Wer seinen Kindern vor dem Einschlafen vorliest, weiß, wie schwer es ist, gute Kinder- und Jugendbücher zu finden (vor allem, wenn man nicht noch eine Geschichte über ein Pferd lesen möchte, das vor dem Abdecker gerettet werden muss). Und wer irgendeinen Beruf außer Lokomotivführer oder Märchenprinzessin (oder Abdecker) ausübt, weiß, wie schwer es ist, seinen Kindern zu erklären, womit man eigentlich sein Geld verdient.
Als ich vor einigen Monaten auf eine Rezension von Elisabeth Zöllners Jugendroman „Ich knall ihr eine! Emma wehrt sich“ (2001, Thienemann; Neuauflage 2005, Omnibus) stieß, dachte ich, dass ich vielleicht beide Probleme auf einmal lösen könnte.
Gut, eigentlich dachte ich das nicht — die Geschichte von Emma und Eva und Gewalt in der Schule kam mir gleich arg schablonenhaft vor. Aber: Emmas Mutter ist Sprachforscherin! Linguisten kommen in Romanen vergleichsweise selten vor, und so witterte ich meine Chance, mit dem abendlichen Vorlesen auch Einsichten über meinen Beruf zu vermitteln. Weiterlesen