Mit Umweg vom Vogel zur Frucht: Die Kiwi

Von Kristin Kopf

Eben habe ich das Wort Kiwi im ety­mol­o­gis­chen Wörter­buch nachgeschla­gen, um her­auszufind­en, wann es ins Deutsche entlehnt wurde. Das Resul­tat ist unspek­takulär – 20. Jahrhun­dert. Die Geschichte des Wortes ist dafür aber umso interessanter:

Kiwi kommt aus dem Maori, ein­er poly­ne­sis­chen Sprache, die von den Ure­in­wohn­ern Neusee­lands gesprochen wurde und wird.

Am Anfang war kiwi einzig und allein ein flu­gun­fähiger Vogel, der in Neusee­land behei­matet ist. Wahrschein­lich ahmt das Wort den Ruf des Tieres nach und ist somit lautmalerisch.

Der Kiwi wurde in Neusee­land ab der Mitte des 19. Jahrhun­derts zunehmend als Sym­bol für alles Mögliche ver­wen­det, Weit­er­lesen

Allgemeinschätze

Von Anatol Stefanowitsch

Die Nürn­berg­er Zeitung beschäftigt sich heute mit den beliebtesten Kose­na­men Deutsch­lands und beruft sich dabei auf eine Studie aus dem Jahre 2005, über die ich auf jeden Fall berichtet hätte, wenn es das Bre­mer Sprach­blog damals schon gegeben hätte.

Kose­na­men sind ja all­ge­mein eine merk­würdi­ge Sache, da sie im Prinzip über­flüs­sig sind. Namen sind weit­ge­hend bedeu­tungslose Laut­fol­gen, die dazu dienen, Indi­viduen sprach­lich zu iden­ti­fizieren, und jed­er Men­sch bekommt kurz nach der Geburt min­destens eine solche Laut­folge zugewiesen. Weit­er­lesen

Quelle versiegt

Von Susanne Flach

Jed­er Sech­ste von Zehn Euro kommt über das Online hinein. (Thomas Voigt von der Otto-Gruppe in einem Tages­the­men­beitrag über die Quelle-Pleite.)

Wenn die bei Quelle ähn­lich wider­sprüch­liche Ken­nt­nisse über ihre Wirtschafts­dat­en hat­ten, wundert’s ja nich so sehr.

Ein Sech­s­tel ist immer­hin weit weniger als etwas mehr über der Hälfte.

Kein Anglizismus ist illegal!

Von Anatol Stefanowitsch

Anlässlich der Koali­tionsver­hand­lun­gen wird ja dieser Tage wieder über die Frage disku­tiert, ob die deutsche Sprache ins Grundge­setz aufgenom­men wer­den soll. Dabei wird, wie immer, wenn dieses The­ma auf der Tage­sor­d­nung ste­ht, viel unin­formiertes und unüber­legtes Zeug gere­det. Beson­ders arg treibt es in dieser Hin­sicht die Glosse eines gewis­sen Peter Bauer im Net­z­por­tal der WAZ.

Die Glosse fängt sehr merk­würdig an:

So weit sind wir jet­zt also, dass die deutsche Sprache durch Auf­nahme ins Grundge­setz geschützt wer­den soll — so wie Men­schen, Meisen und Mücken.

Ich weiß ja, dass viele Jour­nal­is­ten Allit­er­a­tio­nen lieben, aber Meisen und Mück­en im Grundge­setz sind doch eine etwas verkrampfte Anspielung auf den Tier­schutz (ich ver­mute, dass es um den gehen soll). Weit­er­lesen

Keine Eltern wollen …

Von Kristin Kopf

Heute nur mal ein Schnipsel aus dem Online­spiegel und ein paar unge­filterte Gedanken dazu:

Keine Eltern wollen einen Anruf bekom­men, dass ihr Kind nicht mehr zwei gut sehende Augen hat, weil es eine Raufer­ei gab und jemand ein Mess­er gezückt hat”, sagte George Evants [sic!], Präsi­dent der Schul­be­hörde, der New York Times. (Spiegel online)

Ich habe nach dem Orig­i­nal gesucht, mit dem Ver­dacht, dass es ursprünglich “no par­ent” (in der Ein­zahl) hieß, und wurde fündig:

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Wieder mal Jugendsprache

Von Anatol Stefanowitsch

Die Badis­che Zeitung beschäftigt sich mit dem „Neuen Wörter­buch der Szene­sprachen“ des Duden­ver­lags, das ger­ade in sein­er zweit­en Auflage erschienen ist. Unter der Über­schrift „Neuer Duden für Jugend­sprache“ fol­gt zunächst ein für solche Artikel ja oblig­a­torische Absatz in ange­blich­er Jugend­sprache: Weit­er­lesen