Uff, da war aber viel los diese Woche! Während der Bericht zur Lage der deutschen Sprache uns diese Woche im Sprachlog auf Trab gehalten hat, wurde andernorts natürlich nicht inne gehalten: Wörterwahl in England, ein 50jähriges Jubiläum, (Not) Lost in Translation und viel Medienrummel um die Anglizismenwahl!
- Mit großem Medieninteresse wurde
der Anglizismus des Jahresthe Word of the Year (WOTY) in England bereits gekürt: selfie. Die Oxford Dictionaries berichten in ihrem Blog davon, der Linguist Ben Zimmer kommentiert (und mahnt zur Vorsicht bei der Unterscheidung zwischen Erstbeleg und Wortursprung). Aber nur unser Anatol hat sich angemessen inspirieren lassen. - Bei den Oxford Dictionaries hat man ein paar Wissenschaftler/innen gebeten, sich zu selfie zu äußern, auch den geschätzten David Crystal: „ein exzellentes Wort des Jahres“.
- Dem schließen wir uns an, obwohl wir ein bisschen hrmpfen, weil selfie auch beim AdJ nominiert ist: Juryvorsitz Anatol äußert sich bei detektor.fm zu selfie und anderen Anglizismen.
- Das RBB Info Radio macht sich auch ein paar Gedanken zur AdJ-Wahl.
- Diese Woche feierte ein Großereignis rundes Jubiläum, dem kaum einer entkommen konnte: Vor 50 Jahren hob die BBC „Doctor Who“ aus der Taufe — Ben Zimmer von VISUAL THESAURUS widmet sich der Geschichte hinter „Dalek“.
- Bei WORTBETRIEB schreibt Barbara Mürdter über uns.
- Der Germanist Karl-Heinz Göttert hat diese Woche zwei Interviews gegeben (SPIEGEL und TELEPOLIS), deren Inhalt für regelmäßige Sprachlogleser/innen nicht viel Neues bietet, aber im Sinne der Dokumentation von Linguist/innen in der Öffentlichkeit — eben. ((Wobei ich persönlich die Metapher der „Modernisierung“ zu emotional gewählt finde, weil sie impliziert, da müsste was modernisiert werden. Der „Nachholbedarf“ wurde auch bei einigen Kommentatoren mit dem falschen Hals aufgenommen. Sei’s drum.))
- Stimme aus der Steinzeit: Martin Worthington von der Universität in Cambridge kiest Lyrik des Akkadischen.
- Im LanguageLog ein Beleg für schief gelaufene Übersetzung von fag.