei generischer Verwendung von Personenbezeichnungen (wenn keine konkreten Individuen gemeint sind) wird in diesem Buch die weibliche oder die männliche Form gebraucht. Die Zuweisung erfolgt per Zufall, über eine randomisierte Liste. Gemeint sind aber immer alle Menschen, egal welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen (oder ob sie das überhaupt tun). Auch die Fälle, in denen unklar war, ob beide Geschlechter gemeint sind, wurden großzügig den generischen Bezeichnungen zugeschlagen. Sie werden im Folgenden also auf Vorfahrinnen, Griechinnen, Lexikografinnen … stoßen, die alle Nicht-Frauen mitmeinen – und auf Ahnen, Goten und Sprachwissenschaftler, die die Nicht-Männer einschließen.
Für die Reflexempörten aus dem Link schreibe ich nicht — ich schreibe für diejenigen Leserinnen und Leser, die mir in den vergangenen Monaten E‑Mails und Briefe (und erstaunlich oft an E‑Mails angehängte Briefe) geschickt haben. Sehr höfliche Nachrichten waren das, durchgehend, mit vielen interessanten Anmerkungen, viel Lob, gelegentlich mal mit Hinweisen auf Tippfehler (in der vielfach verbesserten 2. Auflage fast alle ausgemerzt, herzlichen Dank!) und am Ende dann gelegentlich mit der Frage, Weiterlesen