Archiv der Kategorie: Hinweise

Blogspektrogramm 4/2013

Von Sprachlog

In der ver­gan­genen Woche stand die Debat­te um gerechte Sprache in Kinder­büch­ern im Mit­telpunkt, die sich zur Diskus­sion über die Diskus­sion entwick­elt hat. Begin­nen wir aber mit Wortschatz und enden wir temperatur(an)gemäß im Winter:

  • Dieses Gespräch zwis­chen der Tochteri von NOVEMBERREGENj und ihremi Kinder­arzt fördert Erstaunlich­es über den Wortschatz Achtjähriger zutage.
  • In der Debat­te um edi­tierte Kinder­büch­er kat­e­gorisiert Ste­fan Hart­mann auf PFRIEMELPFUHL typ­is­che Argu­men­ta­tion­sstruk­turen und All­t­agsras­sis­mus anhand von Leserbriefen.
  • Das oft genan­nte Argu­ment, „betrof­fene Bekan­nte“ fän­den das N‑Wort „nicht schlimm“, sieht Simone Dede Ayivi im TAGESSPIEGEL ganz anders.
  • Die RHEINPFALZ AM SONNTAG hat Mekon­nen Mes­ghena zu seinem Schriftverkehr mit dem Ver­lag Thiene­mann (Die kleine Hexe) inter­viewt: „Neger war immer belei­di­gend“ (als Scan).
  • Nüchtern und polemik­frei argu­men­tiert David Hugendik in der ZEIT, dass Änderun­gen keine Zen­sur, son­dern Lap­palien sind.
  • Die Diskus­sion hat Ali Arbia auf ZOON POLITIKON dazu inspiri­ert, aus dem Vok­ab­u­lar der Geg­n­er der Polit­i­cal Cor­rect­ness das ulti­ma­tive Sprach­polizei-Glos­sar zu erstellen. (Achtung: lustig!)
  • Ach, ja, Win­ter ist ja auch noch. Während Ana­tol wie jedes Jahr zu Schneewörtchen befragt wurde (WDR5), berichtet Bar­bara Kauf­mann auf Ö1 von den Arten von Schnee, denen sie und ihre Tochter mor­gens auf dem Schul­weg begeg­nen (Audio, ab Min. 9:25).

Blogspektrogramm 3/2013

Von Sprachlog

Endlich Son­ntag, Zeit für neue Lin­guis­tik­links! Heute geht es im Blogspek­tro­gramm um Studierende, Chat­sprache, Brötchen (oder Weck­le? oder Schrip­pen?), die kleine Hexe, Tat­toos, geladene Phrase­ol­o­gis­men und  Sprachen­vielfalt auf der Erde. Viel Spaß beim Lesen!

  • In der ZEIT schreibt Astrid Her­bold über aktuelle Forschungsergeb­nisse zu Sprache im Inter­net. Dafür hat sie mit Sprach­wis­senschaft­lerIn­nen gesprochen, die Span­nen­des her­aus­ge­fun­den haben: Dass nicht alles dem Wun­sch nach Kürze geschuldet ist, zum Beispiel. Dass die Schriftkom­pe­tenz steigt. Und dass die Welt nicht unterge­ht. (Via @freeapophis)
  • Eben­falls in der ZEIT hat man anlässlich des Thierse’schen Schwaben­bash­ings (wir erin­nern uns) eine Karte mit dialek­tal­en Beze­ich­nun­gen für ‘Brötchen’ aus dem fan­tastis­chen dtv-Atlas Deutsche Sprache aus­ge­graben und graphisch aufge­frischt. Wer gerne seinen eige­nen Sprachge­brauch ein­brin­gen möchte, kann übri­gens Weit­er­lesen

Blogspektrogramm 2/2013

Von Sprachlog

Jet­zt, da sich die Sprachlog-Jury in aus­gedehnte kon­spir­a­tive Sitzun­gen zur „Anglizis­mus des Jahres“-Wahl zurück­ge­zo­gen hat, über­brück­en wir für unser Pub­likum die Wartezeit mit ein­er erlese­nen Auswahl an span­nen­den Artikeln aus den ver­gan­genen Wochen:

