Die aktuelle GEO-Titelgeschichte „Die neue Heilkunst“ sorgt in der Skeptik- und Wissenschaftsblogcommunity schon seit ein paar Wochen für Unmut, denn in dieser Geschichte geht es nicht um eine neue Heilkunst, sondern um die Scharlatanerie, die unter dem Namen „Alternativmedizin“ firmiert. Dieser Unmut hat sich in den letzten Tagen verdichtet, nachdem die GEO-Redaktion in einer Diskussion auf der GEO-Facebookseite zunächst gar nicht, dann abwedelnd und dann pseudoeinsichtig auf Kritik an der Geschichte eingegangen ist.
Ich will mich mit dem GEO-Artikel selbst nicht weiter aufhalten (das ist z.B. hier in hervorragender Weise geschehen, der Artikel ist hier online verfügbar, sodass sich alle selbst ihr Bild davon machen können). Ich will auch nicht die Frage stellen, warum ein (wenigstens früher einmal) hoch angesehenes Wissensmagazin wie GEO eine Titelgeschichte über ein medizinisches Thema nicht von jemandem schreiben lässt, der sich mit Medizin auskennt, sondern von einer Politikwissenschaftlerin — oder warum diese Politikwissenschaftlerin sich auch auf Focus Online als medizinische Expertin gerieren darf (das ist z.B. hier behandelt worden). Ich will mich auch nicht im Detail mit dem Verhalten der GEO-Redaktion im betreffenden Diskussionsstrang auf GEOs Facebookseite beschäftigen (am besten, man liest sich den Strang selbst durch).
Stattdessen will ich mich — wir sind ja im Sprachlog — mit einigen sprachlichen Aspekten der Antwort der GEO-Redaktion befassen, die für solche Debatten auch allgemein typisch sind und die zeigen, dass der Verfasser, der stellvertretende Chefredakteur Jens Schröder, tief in der sprachlichen Welt der pseudomedizinischen Esoterik verhaftet ist (womit ich übrigens, darauf weise ich ausdrücklich hin, keinerlei Aussage darüber machen will, ob er auch gedanklich in dieser Welt verhaftet ist). Mein Beitrag ist im Prinzip eine etwas länger ausformulierte Fassung eines Kommentars, den ich in der Diskussion auf der Facebookseite von GEO abgegeben habe, er erhebt keinen Anspruch auf Systematik oder Vollständigkeit.
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