Alle Welt redet heute über das „Jugendwort des Jahres“, das der Verlag von Mario Barths „Deutsch-Frau Frau–Deutsch“ gegen jede himmlische Gerechtigkeit jedes Jahr wählt. Lesen Sie exklusiv im Sprachlog die geheime Geschichte dieses Wörterwahl gewordenen Scheiterns lexikografischen Sachverstands. Weiterlesen
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Zur Lage der deutschen Flexion, oder: Dativ, Genitiv, Tod?
Ein Spoiler vorweg: Sie liegt gut, die deutsche Flexion. Wie jedes lebendige Wesen bewegt sie sich natürlich ein wenig in ihrem Bett, weshalb es zu gegenwartssprachlichen Varianten wie den folgenden kommt:
am Rand des Sonnensystems – am Rande des Sonnensystems
der Wasserüberschuss des Tanganika – der Wasserüberschuss des Tanganikas
einen Bär fangen – einen Bären fangen
der Entschluss des Autors – der Entschluss des Autoren
dank des Zaubertranks – dank dem Zaubertrank
mit langem weißem Haar – mit langem weißen Haar
wenn sie dort stünde – wenn sie dort stände
Ja, genau, mit »Flexion« ist die Markierung grammatischer Informationen an z.B. Substantiven, Verben und Adjektiven gemeint und wir befinden uns hier in Teil 3 unserer Artikelserie zum »Bericht zur Lage der deutschen Sprache« (zu Teil 1 und 2).
Das Kapitel zur Entwicklung der Flexion im Deutschen von Ludwig Eichinger ((Eichinger, Ludwig M. (2013): Die Entwicklung der Flexion: Gebrauchsverschiebung, systematischer Wandel und Stabilität der Grammatik. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Hg.): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. Berlin, 121–170.)) nimmt das Phänomen aus zwei verschiedenen Perspektiven unter die Lupe: Zum einen betrachtet Eichinger einzelne Flexive (das sind die konkreten Endungen), zum anderen das dahinterstehende System.
Aus dem Beitrag möchte ich heute nur einen Punkt herausgreifen: Das Verhältnis von Genitiv und Dativ. Weiterlesen
Von der Struktur des Anglizismeninventars
Im zweiten Teil unserer Themenwoche zum „Bericht zur Lage der deutschen Sprache“ soll es mir heute um den Beitrag von Peter Eisenberg um Anglizismen gehen, ((Eisenberg, Peter. 2013. Anglizismen im Deutschen. In Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Hg.), Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache, 57–119. Berlin: De Gruyter.)) nachdem Anatol gestern mit allgemeinen Einschätzungen zur Entwicklung des deutschen Wortschatzes begonnen hat.
Eisenberg beginnt seine Diskussion mit der Abarbeitung an zwei notwendigen, aber notorisch schwierigen Punkten. Der erste liegt darin, dass es alles andere als trivial ist, eine aus Laiensicht scheinbar klare Definition eines „Anglizismus“ zu finden und diese dann auf tatsächliche Beobachtungen anzuwenden: was zählt eigentlich als Anglizismus? Deshalb ist der Untersuchungsgegenstand zweitens auch nahezu unmöglich zu quantifizieren: welchen Anteil haben Anglizismen am deutschen Wortschatz denn nun tatsächlich?
Um keinen Anglizismus „zu verlieren“, wählt Eisenberg in seiner Analyse eine konservative Betrachtung: im Zweifel werden Wörter, die entweder nur in Teilen aus Lehngut zusammengesetzt sind oder bereits so weit integriert sind, dass sie nicht mehr als Lehnwörter wahrgenommen werden, zu den Anglizismen hinzugezählt. Wenn also selbst partnerschaftlich, touristisch oder Park dort auftauchen, kann man abschätzen, dass das Projekt sich nicht dem Vorwurf seitens der Sprachkritik aussetzen müsste, die Bedeutung und den Einfluss von Anglizismen herunterzuspielen.