  • Die NEW YORK TIMES (Englisch) stellt eine Studie vor, wonach Neuge­borene bere­its in den ersten Lebensstun­den auf Laute der Mut­ter­sprache anders reagieren, als auf Laute ein­er ihnen unbekan­nten Sprache (hier: Englisch & Schwedisch). Daraus wird geschlossen, dass der mut­ter­sprach­liche Lauter­werb bere­its vor der Geburt begin­nt. Die Studie selb­st gibt‘s hier.
  • Peter Gilles stellt auf INFOLUX (Englisch) eine neue Kartierungssoft­ware für Fam­i­li­en­na­men in Lux­em­burg und seinen Nach­bar­län­dern vor. Bish­er gibt es nur wenige Karten, aber man sieht wun­der­bar, wie sich län­derüber­greifende Namen­land­schaften abze­ich­nen, zum Beispiel für die Namen Schmitz und Smits. (Nicht ganz so klare Karten­bilder, aber dafür sehr viele Namen, gibt es hier.)
  • Der Kom­mu­nika­tion­swis­senschaftler Mar­tin Lind­ner macht sich Gedanken über „sekundären Anti­semitismus“, den er als eine Art Sprach­spiel analysiert, und nimmt den entsprechen­den Diskurs unter die Lupe. Achtung: lang. (via @texttheater)
  • ERBLOGGTES hat gute Vorsätze fürs neue Jahr, unter anderem Sprachen zu ler­nen. Joshua Foer hat das schon getan (GUARDIAN, Englisch), und seine neuen Sprachken­nt­nisse direkt im Kon­go getestet.
  • Im Lexiko­gra­phieblog über­legt Michael Mann, angeregt von ein­er Suchan­frage, was die Mehrzahl von Bauschutt sein könnte.
  • Dick Wis­dom disku­tiert auf BUZZFEED (Englisch) die Wichtigkeit von Twit­ter­dat­en für die Forschung — auch für die Sprach­wis­senschaft — und zeigt sich besorgt über zunehmende Zugangs­beschränkun­gen zu den Daten.

Blogspektrogramm 1/2013

Von Sprachlog

Das erste Blogspek­tro­gramm des Jahres ist immer das schön­ste! Auch in dieser Woche haben wir natür­lich die besten, inter­es­san­testen und kurios­es­ten Sprach­links der Woche für Sie gesammelt:

  • Zum Glück ste­ht in näch­ster Zeit kein Wel­tun­ter­gang an, denn den zu feiern, kön­nte teuer wer­den: Ein Münch­n­er Gast­wirt hat sich das Wort Wel­tun­ter­gang schützen lassen. Auf INTERNET-LAW erk­lärt Thomas Stadler, was das bedeutet.
  • Wolf­gang Thierse meint, eine Ver­drän­gung der berliner­ischen durch die schwäbis­che Mundart zu beobacht­en. Für Bernd Matthies im TAGESSPIEGEL Anlass, darüber nachzu­denken, was das Berliner­ische eigentlich ist.
  • Sara Ciesiel­s­ki, Dok­torandin an der Uni­ver­si­ty of Mel­bourne, erzählt in einem illus­tri­erten Video für die „2 Minute The­sis Com­pe­ti­tion“ von PHD COMICS von ihrer Arbeit mit Kindern im Himalaya — und von Beson­der­heit­en in deren Sprach- und Kul­tur­erwerb. (via @linguisten).
  • Alexan­der Lasch kri­tisiert auf SPRACHPUNKT die hämis­che Kri­tik an den LEICHTEN NACHRICHTEN, einem Pro­jekt des Deutsch­land­funks und der Fach­hochschule Köln.
  • Ben Zim­mer berichtet auf WORDROUTES (Englisch) von den Wörter­wahlen der Amer­i­can Dialect Soci­ety: Das Wort des Jahres 2012 stammt mit hash­tag aus der Twit­ter-Welt. Andere Kan­di­dat­en, wie das in Deutsch­land zum Jugend­wort 2012 gekürte YOLO, waren weniger erfolgreich.

Blogspektrogramm 52/2012

Von Sprachlog

Nach­dem jet­zt die Keks­dosen leer und die Seelchen gut gefüllt sind, präsen­tieren wir zum let­zten Mal in diesem Jahrn die lin­guis­tisch lesenswerten Links der Woche. Wir wün­schen allen Leserin­nen und Lesern einen guten Start ins neue Jahr!

