Argumente gegen die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare lassen sich am Ende immer auf eine einzige Behauptung reduzieren: Die Ehe diene der Zeugung von Kindern und da homosexuelle Paare keine Kinder zeugen können, könne man die Ehe für sie keinesfalls öffnen.
Dieses Argument hat eine offensichtliche Schwäche: Die Zeugung von Kindern ist einerseits auch ohne Ehe möglich und andererseits auch in der Ehe nicht zwingend.
Auf diese Schwäche werden die Bewahrer der Hetero-Ehe immer wieder hingewiesen, aber statt auf diese Hinweise einzugehen, denken sie sich immer neue Begründungen dafür aus, warum Ehe und die Zeugung von Kindern gegen alle Evidenz doch untrennbar miteinander verbunden sind. Da wird dann die Religion bemüht, oder die Evolution, oder die Tradition, oder die Perversion. Hauptsache, es endet auf -ion, scheinen die Homophoben zu denken.
Nicht so der Journalist Günther Lachmann, der jüngst im Deutschlandfunk erklären durfte, warum Ehe und die Zeugung von Kindern ein und dasselbe sind. Er bemühte keine -ion, sondern eine -ie: die Etymologie, also die Lehre von der Herkunft und Entwicklung von Wörtern. Weiterlesen