Manchmal finden wohlmeinende Menschen, als Linguist in einem anglistisch-amerikanistischen Studiengang sollte ich auch ein wenig über die Klassiker der amerikanischen Literatur wissen und schenken mir dann „gute“ Bücher, die den „Schund“, den ich sonst lese, wenigstens ergänzen sollen (über den Vorwurf mit dem „Schund“ schreibe ich ein andermal).
So erhielt ich zu meinem letzten Geburtstag den jüngsten Roman des US-amerikanischen Schriftstellers John Irving, Until I Find You (dt. „Bis ich dich finde“). Nun bin ich nicht der größte Irving-Fan der Welt — die sich ständig wiederholenden Motorräder, Prostituierten und Zirkusbären können einem irgendwann ziemlich auf die Nerven gehen. Trotzdem wollte ich es, um der lieben Person willen, die mir das Buch geschenkt hat, mal wieder versuchen. Ich weiß, ehrlich gesagt, noch nicht, ob ich es durchhalte, denn nach einem interessanten Anfang (unter Tätowierungskünstlern) ist die Handlung schnell wieder bei den altbekannten Huren im Amsterdamer Rotlichtviertel angelangt, die schon in Widow for One Year (dt. „Witwe für ein Jahr“) wenig zur Geschichte beigetragen haben.
Aber es geht ja gar nicht darum, John Irvings Motivauswahl zu kritisieren, sondern um einen sprachwissenschaftlich interessanten Absatz, über den ich beim Lesen gestolpert bin: Weiterlesen