Eine Initiative namens „Comité pour la langue du droit européen“ (Kommission für die Sprache des europäischen Rechts) möchte Französisch zur einzigen verbindlichen Rechtssprache der Europäischen Union machen. Nun ist Französisch ohnehin die dominante Sprache am Europäischen Gerichtshof, man fragt sich also, welche Motivation hinter dieser Initiative steckt. Und da wird es très amusant:
Maurcie Druon, Leiter von CPLDE, prominenter Autor und Sekretär der Academie Française, sagte, alle Sprachen seien gleichberechtigt und alle nationalen Bedenken würden berücksichtigt. Dennoch sei es bezüglich der Auslegung der Texte besser, sicherzustellen, was geschrieben würde. Italienisch sei die Sprache der Lieder, Deutsch sei geeignet für Philosophie und Englisch eigne sich für die Dichtung. Französisch sei für präzise Formulierungen am besten geeignet, es habe dafür die richtige Härte. Es sei die sicherste Sprache für rechtliche Fragen. Die Sprache von Montesquieu sei unschlagbar.
Damit dürfte klar sein, was von Äußerungen von Mitgliedern der Académie Française zu halten ist. Andererseits sollten wir wahrscheinlich dankbar sein, dass die Deutschen hier noch relativ glimpflich davonkommen. Das letzte Mal, dass ich jemanden über die Tauglichkeit des Deutschen für bestimmte Funktionen sprechen gehört habe, klang das wesentlich weniger schmeichelhaft:
Treffen sich ein Holländer und ein Deutscher. Sagt der Holländer: „In Holland lernen wir jetzt alle Latein, weil wir gehört haben, dass im Himmel nur Latein gesprochen wird.“ Fragt der Deutsche: „Und was macht ihr, wenn ihr in die Hölle kommt?“ „Kein Problem“, antwortet der Holländer. „Deutsch sprechen wir ja sowieso“.