Einer der vielen Vorteile einer pluralistischen, demokratischen Gesellschaft wie unserer ist es, dass ein öffentlicher Minimalkonsens über politische Entscheidungen auch dann hergestellt werden muss, wenn gerade keine Wahlen anstehen. Politische Entscheidungsträger wissen, dass bei der nächsten Gelegenheit abgewählt werden, wenn sie gegen die öffentliche Meinung handeln ohne sich ausreichend zu erklären.
Wer an den Schaltstellen der Macht sitzt muss also versuchen, die Öffentlichkeit auf seine Seite zu bringen. In einer besseren Welt als der unseren würde das duch ausführliche rationale Debatten geschehen, bei denen das Für und Wider einer Entscheidung unter Einbeziehung einer wohlinformierten und interessierten Öffentlichkeit sorgsam abgewogen und ausdiskutiert wird (Kapitel 4 in Postmans Amusing Ourselves to Death ist da nach wie vor eine lohnende Lektüre). In der Welt, in der wir nun einmal tatsächlich leben, zählen stattdessen kurze, griffige Aussagen, in denen für Argumente nicht viel Platz ist. Weiterlesen →