Archiv der Kategorie: Altes Sprachlog

In dieser Kat­e­gorie befind­en sich Ana­tol Ste­fanow­itschs Beiträge aus dem alten Sprachlog auf der SciLogs-Plat­tform (2010–2012)

Lexikografischer Herdentrieb

Von Anatol Stefanowitsch

Wie das Sprachlog — damals noch aus Bre­men und mit b — sein­erzeit man­gels inter­es­san­ter­er The­men berichtete, rief der Radiosender 1LIVE im Juni 2008 anlässlich der Fußballeu­ropameis­ter­schaft dazu auf, eine Alter­na­tive für den englis­chen Aus­druck Pub­lic View­ing zu find­en, weil der ja das Auf­bahren eines Toten, bla, bla, bla. Aus der Aktion ging das Wort Rudel­guck­en als Sieger her­vor (dicht gefol­gt von Grup­pen­glotzen und — mit deut­licherem Abstand — Tum­mel-TV, Pil­lenk­i­no und Meutekino).

Schon mit der Verkün­dung des Ergeb­niss­es gab man bei 1LIVE den Plan bekan­nt, das Wort in den Duden zu bekom­men, und for­mulierte sicher­heit­shal­ber auch gle­ich den dazuge­höri­gen Eintrag:

Ru|del|gu|cken, das: gemein­schaftlich­es, meist öffentlich­es, Mitver­fol­gen viel­er Zuschauer von Fußball­turnieren wie die Welt- und Europameis­ter­schaft auf Groß­bild­wän­den an öffen­lichen Plätzen. Der Begriff Rudel­guck­en wird seit der Europameis­ter­schaft 2008 anstelle des im Jahre 2006 einge­bürg­erten Scheinan­glizis­mus „Pub­lic View­ing“ ver­wen­det. Der Aus­druck wurde von 1LIVE, einem Hör­funksender des West­deutschen Rund­funks, im Juni 2008 mit­tels ein­er Abstim­mung der Hör­er, als deutschsprachiger Begriff etabliert. [1LIVE 2008a]

Dass man das ernst meinte, bekräftigte 1LIVE-Redak­teur Math­ias Schnei­der in einem Inter­view auf der sendereige­nen Webseite: 

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Die andere Sprachvielfalt der Schweiz

Von Anatol Stefanowitsch

Es ist ein weitver­bre­it­eter Irrglaube, dass Gebär­den­sprachen eine Art impro­visiertes Scha­rade­spiel sind, oder dass es sich irgend­wie um eine mit Gesten buch­sta­bierte Ver­sion von gesproch­enen Sprachen han­delt (selb­st unter den Fam­i­lien­ange­höri­gen viel­er Gehör­los­er, und sog­ar unter meinen sprach­wis­senschaftlichen Kolleg/innen begeg­net mir diese Idee immer wieder ein­mal). Jahrhun­derte­lang wur­den diese Sprachen deshalb ignori­ert oder sog­ar gezielt unter­drückt, und mancherorts wer­den sie es noch immer.

Tat­säch­lich aber han­delt es sich um natür­liche men­schliche Sprachen, die — vom Kom­mu­nika­tion­skanal mit den ihm eige­nen Beson­der­heit­en abge­se­hen — densel­ben Grund­prinzip­i­en fol­gen, wie jede gesproch­ene Sprache auch. Gebär­den­sprachen entste­hen unab­hängig von gesproch­enen Sprachen und entwick­eln sich nach eige­nen Geset­zmäßigkeit­en (auch, wenn sie natür­lich von den um sie herum gesproch­enen Sprachen der Mehrheit bee­in­flusst werden).

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Heilige Gespenster

Von Anatol Stefanowitsch

Auf der Face­book-Seite des Sprachlogs (auf der man die neuesten Beiträge aus dem Sprachlog, der Sprachlog-Außen­stelle sowie gele­gentliche Lek­türetipps bekommt, also unbe­d­ingt Fan wer­den!), fragt Felix Rauch folgendes:

Bei der royalen Hochzeit fiel mir auf, dass es in der Ref­erenz auf die Trinität „the father, the son and the holy ghost“ heißt, son­st aber auf „the holy spir­it“ Bezug genom­men wird. Was hat es denn damit aus lin­guis­tisch-ety­mol­o­gis­ch­er Sicht auf sich? 

