Archiv der Kategorie: Schplock

In dieser Kat­e­gorie befind­en sich die Beiträge aus Kristin Kopfs Blog Sch­plock (2007–2012)

Obedenck das End!

Von Kristin Kopf

Hier geht’s gle­ich weit­er! Ich bin schon am Schreiben und Bild­bear­beit­en wie ver­rückt. Meine Prü­fun­gen sind jet­zt seit ein­er Woche (minus ein­er hal­ben Stunde) vor­bei – Studi­um um.

Inzwis­chen ist auch mein Zuhause wieder bewohn­bar gewor­den und ich habe begonnen, mein soziales Leben zu rea­n­imieren. Also alles bestens hier! Bis spätestens morgen,

euere Kristin M.A.

Der Weltkopf 2010

Von Kristin Kopf

Als ich anf­ing Englisch zu ler­nen, fand ich es selt­sam, einen Pokal cup zu nen­nen, wo das doch ‘Tasse’ heißt. Mir war schon klar, dass ein Wort in ein­er Fremd­sprache Zusatzbe­deu­tun­gen haben kann, die es im Deutschen nicht hat, aber das schien mir doch weit herge­holt. World Cup, die Welttasse?

Mit­tler­weile weiß ich natür­lich, dass cup Gefäße ganz ver­schieden­er Art beze­ich­nen kann, neben Tassen, Bech­ern, Kelchen, Näpfen und Schalen eben auch Pokale und per (metonymis­ch­er) Über­tra­gung auch gle­ich das ganze Ereig­nis, bei dem der Pokal errun­gen und über­re­icht wird.

Was ich aber noch nicht so lange weiß: Dass das Wort cup einen Ver­wandten im Deutschen hat – den Kopf. Und das kommt so … Weit­er­lesen

uMzantsi Afrika: Sprachen in Südafrika

Von Kristin Kopf

Ja, ne, Kristin ver­sucht krampfhaft, der WM lin­guis­tis­che Aspek­te abzugewin­nen. Weniger von der Fußball­seite (zu der es natür­lich auch – teil­weise weniger glob­ale – Unter­suchun­gen gibt) als vom Aus­tra­gung­sort her: Welche Sprachen wer­den in Südafri­ka eigentlich gesprochen?

Oh Gott, viel zu viele für einen Sch­plock­beitrag! (Eth­no­logue zählt 31.) Ich beschränke mich mal auf die elf offiziellen:

Afrikaans, Nde­bele (auf der Karte isiN­de­bele), Nord-Sotho (Sesotho sa Leboa), Süd-Sotho (Sesotho), Swati (siSwati), Tsonga (Xit­songa), Tswana (Setswana), Ven­da (Tshiv­en­da), Xhosa (isiX­hosa), Zulu (isiZu­lu) und Englisch.

Alle außer Afrikaans & Englisch gehören zu den soge­nan­nten Ban­tus­prachen (von denen ich Xhosa schon ein­mal wegen sein­er Klick­laute erwäh­nt habe!).

Offizielle Sprachen Südafrikas in ihren dom­i­nan­ten Regio­nen — Quelle: Wikipedia (Htonl),

Wahrschein­lich ist den meis­ten von euch gle­ich aufge­fall­en, dass die Ban­tus­prachen zwei sehr ähn­liche Beze­ich­nun­gen haben – je eine davon besitzt einen Zusatz am Anfang: isiNde­bele, Sesotho sa Leboa, Sesotho, siSwati, Xitsonga, Setswana, Tshiven­da, isiXhosa, isiZulu.

Das ist kein Zufall, son­dern liegt in ein­er gemein­samen gram­ma­tis­chen Beson­der­heit begrün­det. Weit­er­lesen

Herrliche Etymologie, dämliche Aufgabe

Von Kristin Kopf

Auf der Suche nach Auf­gaben zur Wort­bil­dung bin ich vor eini­gen Wochen auf die fol­gende Frage gestoßen:

Quelle: Bach­e­lor­wis­sen Ger­man­is­tis­che Lin­guis­tik (Busch/Stenschke)

Beschreiben Sie aus­ge­hend von der zugrunde liegen­den Wort­bil­dung den Bedeu­tungswan­del bei den Adjek­tiv­en däm­lich und her­rlich.

Erst fand ich’s lustig, aber dann hat mich das Mitleid mit den armen Bach­e­lors gepackt. Das ist näm­lich eine ganz gemeine Falle. Weit­er­lesen

StuTS-Status & Top-100-Language-Blogs-Wahl

Von Kristin Kopf

Es ist tat­säch­lich StuTS. Irgend­wie nach einem Jahr Vor­bere­itung sehr unre­al, dass es jet­zt wirk­lich so weit ist.