Zentrales Ergebnis ist, dass sich die Anzahl der Anglizismen in der deutschen Standardsprache zwischen den beiden untersuchten Perioden 1905–1914 und 1995–2004 sowohl auf der Ebene der Wörter, als auch auf der Ebene der Verwendungsfrequenz erhöht hat. Das sollte niemanden überraschen, selbst dann nicht, wenn man sich vergegenwärtigt, dass sich in den 90 Jahren unsere Lebensrealitäten marginal verschoben haben. Die Zahlen aus Eisenbergs Untersuchung und Studien anderer Wissenschaftler/innen, die in den letzten Jahren dazu unternommen wurden, sind methodisch nicht vergleichbar (obgleich sie sich prozentual in einem ähnlichen niedrigen Bereich um etwa 3–6% der Lexikoneinträge bewegen) — aber es spricht nichts dafür, dass die Pegel der Anglizismusflut bedrohliche(re) Ausmaße angenommen hätten.
Das zentrale qualitative Ergebnis der Studie ist deshalb weitaus interessanter. Denn, so Eisenberg, bildete die Gruppe der englischen Lehnwörter früher „so etwas wie einen Worthaufen mit wenig Struktur“ (Eisenberg 2013: 114), lassen sich heute Muster im Anglizismeninventar erkennen, die deutlich darauf hindeuten, dass Entlehnungen den Strukturen und Regularitäten des Deutschen unterworfen sind bzw. werden. Ein Beispiel: das Derivationssuffix -ing hat nicht etwa das deutsche -ung verdrängt, sondern steht nur für Bildungen mit fremden Basen zur Verfügung, native -ung-Nomina bleiben davon unberührt. Wir haben Styling, aber nicht *Störing statt Störung.
Weitgehend analog zur Variation das Lesen/die Lesung ist das Muster das Stylen/das Styling für unterschiedliche Perspektiven auf den Vorgang und Resultat bzw. das Event in Gänze. Ergo: englisches Material zerstört nicht die Kerngrammatik des Deutschen, sondern hat es um das eine oder andere klar abgrenzbare, aber gut integrierte Paradigma ergänzt. Diagnose: das Deutsche ist gesund und es bedeutet eben genau nicht, dass wahllos alles entlehnt werden kann (oder wird). Was den Regularitäten des Deutschen unter phonologischen, morphologischen und syntaktischen Mustern nicht entspricht, wird diesen entweder angepasst — oder wird eben deutlich seltener entlehnt. Natürlich ist das ein bedeutender Einfluss des Englischen (der ja offenbar Resultat der erhöhten Entlehnungsaktivität ist), aber eben keiner, der nachhaltig die Integrationskraft des Deutschen stört.
Damit geht einher, dass die Anglizismen im heutigen Deutsch seltener „reine Anglizismen“ sind, sondern vermehrt Hybridbildungen (Partyschreck, handyfrei), sie setzen sich also aus entlehntem und nativem Material zusammen. Das führt uns wieder zurück zur Schwierigkeit, was zu Anglizismen gezählt werden kann — und wie man diese quantitativ erfasst. Aber am wenigsten spricht es dafür, dass Entlehnung eine Gefahr für das Inventar unserer Sprache darstellt.
Ich finde ja Eisenbergs Liste der jeweils 20 häufigsten Substantiven, Verben und Adjektiven aus dem Englischen interessant, die im Korpus des Projekts gezählt wurden: sie enthält nahezu ausnahmslos Begriffe, die im Fieberthermometer der Sprachnörglei, dem Anglizismen-Index des Verein Deutsche Sprache (VDS), entweder überhaupt nicht auftauchen oder als unproblematisch klassifiziert sind: 26 von 60 (43%) tauchen im Index nicht auf, 16 (27%) sind nach VDS-Klassifikation „ergänzend“ (=kein Fieber), acht (13%) „differenzierend“ (=mittleres Fieber) und ebenfalls nur acht (13%) entsprechen der Kategorie „verdrängend“ (=hohes Fieber). Das lässt darauf schließen, dass die Forscher/innengruppe Anglizismen in der Tat sehr inklusiv definiert und analysiert hat.