Diese Frage beant­worte ich gern, denn so bekommt die rät­sel­hafte öffentliche Hys­terie um die gestrige Traumhochzeit doch noch einen Sinn.

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Mein App Store, dein App Store

Von Anatol Stefanowitsch

Ich hat­te vor ein paar Wochen einen Beitrag zum laufend­en Rechtsstre­it zwis­chen Apple und Microsoft um das Wort App Store geschrieben, ihn aber dann nicht veröf­fentlicht, weil er mir zu lang und lang­weilig, und dann auch nicht mehr aktuell genug erschien. Jet­zt liegt in dem gle­ich gelagerten Rechtsstre­it zwis­chen Apple und Ama­zon eine erste Reak­tion von Ama­zon vor, die ich mir in den näch­sten Tagen genauer anse­hen will, und deshalb habe ich mich entschlossen, den alten Beitrag zu Apple gegen Microsoft doch noch zu veröf­fentlichen. Wenn eine Nation Zeit find­et, sich einen ganzen Tag lang die Eheschließung eines möglichen zukün­fti­gen Feu­dal­her­ren ein­er kleinen Insel vor der Küste Europas im Fernse­hen anzuse­hen, gibt es offen­sichtlich für alles ein Pub­likum, warum also nicht auch für einen aus dem Vor­ruh­e­s­tand geretteten Blog­beitrag. Und außer­dem sind die Woch­enen­daus­gaben der großen Tageszeitun­gen auch alle zu lang und zu lang­weilig. Und ich habe diesen Monat sehr sparsam pub­liziert und dies ist die let­zte Gele­gen­heit, daran etwas zu ändern. 

In dem Rechtsstre­it geht es um die Frage, ob der Aus­druck App Store ein all­ge­mein gebräuch­lich­es Wort für jede Art von Verkauf­s­plat­tform für Soft­ware ist (eine soge­nan­nte „gener­ische“ Beze­ich­nung), oder ob es ein Eigen­name ist, der sich auss­chließlich auf Apples App Store bezieht. Apple ist natür­lich der Mei­n­ung, dass let­zteres der Fall ist, für Microsoft, Ama­zon und andere dage­gen ist klar, dass ersteres zutrifft und sie deshalb das Recht haben, ihre eige­nen Plat­tfor­men eben­falls als App Stores zu bezeichnen.

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Sprachgeografische Verwirrung

Von Anatol Stefanowitsch

Nein, ich meinte tat­säch­lich „sor­bis­che Pronomen“, son­st hätte ich „rus­sis­che“ oder „ara­bis­che“ geschrieben (wobei let­ztere auch äußerst inter­es­sant sind)

Sorbischepronomen

Merke: Such­maschi­nen soll­ten nur dann ver­suchen, klüger als der Nutzer zu sein, wenn sie klüger als der Nutzer sind.

Das egoistische Phonem

Von Anatol Stefanowitsch

In der aktuellen Aus­gabe von Sci­ence stellt der neuseeländis­che Psy­chologe Quentin Atkin­son eine Studie vor, in der er auf eine höchst inter­es­sante und orig­inelle Weise der Frage nach dem Ursprung­sort men­schlich­er Sprachen nachgeht.

Er stützt seine Studie auf den soge­nan­nten Grün­der­ef­fekt. Mit diesem Begriff beze­ich­net man in der Pop­u­la­tion­s­genetik die Tat­sache, dass eine kleine Pop­u­la­tion, die sich von ein­er größeren abspal­tet, eine gerin­gere genetis­che Vielfalt aufweist. Diese gerin­gere genetis­che Vielfalt ist der Tat­sache geschuldet, dass die Indi­viduen der kleinen Gruppe (der Grün­der­pop­u­la­tion) jew­eils nur einen kleinen Teil der in der Gesamt­pop­u­la­tion vorhan­de­nen Allele in sich tragen.