Ich habe heute eine Menge Vorträge gehört und sie waren alle wirk­lich gut:

  • Robert Fuchs über also im Indis­chen Englisch – es kann an Stellen ste­hen, die das Britis­che Englisch nicht erlaubt, wahrschein­lich durch den Ein­fluss eines ähn­lichen Wortes in ver­schiede­nen indis­chen Sprachen,
  • Michael Sap­pir über Porte­man­teau­mor­pheme im Karuk – sie sind sehr wider­spen­stig und wollen sich nicht so recht beschreiben lassen, sodass man zur Vere­in­fachung kom­plizierte Regeln annehmen muss ;),
  • Ludger Paschen über ein Audioko­r­pus zu Vari­etäten des Rus­sis­chen – eine total span­nende Sisyphosar­beit, 1000 Stun­den Tonauf­nah­men sollen extrem detail­liert annotiert werden,
  • Sophie ter Schure über Exper­i­mente zum Spracher­werb und zur Wor­tarten­klas­si­fika­tion – beson­ders schön kam hier raus, dass man nicht immer sofort das per­fek­te Exper­i­ment­de­sign find­et und wie man schließlich doch zu aus­sagekräfti­gen Dat­en gelan­gen kann – und
  • Tan­ja Ack­er­mann zu “geschlechtsspez­i­fis­chen” Deon­a­men – lustiger­weise ver­hal­ten sich die Deon­a­men sehr ähn­lich wie die Ruf­na­men z.B. bezüglich der Wortlänge, der Beto­nungsstruk­tur und des Aus­lauts. Strate­gien, die man benutzt, um Frauen- und Män­ner­na­men zu dif­feren­zieren, benutzt man auch, um für sie gedachte Pro­duk­te zu benennen.

Außer­dem gab es natür­lich den Gastvor­trag von Mar­i­on Grein zu Kom­pli­menten in ver­schiede­nen Sprachen – muss man gehört haben, kann man nicht beschreiben. Enormer Unter­hal­tungswert plus fach­lich hochinteressant.

Schließlich gab es noch eine Stadt­führung, die eigentlich im Mainz­er Dialekt sein sollte – der Stadt­führer hat sich aber nicht so recht getraut. Gel­ernt habe ich trotz­dem was, z.B. dass der Schambes mal Jean Bap­tiste hieß.

Top 100 Language Blogs 2010

Und weil ich dafür keinen Extra­beitrag auf­machen will, noch schnell hier: Das Sch­plock wurde für eine Wahl nominiert, und zwar die Top 100 Lan­guage Blogs 2010, in der Kat­e­gorie Lan­guage Pro­fes­sion­als. Ich bin mir noch nicht so sich­er, wie ich mich dabei füh­le, denn ein­er­seits ist sind so tolle Seit­en wie John Wells phonetis­ches Blog nominiert, ander­er­seits aber auch der Zwiebelfisch.

Eine knapp kom­men­tierte Liste aller Kan­di­dat­en find­et ihr hier (und hier kann man bis 24. Mai abstim­men – für was auch immer man will, ich habe hier extra keinen dieser scham­losen Vote-for-this-Blog-But­tons hingesetzt).

Ich hab lei­der gar keine Zeit, mich durch die Kan­di­dat­en durchzuk­lick­en, aber wenn ihr irgendwelche Perlen in der Liste find­et, freue ich mich riesig auf Hin­weise in den Kom­mentaren. Genug Sprach(wissenschafts)bookmarks kann man nie haben 🙂

Wie man unnötig lange Vulkannamen zurechtstutzen kann …

Von Kristin Kopf

Schon seit Beginn des Aschewolk­endra­mas schreibt FAZ.net (nicht als einzige) ziem­lich kon­se­quent vom Eyjaf­jal­la. Eine Miniauswahl:

Zu Beginn des ganzen Dra­mas schrieb man zuweilen noch vom Eyjaf­jal­la-Gletsch­er und dem Aus­bruch des isländis­chen Vulka­ns am Eyjafal­la-Gletsch­er, aber auch schon vom Eyjaf­jal­la-Vulkan.

Gletscher = Berg = Vulkan?

Ich habe hin- und herg­erät­selt warum, denn wirk­lich Sinn ergibt das für mich nicht. Ich erin­nere: Eyjaf­jal­la­jökull heißt ‘Insel(n)bergegletscher’. Der Gletsch­er heißt so und der Vulkan unter dem Gletsch­er heißt auch so, sagt die deutsche Wikipedia.

Wenn man den ‘Gletsch­er’ weglässt, wie die FAZ das tut, erhält man also nicht den “echt­en” Namen des Vulkans.

Die Hart­näck­igkeit der FAZ hat mich dann aber doch verun­sichert, und so zog ich aus zu klären, ob das Wort auch wirk­lich den gesamten Berg inklu­sive Vulkan beze­ich­net. Weit­er­lesen

[Veranstaltungstipp] StuTS-Werbung die 2.