Diese Erkenntnis ist aber umgekehrt bemerkenswert, weil der VDS mit einer „Statistik“ zu seinem Index suggeriert, dass Deutsch völlig hilflos gegen die Fluten kämpft: immerhin macht die Klasse der höchst fieberauslösenden Wörter im Index 80%, die der gesundheitlich unbedenklichen aber nur 3% aus. Aber weil man mit Statistik ganz gut lügen kann, kommt hier eine Erklärung: im Anglizismenindex sind in erdrückender Mehrheit Einträge verzeichnet, die so selten (und: so absurd) sind, dass man bei gesundem Menschenverstand nur als Gelegenheitsbildung ansehen kann.
Der Umkehrschluss klingt deshalb beinahe trivial: je frequenter ein Anglizismus ist, desto wahrscheinlicher ist er stärker im Deutschen integriert — und desto wahrscheinlicher wird er nie auf dem Index landen. Ergo: erneut ein Indiz dafür, dass die Vorgehensweise der Studie sogar sehr wohlwollend und sensibel mit den Befürchtungen der Anglizismenkritikern umgeht. Denn würde man die frequenten und gut integrierten Begriffe rausnehmen, die in die 3–6%-Rechnung der Studien einfließen, würde die Quelle der Panikmache deutlich schneller versiegen, als manchem lieb sein dürfte. Ich werde darauf noch mal zurückkommen.
Theoretisch ist noch hervorzuheben, dass Eisenberg den Begriff des „Pseudoanglizismus“ explizit anspricht — und aus guten Gründen ablehnt. Und das begründet er so: die Tatsache, dass wir keinen Anglizismus formal und semantisch so verwenden, wie Sprecher/innen der Gebersprache, macht die Klassifizierung von Begriffen als „Pseudoanglizismus“ entweder überflüssig — oder aber man müsste aus diesen Gründen alle Anglizismen als „Pseudoanglizismen“ bezeichnen (denn, so Eisenberg, wir sprechen ja auch nicht von „Pseudofremdwörtern“). Diese Beobachtung entspricht auch ziemlich gut unserer Motivation, in nächster Zeit ausgewählte „Pseudoanglizismen“ etwas genauer unter die Lupe zu nehmen (was derzeit aus den vielen aktuellen Anlässen etwas unterbrochen werden muss). Für den Moment bietet Eisenbergs Studie durchaus ein paar spannende Gedanken für Anglizismusbetrachtung und eine öffentliche Auseinandersetzung.
Statt PS: Das Pressebarometer zum Lagebericht (eher unveränderlich).
Gedeih und Verderb des deutschen Wortschatzes
In der öffentlichen Diskussion um den Zustand der deutschen Sprache lag die Hoheit lange Zeit völlig unangefochten bei den Sprachnörglern. Wohl wagte sich ab und zu eine einsame Stimme aus der Sprachwissenschaft ins Feuilleton, um an der einen oder anderen Stelle etwas Realität in die Debatte zu bringen, aber insgesamt schien es intellektuell wenig befriedigend, sich in die unweigerlich klamaukhafte Auseinandersetzung mit Anglizismenjägern und Sprachverarmungs-apokalyptikern zu begeben – und vielleicht war man sich auch einfach etwas zu schade dafür.
Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Bücher wie das unglücklich betitelte aber inhaltlich ordentlich gemachte Sick of Sick? Ein Streifzug durch die Sprache als Antwort auf den »Zwiebelfisch« von André Meinunger, Du Jane, ich Goethe von Guy Deutscher oder Kiezdeutsch: Ein neuer Dialekt entsteht von Heike Wiese nahmen zu Themen wie dem Verfall von Grammatik, der Entstehung von Sprache(n) u.a. Stellung, und seit 2007 bloggen Kristin (damals noch im Schplock) und ich (damals noch im Bremer Sprachlog) regelmäßig über Sprachwandel, Lehnwörter, Jugendsprache, Sprachpolitik und vieles mehr (später kamen andere junge Sprachbloggerinnen dazu – z.B. unsere Sprachlogkollegin Susanne, Michael Mann vom lexikografieblog).
