Die „Jugendsprache“ muss in den Medien oft herhalten, wenn sonst nicht viel los ist. Am Wochenende hat das St. Galler Tagblatt sich mit dem Thema beschäftigt. Der Artikel ist eigentlich nett gemeint und erkennt durchaus das kreative Potenzial und die kommunikativen Bedürfnisse an, die in besonderen Sprachformen stecken könnten. Trotzdem ist er voll von Ungenauigkeiten und falschen Behauptungen, zum Beispiel der hier:
Syntax spielt im Sprachgebrauch der Jugendlichen keine Rolle, Anglizismen werden gar nicht mehr als solche wahrgenommen, die Orientierung an der Mündlichkeit („Parlando“) hat enorm zugenommen.
Wir wollen uns hier mit der ersten Behauptung befassen — dass „Jugendsprache“ keine Syntax habe. Falls das nämlich so sein sollte, liefert der Artikel dafür keine Evidenz. Weiterlesen