  • Als Ana­tol den Vor­sitzen­den des Rechtschreibrates, Hans Zehet­mair, für seine Aus­sagen zum iPad-bed­ingten Sprachver­fall kri­tisiert hat, war er nicht der einzige Sprach­wis­senschaftler, wie COMPUTER BASE berichtet.
  • Kristi­na Schröder hat ja diese Woche viel Lob von ungewöhn­lich­er Seite erhal­ten: Auch die Mut­ter der deutschen fem­i­nis­tis­chen Lin­guis­tik, Luise Pusch, hat auf FEMBIO ein paar fre­undliche Worte gefun­den und ihre Kolumne „Das liebe Gott“ von 1982 neu veröf­fentlicht.
  • Wolf­gang Lünen­bürg­er-Rei­den­bach hat sich Anfang des Jahres vorgenom­men, statt des gener­ischen Maskulinums nur noch das gener­ische Fem­i­ninum zu ver­wen­den. In seinem Blog HALTUNGSTURNEN zieht er Bilanz.
  • Auch im neuge­grün­de­ten KNEIPENLOG geht es um das (gener­ische) Maskulinum – kann man es auch ver­wen­den, um Kri­tik an beste­hen­den Gesellschaftsstruk­turen zu üben?
  • 2012 war auch geprägt von Diskus­sio­nen über den soge­nan­nten Ehren­sold (wie z.B. hier an Such­sta­tis­tiken deut­lich erkennbar). Kai Bier­mann von NEUSPRECH legt knapp dar, warum der Begriff eine eher, äh, irreführende Beze­ich­nung ist.
  • Das Online-Infor­ma­tion­sportal NIEDERLANDENET der Uni­ver­sität Mün­ster meldet, dass project X‑feest (‚aus dem Rud­er (ge)laufen(d)e Par­ty‘, z.B. über Face­book) bei unseren Nachbar/innen zum Wort des Jahres 2012 gewählt wurde. Was unser Herz höher schla­gen lässt: die Niederländer/innen stim­men darüber selb­st ab.

Hin­weise für das näch­ste Blogspek­tro­gramm nehmen wir gerne unter kontakt@sprachlog.de ent­ge­gen. Wegen des Leis­tungss­chutzrechts ver­linken wir derzeit in den Sprach­brock­en und im Blogspek­tro­gramm nicht auf Presseerzeug­nisse aus Deutschland.

Weihnachtslektüre

Von Kristin Kopf

In den ver­gan­genen Jahren haben sich in unseren Vorgängerblogs eine ganze Menge Beiträge mit Fest­tagsanstrich ange­sam­melt, die gerne gemein­sam mit den Baumkugeln aus dem Keller geholt wer­den möchten:

Um X‑mas geht es gle­ich in mehreren Beiträ­gen von Ana­tol: Hin­ter der Form steckt, oh Wun­der, nicht das Ende des Chris­ten­tums – obschon ein Mr. Mar­tin aus den USA ander­er Mei­n­ung war. Ein Jahr später war X‑mas dann auch bei uns angekom­men und richtete die deutsche Sprache zugrunde. Das fand zumin­d­est die zwis­chen­zeitlich selb­st zugrun­dege­gan­gene »Aktion Lebendi­ges Deutsch«. Außer­dem gab es mal wieder kreative Mei­n­un­gen zur Bedeu­tung des X.

In Wei­h­nacht­sliedern steck­en eine Menge sprach­liche Beson­der­heit­en, die ich mir ange­se­hen habe: In »Ihr Kinder­lein, kom­met …« geht es um die Kind-er-lein (statt Kind-lein) und bei »Wie schon die Alten sun­gen« um die Ver­gan­gen­heits­form. (Nein, sun­gen statt san­gen wurde nicht nur deshalb gewählt, weil es sich dann reimt! )

 Außer­dem habe ich gek­lärt, warum es  Christ­mette heißt – die Messe hat damit gar nichts zu tun! – und wieso man Wei­h­nacht­en sagt, wo doch die Mehrzahl von Nacht Nächte sein müsste. In Wei­h­nachts- vs. Christ­baum schließlich geht es darum, welche der bei­den Beze­ich­nun­gen für das Gewächs wo und wann häu­figer ist.

Wer jet­zt noch immer nicht genug Leses­toff mit Wei­h­nachts­bezug hat, die kann sich ander­swo weit­er umschauen:

Bei DR. BOPP lässt sich nach­le­sen, ob man denn nun an oder zu Wei­h­nacht­en zu Besuch kommt,  im LEXIKOGRAPHIEBLOG find­et sich eine sehr schöne Kor­pu­s­analyse ver­schieden­er Gruß­formelnfroh oder geseg­net, Wei­h­nacht­en oder Fest­tage? –, im ADA kann man sehen, mit welchen Wörtern selb­st­gemacht­es Gebäck im deutschen Sprachraum beze­ich­net wird (ich bin für Bre­tle) und im OXFORDWORDS BLOG (Englisch) geht es um Beze­ich­nun­gen für den Wei­h­nachts­mann, ein Analy­se­tool für A Christ­mas Car­ol, die Ety­molo­gie von Plätzchen­sorten wie gin­ger­snaps und die exzel­lente Arbeitsmoral beim OED an den Wei­h­nachts­feierta­gen des Jahres 1879.

