Archiv der Kategorie: Bremer Sprachblog

In dieser Kat­e­gorie befind­en sich Ana­tol Ste­fanow­itschs Beiträge aus dem Bre­mer Sprach­blog (2007–2010)

Ferry Very Good

Von Anatol Stefanowitsch

Viele Jahre lang bin ich fast täglich mit dem Auto von Ham­burg nach Bre­men und zurück gefahren, so dass ich irgend­wann jeden Last­wa­gen kan­nte, der auf dieser Strecke verkehrt. Dabei haben es mir beson­ders die Fahrzeuge des nieder­ländis­chen Spedi­teurs Dalessi Inter­na­tion­aal Trans­port BV ange­tan. Nicht, weil die Fahrer häu­fig ver­suchen, mit 80,5 km/h ihren 80 km/h fahren­den Vor­der­mann zu über­holen, son­dern, weil Dalessi mit einem merk­würdi­gen Slo­gan wirbt: „fer­ry-very-good“.

Lastwagen der Firma Dalessi Internationaal Transport BV mit der Aufschrift "ferry-very-good"

Last­wa­gen der Fir­ma Dalessi Inter­na­tion­aal Trans­port BV

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Kulturköpfe (Nachtrag)

Von Anatol Stefanowitsch

Das Radiofrüh­stück „Kul­turköpfe“ im Radio Weser.TV ist vor­bei, das Gespräch mit Gabriele Koch hat großen Spaß gemacht und die luft­getrock­nete Sala­mi, die ich mir zum Früh­stück gewün­scht habe, war her­vor­ra­gend. Wer die Sendung nach­hören möchte, find­et sie als MP3-Datei unter http://www.kulturformate.de/podcast/.

Beitragsaufrufe und Auswahlfragen

Von Anatol Stefanowitsch

Sprachblogleser/innen der ersten Stunde erin­nern sich vielle­icht, dass ich der „Aktion Lebendi­ges Deutsch“ gegenüber anfänglich eigentlich pos­i­tiv eingestellt war. Es ist nichts dage­gen einzuwen­den, sich Lehn­wörter daraufhin anzuse­hen, ob es im Deutschen nicht bere­its eine kon­ven­tionelle Alter­na­tive gibt oder ob man nicht mit Hil­fe pro­duk­tiv­er Wort­bil­dungsmech­a­nis­men eine Alter­na­tive aus dem beste­hen­den Wortschatz zusam­men­bauen kön­nte. Ob die sich dann durch­set­zt oder ob die Sprachge­mein­schaft aus welchen Grün­den auch immer — und es gibt oft gute Gründe — beim Lehn­wort bleibt, kann man dann get­rost dem evo­lu­tionären Prozess über­lassen, durch den eine Sprache sich ständig verän­dert und neuen Gegeben­heit­en anpasst. Weit­er­lesen

Wortarten (Teil 2): „Namenswörter“

Von Anatol Stefanowitsch

Nach­dem ich den Semes­ter­an­fang und das Ostereierge­suche über­standen habe, hier nun Folge 2 der „Gespräche über Wor­tarten“. Ich freue mich über die inter­es­san­ten Kom­mentare zum ersten Teil und werde die auch auf­greifen, wenn ich mit der Wieder­gabe mein­er Gespräche mit mein­er Tochter fer­tig bin (es fol­gt noch ein drit­ter Teil über „Wiewörter“).

Dieses Gespräch fand gle­ich am Tag nach unser­er Diskus­sion über „Tuwörter“ statt. Weit­er­lesen

Kulturköpfe

Von Anatol Stefanowitsch

Nor­maler­weise vergesse ich, Wer­bung für mich selb­st zu machen. Dieses Por­trait in der taz habe ich völ­lig vergessen, obwohl die Druck­ver­sion mit einem ganz­seit­i­gen Por­trait bebildert war, das irgend­wann Samm­ler­w­ert haben wird.

Aber dieses Mal passiert mir das nicht: Diesen Sam­stag (18. April) bin ich von 11–13 Uhr bei den „Kul­turköpfen“ auf Radio Weser.TV zu Gast. Wer Lust hat, mir zwei Stun­den lang dabei zuzuhören, wie ich mich mit der Mod­er­a­torin und Kul­tur­man­agerin Gabriele Koch über alles unter­halte, was uns ger­ade in den Kopf kommt, kann die Sendung in Bre­men auf UKW 92,5 MHz oder weltweit als Livestream hören. Neben­bei erfährt man dabei etwas über meinen Musikgeschmack und natür­lich reden wir auch über Sprache und das Bre­mer Sprach­blog. Infos zur Sendung und einen Link zum Livestream gibt es hier.

Wortarten (Teil 1): „Tuwörter“

Von Anatol Stefanowitsch

Auf dem Schul­weg heute morgen.

Meine Tochter: Papa, wir nehmen jet­zt endlich die Wor­tarten durch.

(Sie hat­te schon ungeduldig darauf gewartet, seit ich ihr irgend­wann ein­mal erk­lärt habe, dass manche Wörter großgeschrieben wer­den, weil sie zu ein­er bes­timmten Wor­tart gehören).

Ich: Na endlich! Und welche Wor­tart habt ihr gestern kennengelernt?

Sie: Tuwörter.

Oh, nein. Lehrer tun also heutzu­tage immer­noch so, als könne man Wor­tarten an ihrer Bedeu­tung erken­nen? Bei uns hießen Ver­ben damals Tätigkeitswörter, aber irgend­wie hat­te ich gehofft, dass sich in den let­zten dreißig Jahren in dieser Hin­sicht etwas getan hätte. Weit­er­lesen

Bücher freestyle

Von Anatol Stefanowitsch

Es entste­ht vielle­icht manch­mal der Ein­druck, ich würde das Ein­streuen englis­chen Wortguts in deutschsprachi­gen Zusam­men­hän­gen immer und über­all gutheißen. Das ist nicht der Fall: Mir geht es bei der Beobach­tung dieses Phänomens über­haupt nicht darum, ob ich es „gut“ oder „schlecht“ finde, son­dern darum, ob es die deutsche Sprache bedro­ht (tut es nicht), was für Motive dahin­ter­ste­hen (sich­er keine Scham der deutschen Sprache gegenüber) und was für kom­mu­nika­tive Wirkun­gen damit erzielt wer­den. Weit­er­lesen

Closed Minds on Open Access

Von Anatol Stefanowitsch

Bernd „Krim­i­leser“ Kochanows­ki hat mich per Email auf eine Ini­tia­tive des Hei­del­berg­er Lit­er­atur­wis­senschaftlers Roland Reuß hingewiesen, die so dumm (oder so hin­ter­hältig) ist, dass „Pro Reli“ dage­gen fast schon vernün­ftig etwas weniger dumm und hin­ter­hältig wirkt.

Reuß mag ganz offen­sichtlich den freien Aus­tausch von Ideen nicht, der das Herzblut des kul­turellen und wis­senschaftlichen Diskurs­es ist. Für ihn muss alle Lit­er­atur und alles Wis­sen unter der Kon­trolle kom­merzieller Ver­lage ste­hen, und diese Ver­lage sollen dafür sor­gen, dass der Zugang zu den von ihnen kon­trol­lierten Inhal­ten so schwierig wie möglich ist. Weit­er­lesen