In der Schule lernen wir, Sprachen, vor allem fremde, als kommunikatives Werkzeug zu betrachten — als Mittel zur Verständigung oder als Tor zu anderen Kulturen. Für diejenigen von uns, die ihr Leben der Beschäftigung mit Sprache und Sprachen widmen, sind Sprachen aber häufig weniger als das, und gleichzeitig viel mehr. Helen De Witt bringt es auf den Punkt: Weiterlesen
Bitte nicht öffnen
Nochmal ein wenig Schilderkunde: in meinem Hotel in Brighton waren solche Schilder an den Zwischentüren, die einem in englischen Hotels ständig den Weg versperren:
Das ist ja nachvollziehbar. Wenn man nicht dafür sorgt, dass die Tür zu ist, kann sie ihre Funktion als Feuerschutztür nicht erfüllen. Weiterlesen
Et tu, FR?
Eigentlich arbeite ich gerade an ein paar Sprachblogbeiträgen, in denen es tatächlich um Sprache gehen soll und nicht immer nur um das sprachliche Unverständnis der Sprachnörgler. Aber die Kolumne in der Frankfurter Rundschau, auf die Kristof gestern in einem Kommentar hingewiesen hat, ist so verblödet, dass ich sie nicht unkommentiert stehen lassen kann.
Charima Reinhardt, freie Autorin und ehemalige stellvertretende Sprecherin der rot-grünen Bundesregierung, redet darin dem VDS so unreflektiert nach dem Maul, dass man sich nicht länger über das Scheitern von Rot-Grün wundert. „Denglisch für Anfänger I“, nennt sie ihr Werk, und löst damit ein dumpfes Gefühl von dräuendem Unheil bei mir aus, denn ich vermute, dem wird ein „Denglisch für Anfänger II“ folgen (Merke: eine Kolumne ist eine Glosse, die immer wiederkehrt.) Weiterlesen
Keine Durchfahrt
Vor ein paar Wochen war ich auf einer Konferenz im Süden Englands und beim Zwischenaufenthalt in London ist mir dieses Schild aufgefallen:
Aufgefallen ist mir das Schild wohl deshalb, weil die grammatische Struktur der Warnung für mich ungewoht klingt. Ich habe einige Jahre in Texas gelebt und von dort ist mir dieses Schild vertraut: Weiterlesen
Glossen
Wenn ich bei meiner wöchentlichen Suche nach Sprachblogbarem auf eine „Glosse“ stoße, weiß ich, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit einen dicken Fisch am Haken habe. Definiert ist das Wort Glosse ja eigentlich als „kurzer, spöttischer Artikel (in der Zeitung)“ (so das Bertelsmann-Wörterbuch), aber meiner Erfahrung nach bedeutet es eher so etwas wie „uninformiertes, schlecht abgeschriebenes und selbstgefälliges Geschwätz (in der Zeitung)“. Weiterlesen
Je Ne Regrette Rien
Wie regelmäßige Leser/innen wissen, verwende ich manchmal Google-Häufigkeiten, um Behauptungen über die Verwendung bestimmter sprachlicher Formen zu überprüfen. Randall Munroe, dessen Cartoons wir hier ab und zu in deutscher Übersetzung posten, zeigt, dass man Google-Häufigkeiten auch verwenden kann, um etwas über die Welt und unsere Spezies zu erfahren. Weiterlesen
Googlewelt
Durch den Wortistiker bin ich auf einen sprachlichen Streit zwischen den Journalisten Marco Dettweiler und Peter Glaser aufmerksam geworden.
Dettweiler hat einen Artikel in der FAZ.net vom 6. August mit dem Satz „Die Welt ist eine Google“ begonnen. Glaser hat am 13. April 2005 diesen Satz schon einmal verwendet und fühlt sich deshalb als Urheber. Er schreibt Dettweiler eine Mail, in der er die Urheberschaft reklamiert. Detweiler schreibt eine unhöfliche Antwort, die Glaser in seinem Blog veröffentlicht. Die Blogsphäre hat einen neuen Skandal, wobei der für einige in Dettweilers unhöflicher Email besteht, für andere in der Tatsache, dass Glaser diese ungefragt veröffentlicht hat und für wieder andere darin, dass Glasers Urheberrechtsansprüche mehr als zweifelhaft sind. Weiterlesen
Chillen
Mir fällt gerade auf, dass ich ganz vergessen habe, über die Wörter des Monats zu schreiben, die die Aktion Lebendiges Deutsch — inzwischen weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit — alle vier Wochen präsentiert. Wahrscheinlich sollte ich meine vorübergehende Vergesslichkeit als Zeichen verstehen und die Aktion in Zukunft sich selbst überlassen. Aber irgendwie sind die Neubewortungsvorschläge der vier alten Herren doch immer wieder zu unfreiwillig komisch oder zu unfreiwillig lehrreich, um sie zu ignorieren.
Diesen Monat sind sie lehrreich. Beim Publikumsvorschlag macht die Aktion ihren üblichen Fehler — sie wählt eine „Alternative“, die nicht bedeutungsgleich mit dem Lehnwort ist, das sie ersetzen soll: Weiterlesen
Kurzbemerkungen
Ich bin gerade auf einer sprachwissenschaftlichen Fachkonferenz (einer echten, auf der echte Studien mit echten Daten und echten Ergebnissen präsentiert werden) und habe deshalb wenig Zeit zum Bloggen, dafür aber mehr Zeit, mir über gute und schlechte Präsentationstechniken Gedanken zu machen. Da passt dieser Artikel gut. Weiterlesen
Orthografische Fieberphantasien
Alarmierende Neuigkeiten aus der Welt der deutschen Rechtschreibung erreichen uns dieser Tage: Rechtschreibreform bringt wenig Nutzen (Pressemeldung, z.B. bei die news), Schüler machen doppelt soviele Fehler (Börsenblatt.net) und, mit der typischen Gewissheit der Ignoranz: Wegen Rechtschreibreform machen Schüler mehr Fehler (Bild.de). Auslöser dieser Horrormeldungen ist eine Studie, über die ihr Autor, Uwe Grund, am Wochenende auf der Jahrestagung der „Forschungsgruppe Deutsche Sprache“ berichtet hat. Weiterlesen