Awesome

Von Anatol Stefanowitsch

Ange­blich hat George Bern­hard Shaw ein­mal gesagt, dass Eng­land und Ameri­ka zwei Län­der sind, die ihre gemein­same Sprache tren­nt. Vielle­icht stammt das Zitat auch von Oscar Wilde oder Win­ston Churchill, oder von allen dreien. Wer auch immer der Urhe­ber dieser Beobach­tung ist, er hat nicht ganz Unrecht. Wenn wir uns schon Sor­gen machen, dass unsere von Scheinan­glizis­men ver­wirrte Jugend sich englis­chen Mut­ter­sprach­lern gegenüber durch das Gerede von Handys, Foto­shoot­ings, Longsellern oder Talk­mas­ter lächer­licht macht, wie muss es dann erst Briten in den USA oder Amerikan­ern in Eng­land ergehen?

Ganz fürchter­lich, wie David Beck­ham fest­stellen muss: Weit­er­lesen

Unwörter und Undinge

Von Anatol Stefanowitsch

Die Sprachkri­tis­che Aktion nimmt seit dem 18. Okto­ber mal wieder Vorschläge für das „Unwort des Jahres“ ent­ge­gen. „Unworte“ wer­den von den sprachkri­tis­chen Aktionären dabei definiert als

… sprach­liche Miss­griffe in der öffentlichen Kom­mu­nika­tion, die 2007 beson­ders neg­a­tiv aufge­fall­en sind, weil sie sach­lich grob unangemessen sind und möglicher­weise sog­ar die Men­schen­würde verletzen.

Wie der Stern diese Woche berichtet, haben sich bis­lang etwa 860 Ein­sender an der Suche beteiligt. Allerd­ings stoßen nicht alle Ein­sendun­gen auf die ungeteilte Begeis­terung des Haup­tak­tionärs, Prof. Horst Dieter Schloss­er: Weit­er­lesen

Kreationismus vor Gericht

Von Anatol Stefanowitsch

Am Anfang war das Wort“, heißt es ja bekan­ntlich im Johan­ne­se­van­geli­um — als Sprach­wis­senschaftler sollte mich das ja freuen. Ich weiß aber natür­lich, dass am Anfang der Urk­nall stand, und später dann die Evo­lu­tion. Christliche Fun­da­men­tal­is­ten in den USA sehen das anders und ver­suchen seit vie­len Jahren, den Kreation­is­mus (die Vorstel­lung, dass das Uni­ver­sum und das Leben auf der Erde von einem „höheren Wesen“ geschaf­fen wurde) als legit­ime Alter­na­tive zur Evo­lu­tion­s­the­o­rie im Biolo­gie­un­ter­richt an staatlichen Schulen zu verankern.

Der ober­ste Gericht­shof der Vere­inigten Staat­en hat mehrfach entsch­ieden, dass diese Ver­ankerung ver­fas­sungswidrig wäre, da sie die Tren­nung von Staat und Kirche ver­let­zen würde. Das hält die Kreation­is­ten nicht davon ab, ihr Ziel weit­erzu­ver­fol­gen. Weit­er­lesen

Erdbeereis und Jungfräulichkeit

Von Anatol Stefanowitsch

Vorhin habe ich einen Trail­er für einen Sat1-Film mit dem Namen Erd­bereis mit Liebe gese­hen. Der Film ist eher nichts für mich (schon allein, weil wed­er Sigour­ney Weaver noch Jack Nichol­son darin mit­spie­len), aber ein feuriger ital­ienis­ch­er Eis­mann sagt darin fol­gen­den Satz zu sein­er neuen deutschen Chefin: „Im Ital­ienis­chen gibt es noch nicht ein­mal ein Wort für Diäteis!“

Diesen Satz fand ich aus zwei Grün­den inter­es­sant. Erstens, weil ich mich frage, ob er wohl stimmt. Weit­er­lesen

Mosebach leuchtet

Von Anatol Stefanowitsch

Als der Schrift­steller Mar­tin Mose­bach kür­zlich den Büch­n­er-Preis der Deutsche Akademie für Sprache und Dich­tung erhielt, haben wir das über­haupt nur erwäh­nt, weil der Vor­sitzende der Akademie in der sel­ben Woche mal wieder die alte, aber deswe­gen nicht weniger falsche Vorstel­lung her­vorgekramt hat, dass der frühe Erwerb ein­er Fremd­sprache irgend­wie den Erwerb der Mut­ter­sprache oder ein­er Zweit­sprache behindere.

Jet­zt ist mir auch der Preisträger selb­st durch eine merk­würdi­ge Äußerung zum The­ma „Sprache“ aufge­fall­en. Weit­er­lesen

Wissenschaftsblogs

Von Anatol Stefanowitsch

Im englis­chsprachi­gen Teil der Blo­gosphäre sind Wis­senschafts­blogs inzwis­chen eine Selb­stver­ständlichkeit. Blogs wie Real­Cli­mate, Lan­guage Log oder The Panda’s Thumb erre­ichen regelmäßig tausende von Lesern und bieten fachkundi­ge Infor­ma­tio­nen eben­so wie Raum für kon­tro­verse Diskus­sio­nen. Weit­er­lesen

Zeitwahl

Von Anatol Stefanowitsch

Ich hätte es mir natür­lich denken kön­nen: man lobt Her­ren von der Aktion Lebendi­ges Deutsch ein einziges Mal — schon wer­den sie über­mütig. Eine Ein­deutschung für das englis­che Lehn­wort Tim­ing war let­zten Monat gesucht. Ich hat­te vorherge­sagt, dass dies schwierig wer­den würde. Und tat­säch­lich haben die vier Selb­st­gerecht­en voll daneben gegrif­f­en: Weit­er­lesen

Presseschau

Von Anatol Stefanowitsch

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dich­tung sieht es, nach eigen­er Aus­sage, „als ihre Auf­gabe an, die deutsche Lit­er­atur und Sprache zu pfle­gen und, wo es sein muß, zu vertreten, nicht zulet­zt neue Entwick­lun­gen aufmerk­sam und kri­tisch zu ver­fol­gen, nach Möglichkeit auch zu ermuti­gen und zu fördern.“ Das klingt wie eine Dro­hung. Weit­er­lesen