Wir hof­fen, dass Sie eine eben­solche nicht an den Tag leg­en müssen und wün­schen Ihnen schöne Feiertage ganz nach Ihrem Geschmack!

Blogspektrogramm 51/2012

Von Sprachlog

Auch diese Woche hat sich im Inter­net viel lesenswertes Lin­guis­tis­ches getan – hier unsere Empfehlungen:

 

  • Im DWDS gibt es jede Woche ein nigel­nagel­neues deutsches Wort. Dieses Mal: der Baum­schmuck­rech­n­er. Möge er wach­sen und gedeihen!
  • Auf LAUT & LUISE schreibt Luise Pusch über neu­modisch gegen­derte Sprache in — wie bitte, den Märchen der Gebrüder Grimm?
  • Bei DR. BOPP wird diese Woche die Frage beant­wortete, welche Mehrzahl Licht hat – Lichter oder Lichte?
  • Für den NEW YORKER (Englisch) erzählt Joshua Foer die Geschichte von Ithkuil, ein­er Kun­st­sprache, die plöt­zlich uner­warteten Zus­pruch aus der (ehe­ma­li­gen) Sow­je­tu­nion bekam, und ihrem Erfind­er John Qui­ja­da, der in eine bizarre Welt ein­ge­laden wird, deren Bedrohlichkeit sich nach und nach enthüllt. Fan­tastisch. (Via @symbolicstorage)
  • In der indis­chen Wochen­zeitschrift OPEN (Englisch) berichtet Peg­gy Mohan, wie sie als Lin­guistin in einem Gerichtsver­fahren gegen Ter­rorverdächtige über­prüfte, ob es bei der Entste­hung der schriftlichen Geständ­nisse mit recht­en Din­gen zuge­gan­gen war. (Via @superlinguo)
  • Wenn eine Sprache stirbt, ste­hen die Chan­cen gar nicht schlecht, dass das nicht in entle­ge­nen Dör­fern im Himalaya passiert, son­dern in einem Wolkenkratzer. Im BBC NEWS MAGAZINE (Englisch) schreibt Mark Turin über die sprach­liche Vielfalt New Yorks. (Via @markturin)
  • Deb­o­rah Cameron analysiert auf BERFROIS (Englisch) Poli­tik­er­forderun­gen in Großbri­tan­nien, nach denen Men­schen mit Migra­tionsh­in­ter­grund Englisch ler­nen sollen – und zeigt scharf­sin­nig, welchem Trugschluss in der Debat­te aufge­sessen wird. (Via @Lg_on_the_Move)
  • Und zum Schluss noch eine Sprach­spiel­erei zum Hören: The Most­ly Ger­man Philoso­phers Love Song von Jere­my Boor

Blogspektrogramm 50/2012

Von Sprachlog

Unsere Link­tipps der Woche:

 

  • Auton­a­men sind im Deutschen immer Maskuli­na: der BMW, der Opel, der Mer­cedes. Im eng ver­wandten Lux­em­bur­gis­chen ist das ganz anders, wie Peter Gilles auf INFOLUX berichtet.
  • Schneewörtchen, Sprach­mythchen, wann kommt ihr geschneit? Jeden Win­ter meldet sich die Medi­en­welt bei Ana­tol, um nachzufra­gen, wieviele Wörter für Schnee die Eski­mos nun wirk­lich haben. Dies­mal die DPA, nachzule­sen z.B. hier.
  • Mor­bide Gedanken treiben DR. BOPP und davon angesteckt auch Michael Mann im LEXIKOGRAPHIEBLOG um: kann jemand tot­er als tot sein? Oder wenig­stens töter?
  • Im STILSTAND disku­tiert Klaus Jar­chow einen inter­es­san­ten Fall poli­tis­chen Antonymie-Ver­ständ­niss­es von Spiegel Online.
  • In Graz hat die Kom­mu­nis­tis­che Partei Öster­re­ichs einen erstaunlichen Wahler­folg erzielt – für die öster­re­ichis­che Presse Anlass für manip­u­la­tive Ver­gle­iche und Meta­phern, die Olja Alvir auf DASTANDARD.at auseinan­dern­immt.
  • M. Ash­er Cantrell stellt auf MENTAL FLOSS 12 Buch­staben vor, die es nicht ins englis­che Alpha­bet geschafft haben (Englisch) – darunter z.B. das von Studieren­den oft als »dieses, äh, P« beze­ich­nete Thorn. (Via @SpecGram)

Hin­weise für das näch­ste Blogspek­tro­gramm nehmen wir gerne bis zum 22.12. unter kontakt@sprachlog.de ent­ge­gen. Wegen des Leis­tungss­chutzrechts ver­linken wir derzeit in den Sprach­brock­en und im Blogspek­tro­gramm nicht auf Presseerzeug­nisse aus Deutschland.