Über die Jahre ist es uns, denke ich, gelungen, die öffentliche Diskussion zu beeinflussen – zwar haben die Sprachnörgler immer noch die Oberhand, aber vielen interessierten Menschen ist inzwischen klar, dass Sprachnörgelei nicht die einzige Sichtweise auf Sprache ist (und auch nicht die richtige).
Es freut uns, dass nun mit etwas Verspätung (oder, sagen wir, mit ruhiger Würde) auch die institutionalisierte Sprachwissenschaft die öffentliche Diskussion um Sprache sucht. Gestern Abend stellten die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften unter dem Titel „Reichtum und Armut der deutschen Sprache“ ihren „ersten Bericht zur Lage der deutschen Sprache“ vor. Die Presse berichtet bisher eher zögerlich, aber das kommt hoffentlich noch [→Google News].
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Und wir so juchu!
In der WELT hat sich letzte Woche Jörn Lauterbach Gedanken zum Gesprächsverhalten von Mittdreißigerinnen in Hamburger Yuppievierteln gemacht. Was an seiner Glosse bemerkenswert ist: Lauterbach ist ein wirklich interessantes sprachliches Phänomen aufgefallen. Leider zieht er in der Folge nur stereotypische Schlüsse und verpackt diese eben wieder in unmotivierte Sprachquengelei. Stellvertretend dafür seine Unterüberschrift: „Wie die arme deutsche Sprache im Schein der Bistrokerze weiter verkümmert“. Weiterlesen
Pronomen für alle
Auch englischsprachige Sprachgemeinschaften führen mal mehr, mal weniger erhitzte Diskussionen um geschlechtergerechte Sprache. Dabei haben sie es sehr leicht: Da die meisten Substantive im Englischen kein grammatisches oder natürliches Geschlecht haben, sind es eigentlich nur die Personalpronomen für die dritte Person Einzahl und eine Handvoll von Personenbezeichnungen wie chairman, waitress oder cleaning woman, die Probleme bereiten. Für letztere gibt es längst Alternativen (chair person, server, cleaner), sodass genau genommen nur die Personalpronomen übrig bleiben.
Bei englischen Pronomen wird (genau wie im Deutschen und vielen anderen Sprachen) in der der dritten Person Einzahl – und nur dort – nach Geschlecht unterschieden: männlich wahrgenommene Personen werden mit he, weiblich wahrgenommene mit she bezeichnet. ((Ich könnte hier einfach „Männer“ und „Frauen“ schreiben, aber interessanterweise verwenden wir Pronomen nicht nach dem tatsächlichen Geschlecht, für das wir ja bei den meisten Menschen nur indirekte Evidenz haben, sondern nach dem vermuteten.)) Das ist in zweifacher Hinsicht problematisch.
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Das generische Femininum und die Gegner des Femininums
Es mag diejenigen überraschen, die mich für einen „politisch korrekten“ Sprachextremisten halten, aber meine Meinung ist: Niemand muss gerechte Sprache gut finden. Es gibt da schlicht keinen Zwang. Wer ungerechte Sprache verwenden will, darf das selbstverständlich tun, muss aber natürlich mit den Konsequenzen leben. Die normalerweise völlig ausbleiben, und im unangenehmsten Fall darin bestehen, auf die Tatsache hingewiesen zu werden, ungerechte Sprache zu verwenden.