Von Kristin Kopf

Das Sch­plock muss momen­tan etwas Hunger lei­den, denn erstens schreibe ich näch­ste Woche Don­ner­stag meine Mag­is­terk­lausur und zweit­ens pla­nen wir wie ver­rückt die 47. StuTS, die in der Woche darauf stat­tfind­et (12.–16. Mai). Dafür möchte ich hier auch noch ein­mal wer­ben. Die StuTS, oder lang “Stu­den­tis­che Tagung Sprach­wis­senschaft”, find­et jedes Semes­ter an ein­er anderen Uni statt und bietet Studieren­den einen Ein­blick in das, was andere Lin­guis­tik­in­ter­essierte so machen – und neben Vorträ­gen und Work­shops gibt es natür­lich auch jede Menge Freizeitspaß wie z.B. Stadt­führun­gen, eine Kneipen­tour, einen Gril­l­abend und eine Party.

Wir haben dies­mal enorm viele Vorträge und Work­shops. So kann man auf der StuTS unter anderem ein bißchen in die Deutsche Gebär­den­sprache hinein­schnup­pern, ägyp­tis­che Hiero­glyphen ler­nen, erfahren, ob Tolkiens Kun­st­sprache Quenya typol­o­gisch dem europäis­chen “Durch­schnitt” entspricht, hören, wie man Feld­forschung in Rus­s­land macht und die Auf­nah­men in einem Audioko­r­pus erfasst, her­aus­find­en, ob Deos für Män­ner anders heißen als für Frauen und man kann drüber disku­tieren, ob die EU eine roman­isch basierte Kun­st­sprache als Ver­ständi­gungssprache braucht (ich würd ja sagen: nee).

Außer­dem wer­den Miniführun­gen durch das neu­rolin­guis­tis­che Labor und das DFG-Pro­jekt Deutsch­er Fam­i­li­en­na­me­nat­las ange­boten und die Mainz­er Lin­guis­tik stellt sich vor. Und nicht zu vergessen: Im Gastvor­trag spricht Dr. habil. Mar­i­on Grein über Kom­pli­mente in ver­schiede­nen Sprachen und Kul­turen, z.B. “Du bist aber dick geworden!”

Noch kann man sich für die StuTS anmelden, 15 Euro Teil­nah­mege­bühr für Mainz­erIn­nen, 20 für Auswär­tige (enthal­ten sind Unterkun­ft (auf Schlaf­sack & Iso­mat­te), Früh­stück, Kaf­fee, Bustick­et (nur noch bis Mon­tag), Stadt­führung und einige Freigetränke auf der Party).

Ich würde mich riesig freuen, neben suz noch weit­ere Sch­plock-LeserIn­nen auf der StuTS zu sehen! Das wird ein Spaß!

Über ubër

Von Kristin Kopf

Kür­zlich bin ich auf ein­er englis­chen Inter­net­seite auf das Wort ubër gestoßen und habe danach fest­gestellt, dass die Schrei­bung im Inter­net nicht ger­ade sel­ten ist.1 Da gibt es das Ubër high mileage MPV, den ubër ubër cheap stuff, die Ubër Bin­go Oscars, die ubër-cor­po­ra­tion Google und sog­ar Ubër uns in der deutschen Ver­sion ein­er tschechis­chen Seite. (Weit­ere ubërs in deutschen Texten …)

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[Surftipp] Language Log und der Eyjafjallajökull

Von Kristin Kopf

Heute nur ein schneller Surftipp: Mark Liber­man hat beim Lan­guage Log über die Aussprache von Eyjaf­jal­la­jökull (dem lusti­gen, asches­puck­enden isländis­chen Vulkan) geschrieben, mit vie­len Hörbeispielen.

Das ist ein Kom­posi­tum aus drei Wörtern: Eyjafjal­lajökull ‘Insel(n)+berge+gletscher’. fjal­la ist Gen­i­tiv Plur­al, bei eyja bin ich mir nicht sich­er – kön­nte Nom­i­na­tiv Sin­gu­lar oder Gen­i­tiv Plur­al von eyja sein, oder nur Gen­i­tiv Plur­al von ey, bei­des heißt wohl ‘Insel’. (Alle Kasus­bes­tim­mungen nach diesem Wörter­buch.)

Vulkan heißt auf Isländisch übri­gens eld­f­jall ‘Feuer­berg’ oder eld­stöð, dessen Zweit­glied ich aber nicht über­set­zen kann.

Update 20.4.

Da zur Zeit sehr viele Leute über die Suche “Eyjafal­la­jökull Aussprache” herg­er­at­en, aber nur unge­fähr zwei Drit­tel von ihnen zum Lan­guage Log weit­erk­lick­en, hier ein prag­ma­tis­ch­er Aussprachevorschlag mit dem deutschen Schrift­sys­tem: ej.ja.fjat.la.jö.kütl (alle Vokale kurz). Und ein Link zur gesproch­enen Ver­sion der Wikipedia: Eyjafal­la­jökull.

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