Auch in diesem Jahr sind die großen Schritte Richtung Jahresende auch Schritte in die Wortwahlzeit. Zwar hat sich im Grunde seit dem letzten Jahr an den grundlegenden Eckdaten der Wortwahlen nicht sehr viel geändert. Aber wir listen hier gewohnt scharf beobachtet auf, worauf wir wir uns in den nächsten Wochen gefasst machen müssen, damit Sie im Dickicht des Wortwahlkampfs den Überblick behalten:
Oxford Dictionaries Word of the Year (UK). Sehr bald. Hat uns letztes Jahr Selfie weggeschnappt.
Schlagzeile des Jahres (DE). Letztes Jahr Ende November. Verunglückt vom Verein Deutsche Sprache e.V.
Jugendwort des Jahres (DE). Anfang Dezember. Traditionell ohne Jugendsprache (dafür mit Webseite für 120″-Bildschirme).
Wort des Jahres (AT). 4. Dezember, zeitgleiche Verkündung mit Un-Wort des Jahres (AT), Jugend-Wort des Jahres (AT, und wichtig: nur teilnehmen, wenn Sie unter 25 sind!), Spruch/Satz des Jahres (AT), Un-Spruch/Satz des Jahres (AT). Zeitgleich mit: Wort des Jahres (CH), hier wiederum auch zeitgleiche Verkündung mit Unwort des Jahres (CH), Satz des Jahres (CH). Man hat dort offenbar keine Jugend.
Wort des Jahres (DE). 8. Dezember (Voraussage), rausgesucht von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), wo man hübsche Banner hat.
Word Of The Year (USA). 8.–11. Januar, durchgeführt von der American Dialect Society, traditionell verkündet auf der Jahrestagung der Linguistics Society of America (LSA), gewählt von anwesenden Linguist/innen. Letztes Jahr cool, because.
Unwort des Jahres (DE). Mitte Januar. Solide Sprachkritikwortwahl.
Anglizismus des Jahres (DE). Die Beste zum Schluss. Geht aber jetzt schon los! Nominieren Sie hier, bis die Tastaturen rauchen.