 Der Gründereffekt (siehe auch Wikipedia (Engl.), s.v. Founder Effect)

Der Grün­der­ef­fekt (siehe auch Wikipedia (Engl.), s.v. Founder Effect)

Atkin­son ver­sucht nun, die Logik des Grün­der­ef­fek­ts auf das Lautin­ven­tar von Sprachen anzuwen­den, genauer gesagt, auf das Phone­m­inven­tar. Phoneme sind diejeni­gen Sprach­laute, die in ein­er bes­timmten Sprache dazu ver­wen­det wer­den kön­nen, Bedeu­tung­sun­ter­schei­dun­gen zu tre­f­fen. Im Englis­chen beispiel­sweise kann der Unter­schied zwis­chen dem „gelispel­ten“ S [θ] und dem „nor­malen“ S [s] ver­wen­det wer­den, um unter­schiedliche Bedeu­tun­gen zu sig­nal­isieren – thin ist etwas anderes als sin, thong ist etwas anderes als song usw. Im Deutschen dage­gen kann der Kon­trast zwis­chen [θ] und [s] keine Bedeu­tung­sun­ter­schei­dun­gen anzeigen – das [θ] wird hier nur als falsch aus­ge­sproch­enes [s] wahrgenommen.

Die Sprachen der Welt unter­schei­den sich recht deut­lich in den Kon­trasten, die sie zur Bedeu­tung­sun­ter­schei­dung nutzen, und damit auch in der Größe ihres Phone­m­inven­tars. Diese reicht von nur 11 Phone­men (z.B. im Pirahã, der let­zten über­leben­den Sprache der Mura-Fam­i­lie im Ama­zonas) bis zu 141 Phone­men im Kung-Eko­ka, ein­er Sprache der Khoisan-Fam­i­lie aus Namib­ia (das Deutsche liegt mit rund 44 Phone­men übri­gens irgend­wo in der Mitte, aber deut­lich ober­halb des Durch­schnitts, der bei etwa 30 Phone­men anzuset­zen ist).

Atkin­sons Hypothese ist nun, dass das Phone­m­inven­tar von Sprachen auch einen Grün­der­ef­fekt zeigen kön­nte, sodass es poten­ziell umso klein­er wäre, je weit­er eine Sprachge­mein­schaft von dem Ort ent­fer­nt ist, an dem die men­schliche Sprache ent­standen ist. Wenn man zeigen kön­nte, dass dieser Ort sich, wie der Ursprung­sort der Men­schheit, in Afri­ka befände, wäre dies natür­lich beson­ders inter­es­sant, da es ein klar­er Hin­weis darauf wäre, dass Sprache ent­standen ist, bevor sich unsere Spezies über die ganze Welt ver­bre­it­et hat.

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Die unverträgliche Verträglichkeit des E10

Von Anatol Stefanowitsch

Woll­ten die Deutschen das E10-Ben­zin ein­fach aus einem all­ge­meinen Wut­bürg­er­tum her­aus nicht — weil es neu ist (wie die Präim­plan­ta­tions­di­ag­nos­tik), oder weil es sich um einen Energi­eträger han­delt (wie Uran), oder weil es eine Zahl im Namen trägt (wie Stuttgart 21)?

Oder war es am Ende sog­ar ein sprach­lich­es Prob­lem? Mit dieser Ver­mu­tung wurde let­zte Woche der Direk­tor des Insti­tus für Deutsche Sprache, Lud­wig Eichinger, in ein­er dpa-Mel­dung zitiert:

Vor allem der offizielle Begriff „E10-Verträglichkeit“ sei ein gutes Beispiel für den großen Ein­fluss der Sprache — die Auto­mo­bilin­dus­trie hat­te ihrer Liste mit Autos, die E10 tanken dür­fen, den Titel „E10-Verträglichkeit“ gegeben. „Verträglichkeit klingt natür­lich nach großer Vor­sicht und ist daher auch nicht geeignet, die Sor­gen der Nutzer zu zer­streuen — wenn sie denn begrün­det sind“, sagte Eichinger, dem neu­tralere Alter­na­tiv­en ein­fall­en. „Da wäre so etwas wie ‚E10-Eig­nung‘ oder Ähn­lich­es zweifel­los eine pos­i­ti­vere Vari­ante gewesen.“