Und erst recht muss niemand bestimmte Vorschläge für gerechte Sprache gut finden. Gerade Sexismus ist derartig tief nicht nur im Wortschatz, sondern auch in der Grammatik des Deutschen verankert, dass fast jeder Vorschlag zu einer gerechteren Sprache kurzfristig ein mehr oder weniger problematischer Kompromiss bleiben muss. Das wissen natürlich auch die feministischen Sprachwissenschaftlerinnen ((Aus Gründen der Lesbarkeit verwende ich hier und im Folgenden in generischen Zusammenhängen ausschließlich die feminine Form; das männliche Geschlecht ist dabei selbstverständlich mit gemeint.)) und Aktivistinnen, von denen die Vorschläge kommen, denn die haben sich ja im Zweifelsfall überdurchschnittlich ausführlich mit Sprache beschäftigt.
Und natürlich ist es völlig legitim, bestimmte Vorschläge für gerechte Sprache aus der Perspektive einer Sprachwissenschaftlerin zu kritisieren. Aber wer das tut, sollte dann eben auch fundierte Argumente bringen. Das tun die Sprachwissenschaftlerinnen, die sich zum generischen Femininum bisher zu Wort gemeldet haben, leider nur selten. Weder der Freiburger Romanist Hans-Martin Gauger noch der Berliner Sprachwissenschaftler André Meinunger hatten irgendein Argument zu bieten, das in der feministischen Sprachwissenschaft nicht schon vielfach entkräftet worden wäre. Und auch dem jüngsten Neuzugang in der Gruppe femininumkritischer Sprachwissenschaftlerinnen, dem Frankfurter Germanisten Horst Dieter Schlosser, fällt keins ein.
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Meine Suppe ess’ ich nicht unter anderem Namen!
Ein kurzer Nachtrag zur Sache mit dem Zigeunerschnitzel: Wie der Tagesspiegel berichtet, folgen Teile der Hannoveraner Gastronomie dem Beispiel der Stadt, und streichen dieses und ähnliche Wörter (z.B. Zigeunersauce und -gulasch) von der Speisekarte. Die Gerichte nennen sie stattdessen Puzsta-Schnitzel oder Schnitzel Ungarischer Art, Pikante Sauce oder Paprika-Sauce und Paprikagulasch. Weiterlesen
Im Zenit der Macht
Merkel sei am (oder im oder auf dem) Zenit ihrer (oder der) Macht, berichtet die deutsche Presse einmütig. Ein paar der vielen Beispiele:
- Angela Merkel steht im Zenit ihrer Macht. (Tagesspiegel)
- Merkel ist jetzt auf dem Zenit ihrer Macht (Focus)
- Angela Merkels größter Erfolg: Bundeskanzlerin auf Zenit ihrer Macht (Rhein Zeitung)
- Die alte und wohl auch neue Kanzlerin steht im Zenit ihrer Macht. (Spiegel Online)
- Während François Hollande gerade mit nur noch 23 Prozent Zustimmung in der jüngsten Umfrage einen Tiefpunkt erreicht habe, stehe die Bundeskanzlerin im Zenit ihrer Macht. (Die WELT)
- Merkiavelli am Zenit der Macht (Wiener Zeitung)
Krautspeak Day
To most Germans, today is just an ordinary Samstag (or Sonnabend, depending on where they live). But to German language prescriptivists, it is a quasi-national holiday, a linguistic Fourth of July and Fifth of November rolled into one: the Tag der Deutschen Sprache (“Day of the German Language”), a sort of prescient commemoration day for the German language as it will have been when it no longer is.
In the English-speaking world, prescriptivists are concerned mainly with a small set of words and grammatical structures that they call “bad grammar” – phenomena like the “split” infinitive or the passive (structures which they would like to remove from the language completely), the relative markers that and which (which they would like to see used for restrictive and non-restrictive relative clauses respectively), and certain sentential adverbs like hopefully (which they seem to think should never be used to express the speaker’s attitude towards the contents of a sentence). They typically justify their proscriptions and prescriptions by appeals to logic (although they never spell out what that logic actually is). Weiterlesen