Sprachbrocken 50/2012

Von Anatol Stefanowitsch

Wie das Bun­despatent­gericht heute offiziell bekan­nt­gab, betra­chtet es einzelne Buch­staben — hier: das M — als Wort­marke für schutzfähig. BMW möchte das M in der Pro­duk­tk­lasse „Sport­wa­gen“ ganz für sich haben, und das Patent­gericht sieht darin kein Prob­lem, da das M „zum einen unter­schei­dungskräftig“ sei, „da der ange­sproch­ene Durch­schnittsver­brauch­er dem Buch­staben „M“ keine beschreibende Bedeu­tung“ für die beantragte Pro­duk­tk­lasse beimesse. Zum anderen sei der Buch­stabe „auch nicht für die Konkur­renten der Anmelderin frei­hal­tebedürftig“ — mit anderen Worten: Nie­mand brauche diesen Buch­staben unbe­d­ingt zur Beschrei­bung eines Sport­wa­gens. Weit­er­lesen

Blogspektrogramm 49/2012

Von Sprachlog

Obwohl wir mit der Eröff­nung des Wortwet­tbe­werbs Anglizis­mus des Jahres alle Hände voll zu tun hat­ten, haben wir natür­lich auch diese Woche inter­es­sante Links zu Sprache und Sprachen für Sie zusammengestellt:

  • Ein SZ-Artikel (hier natür­lich nicht ver­linkt) im Stil eines Schul­mäd­chen­re­ports über einen Face­book-Sprach­forsch­er hat die Sozialen Net­zw­erke bewegt. DR. MUTTI hat sich ange­se­hen, was wirk­lich dahin­ter steckt.
  • Im NEUSPRECH-Blog zer­legt Kai Bier­mann den Begriff Lebensleis­tungsrente kun­st­gerecht in seine trau­ri­gen Bestandteile.
  • Das DEUTSCHLANDRADIO KULTUR inter­viewt den Bon­ner Sprach­wis­senschaftler Jan Seifert zu dessen Studie über stu­den­tis­che E‑Mails, die sich im Ton vergreifen.
  • Auf diese Studie reagiert Michael Mann im LEXIKOGRAPHIEBLOG mit ein­er Über­sicht empfehlenswert­er Anrede- und Abschieds­formeln in formelleren und informelleren Mailkon­tex­ten an Lehrende, die auf sein­er eige­nen Erfahrung beruht.
  • Frank Schilden vom SPRAACHENBLOG hat den Fehler began­gen, die »Sprach­nachricht­en« vom VDS zu lesen – und sein­er Wut über einen der Artikel dann in einem lesen­werten Blog­beitrag Luft gemacht.
  • Auf DASTANDARD.at beschreibt Siniša Puk­talović die irra­tionale Nation­al­isierung ehe­mals gesamt-jugoslaw­is­ch­er Vornamen.
  • Allan Met­calf stellt auf LINGUA FRANCA (Englisch) Über­legun­gen dazu an , unter welchen Umstän­den sich ein neues Wort in ein­er Sprache hal­ten kann – etwas, das uns im Sprachlog auch immer wieder beschäftigt, beson­ders in Zusam­men­hang mit dem Anglizis­mus des Jahres.
  • Im LINGUISTICS RESEARCH DIGEST (Englisch) fasst Sue Fox eine Studie zu Spracheinsstel­lun­gen zusam­men, in der u.a. Leser­briefe und son­stige öffentliche Äußerun­gen zu ver­meintlich falsch­er Sprachver­wen­dung unter­sucht wur­den. Da gibt es schon mal Todes­dro­hun­gen, und auch die Zukun­ft sieht düster aus. (Via @replicatedtypo)
  • Während die 2. Per­son bei deutschen Pronomen nach Ein- und Mehrzahl unter­schieden wird (du vs. ihr) hat Englisch heute nur noch you. Dass das mal anders war und vielle­icht auch wieder anders wird, erk­lärt Geor­gia Web­ster auf SUPERLINGUO (Englisch).

Hin­weise für das näch­ste Blogspek­tro­gramm nehmen wir gerne bis zum 15.12. unter kontakt@sprachlog.de ent­ge­gen. Wegen des Leis­tungss­chutzrechts ver­linken wir derzeit in den Sprach­brock­en und im Blogspek­tro­gramm nicht auf Presseerzeug­nisse aus Deutschland.