Dem Wis­senschaftler zufolge schwingt bei „E10-Verträglichkeit“ immer mit, dass der Kraft­stoff eben auch unverträglich sein kann und damit ein Poten­zial für Schä­den hat. Die offizielle Beze­ich­nung sei somit ger­adezu geeignet, Mis­strauen her­vorzu­rufen und Skep­sis zu bestäti­gen. „Denn bei ‚E10-Verträglichkeit‘ hat der Kon­sument natür­lich sofort die Idee: “Die for­mulieren so vor­sichtig wie sie nur kön­nen, weil sie sel­ber auch nicht genau wis­sen, wie es ist“, sagte Eichinger. „Es klingt nach ein­er Juris­ten­for­mulierung.“ [sueddeutsche.de]

Wenn das Wort Verträglichkeit den Konsument/innen nahelegt, dass ein Kraft­stoff für bes­timmte Motoren auch unverträglich sein kann, dann muss man die Schöpfer des Begriffs eigentlich beglück­wün­schen, denn genau das ist ja bei E10 der Fall. Die Vor­sicht, die bei dem Wort Verträglichkeit möglicher­weise seman­tisch mitschwingt, ist abso­lut ange­bracht. Man muss sich also eher wun­dern, dass nicht von vorne­here­in ein pos­i­tiv beset­zter Aus­druck gewählt wurde — so etwas wie „E10 Ready“ (in Analo­gie zu „HD Ready“, das immer­hin offen­sichtlich sexy genug klingt, um erwach­sene Men­schen dazu zu bewe­gen, sich Fernse­her mit ein­er Auflö­sung zuzule­gen, in der wenig bis gar nichts gesendet wird).

Aber über diesen unge­wohn­ten Anfall von anti-euphemistis­ch­er Behör­denehrlichkeit zu sin­nieren über­lasse ich den Koll­gen von neusprech.org (die sich immer­hin schon mit dem Bio in Biosprit befasst haben). Stattdessen möchte ich mir Eichingers Argu­ment aus sprach­wis­senschaftlich­er Sicht näher ansehen. 

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Im Rausch der Schärfentiefe

Von Anatol Stefanowitsch

Durch einen Beitrag im mit­machenswerten Lin­guis­tik­fo­rum linguisten.de bin ich dieser Tage wieder ein­mal auf die end­lose Diskus­sion um die Richtigkeit und/oder Logik der Wörter Tiefen­schärfe und Schär­fen­tiefe gestoßen, die mich als begeis­terten, wenn auch lei­der nur sehr gele­gentlichen Hob­by­fo­tografen seit vie­len Jahren verfolgt.

Bei dieser Diskus­sion geht es im Prinzip darum, dass alle Tiefen­schärfe sagen, aber in jed­er Diskus­sion früher oder später jemand kommt und darauf hin­weist, dass es „eigentlich“ Schär­fen­tiefe heißen muss. Das älteste doku­men­tierte Beispiel, das ich für diese Art von Diskus­sion find­en kon­nte, stammt aus dem Jahrbuch für Pho­togra­phie und Repro­duk­tion­stech­nik aus dem Jahre 1905:

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Der Name der Eiche

Von Anatol Stefanowitsch
Eichenblatt

Eichen­blatt

Neben inter­es­san­ten Anre­gun­gen in vie­len Gesprächen habe ich auf unserem Blog­gertr­e­f­fen den SciLogs-Preis 2011 erhal­ten, mit dem die SciLogs-Blog­ger/in­nen alljährlich einen aus ihrer Mitte ausze­ich­nen und mit dem vor mir schon Hel­mut Wicht, Michael Blume und Lars Fis­ch­er aus­geze­ich­net wur­den. Bei der (rel­a­tiv­en) Mehrheit mein­er Mitblogger/innen, die für mich ges­timmt haben, möchte ich mich hier noch ein­mal bedanken. Den anderen sage ich: Ihr kön­nt ver­suchen, nachts ruhig zu schlafen, aber denkt daran: Ich weiß, wo eure Blogs wohnen.

