Drücken Sie bitte die Eins!

Von Kristin Kopf

Bei der Zeit gibt es einen lesens- und hörenswerten Artikel: Frauen, auf die wir hören. Es wer­den Frauen vorgestellt, die man täglich bei Tele­fon­hot­lines, in Zügen oder bei Nav­i­ga­tion­ssys­te­men hört. Schade, dass in jedem Inter­view danach gefragt wird, wie ero­tisch die Frauen wirken.
Und schade, dass die Ansagerin vom Mainz­er Haupt­bahn­hof nicht dabei ist … “Auf Gleise Einse: Ihr Tschug fährt jetscht ein.”

2008-04-29-frauenzeit

Stimmen aus der Vergangenheit

Von Anatol Stefanowitsch

Ob die Nean­der­taler eine Sprache hat­ten, wer­den wir nie mit Sicher­heit wis­sen. Wis­senschaftler des Max-Planck-Insti­tuts für Evo­lu­tionäre Anthro­pol­gie in Leipzig fan­den im let­zen Jahr her­aus, dass der Nean­der­taler die gle­iche Vari­ante des Gens FOXP2 besaß, die beim Men­schen eine entschei­dende Rolle beim Gram­matik­er­werb spielt. Weit­er­lesen

Wörter zu Pflugscharen

Von Anatol Stefanowitsch

Angeregt von den Kom­mentaren zu unser­er Ver­losung (die mit­tler­weile been­det ist) habe ich darüber nachgedacht, ob Sprach­wis­senschaftler nei­disch auf Sicks Erfolg sind und warum sie sich manch­mal so über ihn aufre­gen. Die kurze Antwort ist „Nein“ und „Weil er etwas triv­i­al­isiert, was ihnen am Herzen liegt“. Die lange Antwort muss noch ein paar Tage auf sich warten lassen, da ich die Naturge­walt des ger­ade ange­fan­genen Semes­ters noch in den Griff bekom­men muss. Hier aber ein schönes Zitat zum The­ma, das ich in Randy Allen Har­ris’ The Lin­guis­tics Wars gefun­den habe (meine Über­set­zung): Weit­er­lesen

Sick of Sick

Von Anatol Stefanowitsch

Immer wieder werde ich darauf ange­sprochen, warum ich nicht häu­figer über Bas­t­ian Sick schreibe. Ich weiß es auch nicht genau. Irgend­wie tut er mir leid. Ich glaube, anders als Rolf und Wolf Schnei­der oder Welt-Online-Textchef Sönke Krüger inter­essiert er sich wirk­lich für die deutsche Sprache — er ver­ste­ht nur ein­fach nicht furcht­bar viel davon. Er fühlt sich häu­fig sichtlich unwohl mit sein­er Rolle als Ober­lehrer und Besser­wiss­er, aber er kommt aus der Num­mer irgend­wie nicht mehr her­aus: Weit­er­lesen

Accountability

Von Anatol Stefanowitsch

Auch in anderen Län­dern gibt es Leute, die völ­lig ungerecht­fer­tigte Behaup­tun­gen über Sprache und Sprachen auf­stellen und dafür auch noch bezahlt wer­den. Ein Aus­land­sko­r­re­spon­dent des Econ­o­mist durfte zum Beispiel jüngst eine ganze Woche lang unqual­i­fiziert daher­schwafeln. Man kön­nte ein eigenes Blog starten, nur um die Denk­fehler, sach­lichen Fehler und unbe­grün­de­ten Vorurteile zu sezieren, die er (sie?) dabei pro­duziert hat. Uns soll eine kleine Kost­probe reichen: Weit­er­lesen

Basic Global English

Von Anatol Stefanowitsch

Der Nord­bay­erische Kuri­er berichtet von einem „bun­desweit­en Pilot­pro­jekt“ an ein­er (der?) Grund­schule im bayrischen Gold­kro­nach, bei dem die Schüler statt des herkömm­lichen Englis­chunter­richts Unter­weisung im „Basic Glob­al Eng­lish“ erhal­ten: Weit­er­lesen

April, April

Von Anatol Stefanowitsch

Wie im let­zten Jahr haben wir auch heute einen Aprilscherz zwis­chen drei wahren Geschicht­en ver­steckt. Wer find­et ihn (ohne zu googeln)?

  1. Um mehr Jugendliche für die Bibel zu begeis­tern, hat der Ham­burg­er Pas­tor Mar­tin Drey­er sie ein­fach in die Jugend­sprache über­set­zt. Leseprobe aus der Berg­predigt: „Gut drauf kom­men die Leute, die nie­man­dem mehr auf die Fresse hauen wollen.“
  2. Die handygewöh­n­ten Jugendlichen kom­men mit nor­malen Com­put­er­tas­taturen nicht mehr zurecht. Die britis­che Fir­ma cre8txt hat deshalb eine handtel­ler­große Handy­tas­tatur entwick­elt, die an jeden Com­put­er angeschlossen wer­den kann.
  3. Die vere­in­facht­en Struk­turen der Jugend­sprache haben eine neu­rol­o­gis­che Ursache. Wie der New York­er Neu­ro­bi­ologe Carl J. Miller her­aus­fand, ist die Her­aus­bil­dung der für die Sprache zuständi­gen Scheitel­lap­pen erst nach der Pubertät voll­ständig abgeschlossen.
  4. Die Jugend­sprache hat ein extrem eingeschränk­tes Vok­ab­u­lar. Wie der britis­che Lin­guist Antho­ny McEnery her­aus­fand, beste­ht ein Drit­tel von allem, was die Jugen­lichen von sich geben, aus nur zwanzig häu­fig ver­wen­de­ten Wörtern.