Nominiert für den Preis hat mich Josef Zens, Press­esprech­er der Leib­niz-Gemein­schaft (und Forschung­s­press­esprech­er des Jahres 2010). In sein­er sehr klu­gen und wohlwol­len­den Lau­da­tio fragte er sich unter anderem, ob seine Mut­ter­sprache Bairisch dem Englis­chen näher sei als dem Hochdeutschen — als mögliche Belege führte er unter anderem die laut­liche Ähn­lichkeit zwis­chen dem bairischen Oach („Eiche“) und dem englis­chen oak an. Die Über­legun­gen zu den Ver­wandtschaftsver­hält­nis­sen waren natür­lich nicht ganz ern­st­ge­meint — anders als die dahin­ter­ste­hende Frage, woher die größere laut­liche Nähe des Bairischen und Englis­chen im Ver­gle­ich zum Hochdeutschen in diesem Fall kommt. Die kon­nte ich nicht unmit­tel­bar beant­worten, zum einen, weil ich die Sprachgeschichte des Deutschen, zumal unter Ein­beziehung dialek­taler Vari­a­tion, nur aus der Ferne kenne, zum anderen, weil die Erk­lärung von Laut­wan­del­prozessen im Fall von Vokalen auch dann ein ziem­lich­er Brock­en ist, wenn man die Geschichte ein­er Sprache aus der Nähe ken­nt. Während Kon­so­nan­ten sich eher langsam und sys­tem­a­tisch verän­dern und in den Orthografien der europäis­chen Sprachen rel­a­tiv nachvol­lziehbar dargestellt wer­den, verän­dern sich Vokale schnell, eher unsys­tem­a­tisch (bzw. abhängig von den laut­lichen Zusam­men­hän­gen, in denen sie auftreten), und orthografisch wer­den sie durch Vari­a­tio­nen und Kom­bi­na­tio­nen von nur fünf Sym­bol­en (‹a›, ‹e›, ‹i›, ‹o›, ‹u›) dargestellt, die mit der tat­säch­lichen laut­lichen Form oft nur wenig zu tun haben. Es ist also nicht ganz ein­fach, die Aussprache von Wörtern in älteren Sprach­stufen zu rekon­stru­ieren, was die Beschrei­bung und Erk­lärung von Verän­derun­gen in diesem Bere­ich natür­lich umso schw­er­er macht.

Ich möchte mich aber für Josefs Nominierung meines Blogs bedanken, indem ich wenig­stens ver­suche, ihm seine Frage hier zu beantworten.

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Auf der Zielgeraden: Keine Aufnahme der deutschen Sprache ins Grundgesetz

Von Anatol Stefanowitsch

Der Vere­in Deutsche Sprache ist ein sprach­puris­tis­ch­er und kul­tur­pro­tek­tion­is­tis­ch­er Vere­in, dessen Haup­tan­liegen darin beste­ht, englis­che Fremd­wörter und den Ein­fluss des Englis­chen generell zu bekämpfen. Daneben ver­fol­gt er aber seit vie­len Jahren auch das Ziel, den Artikel 22 des Grundge­set­zes, der die Haupt­stadt und die Far­ben der Staats­flagge regelt, um den Satz „Die Sprache der Bun­desre­pub­lik ist Deutsch“ zu ergänzen. In den let­zten Jahren hat der VDS sich mit ein­er Rei­he promi­nen­ter Poli­tik­er zusam­menge­tan, sie diese Forderung unter­stützen, darunter wichtige Mei­n­ungs­mach­er wie Bun­destagspräsi­dent Nor­bert Lam­mert und Bun­destagsvizepräsi­dent Wolf­gang Thierse. Im Jahr 2008 fasste sog­ar der CDU-Parteitag einen entsprechen­den Beschluss. Es ist also dur­chaus denkbar, dass der VDS sein Anliegen mit­tel­fristig durch­set­zen wird.

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