Archiv des Autors: Susanne Flach

Blogspektrogramm 36/2014

Von Susanne Flach

Der Som­mer­pause genug! Heute beschäfti­gen wir uns mit Goethe, kali­for­nischen Akzen­ten, Far­ben und Saufen. Eine fabel­hafte Son­ntagfrüheröff­nung, wie wir finden:

  • Jemand hat Dr. Bopp gefragt, was es syn­tak­tisch mit Goethes „Der Worte sind genug gewech­selt. Lasst mich auch endlich Tat­en sehen!“ auf sich hat. Dr. Bopp hat geant­wortet.
  • Natür­lich ohne Zwang: die Mehrheit der 500 größten öster­re­ichis­chen Unternehmen ver­wen­det in ihren Tex­ten gegen­derte For­men, melden die SALZBURGER NACHRICHTEN. ((Hat wer ne Idee, wo die Studie aufzufind­en ist?))
  • David Crys­tal so: „The his­to­ry of drink­ing vocab­u­lary is an exer­cise in seman­tics rather than soci­olin­guis­tics.“ Und dann präsen­tiert er die Fast kom­plette Liste jedes Worts, was wir jemals für ‚betrunk­en‘ ver­wen­det haben. Prost Kater! (Englisch)
  • Um Far­ben, Farb­wörter und Sprache ging’s hier im Sprachlog ja schon öfter. John McWorther — aus­gewiesen­er Skep­tik­er des Felds — meldet sich im OUP-Blog zu Far­ben, Sprache & Denken zu Wort (Englisch).
  • Im SACRAMENTO BEE berichtet man über eine großan­gelegte Dialekt- und Ausspraches­tudie in Kali­fornien und den kleinen Unter­schieden und Wan­del­tenden­zen. (Englisch)
  • Und wer sein Gehör jet­zt auf einem etwas gröberem Lev­el testen möchte, kann hier ein kleines Quiz zu englis­chen Akzen­ten machen (Englisch).

Blogspektrogramm 34/2014

Von Susanne Flach

In der Sprachlog-Som­mer­pause gibt es heute durch und durch orthografisch-lexikalis­che Feinkost zu Jugend­wörtern, Scrab­ble und Espres­so. Also fast. Ein biss­chen Bask­isch und Sprachin­stinkt ist auch dabei:

  • Mar­tin Haase von der Uni­ver­sität Bam­berg forscht seit vie­len Jahren zu Bask­isch und find­et Evi­denz dafür, dass Bask­isch weit weniger isoliert zu sein scheint, als angenom­men. Darüber bericht­en mehrere Medi­en, die sich auf diesen Text auf der Uni­seite beziehen.
  • Die nor­damerikanis­che „offizielle Liste“ für Scrab­ble enthält jet­zt ‚qajaq‘ (für 20 Punk­te!). Was das ist und warum das da auf­taucht, weiß Ben Zim­mer im WSJ.
  • Steven Pinker hat — 2007 — ein Buch geschrieben, das jet­zt auf Deutsch erscheinen ist und in der WIENER ZEITUNG von Frank Ufen kri­tisch rezen­siert wird.
  • Erin­nern Sie sich noch an YOLO, das Jugend­wort des Jahres 2012? Das ist jet­zt in die Onlin­ev­er­sion des Oxford Dic­tio­nary aufgenom­men wor­den — zumin­d­est im englis­chsprachi­gen Raum hat es eine gewisse Ver­bre­itung. (Empfehlenswert in diesem Zusam­men­hang ist auch der darin ver­link­te Artikel von Ben Zim­mer vom August 2012.)
  • Na, heute schon Expres­so gehabt? Das ist his­torisch noch nicht mal so ungewöhn­lich: Ben Yago­da in SLATE.

Blogspektrogramm 32/2014

Von Susanne Flach

Da wir vom Sprachlog um Ihre Freizeit­gestal­tung besorgt sind, liefern wir Ihnen auch am heuti­gen Son­ntag wieder zahlre­iche Argu­mente gegen Lese­faul­heit. Heute ver­suchen wir das mit ein­er irren Abfolge an The­men u.a. aus der Sozi­olin­guis­tik, Foren­sis­ch­er Lin­guis­tik und ein­er beson­ders amüsan­ten Plagiatsapp:

Hen, wirf Hirn vom Himmel

Von Susanne Flach

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG berichtete vorgestern davon, dass die Sven­s­ka Akademien in der neuen Auflage des von ihr her­aus­gegebe­nen Wörter­buchs der schwedis­chen Sprache das geschlecht­sneu­trale Pronomen hen aufnehmen wird, das das Pronom­i­nal­sys­tem in der drit­ten Per­son Sin­gu­lar neben hon ‚sie‘ und han ‚er‘ ergänzen soll–, nein, ergänzen wird–, hm, ergänzen muss–, ja, was denn nun?

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Anleitung zum Glücklichsein

Von Susanne Flach

Wir woll­ten mal wieder pos­i­tiv­er bloggen. Wir woll­ten mal wieder pos­i­tiv­er bloggen. Wir woll­ten mal wieder pos­i­tiv­er bloggen. Wir woll­ten mal wieder pos­i­tiv­er bloggen. Wir woll­ten mal wieder pos­i­tiv­er bloggen. Wir woll­ten mal wieder pos­i­tiv­er bloggen. Wir woll­ten mal wieder pos­i­tiv­er bloggen.

Also gut, bloggen wir heute über Pos­i­tiv­ität in der Sprache. Und damit Sie sich nicht zu sehr erschreck­en oder umgewöh­nen müssen: das Nölen bleibt. Flat­tr drauf!

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Blogspektrogramm 30/2014

Von Susanne Flach

Som­mer­loch Som­mer­loch bla Som­mer­loch blafasel Som­mer­loch Som­mer­loch tüdelü Som­mer­loch tralala Som­mer­loch — oh, wartense, ein Spek­tro­gramm! Heute mit Binnen‑I, Kuh­wörtern und geografis­chen Fak­toren bei sprach­lich­er Diversität:

  • Der Ger­man­ist Rudolf Muhr kom­men­tiert in DIE PRESSE mit klaren Worten den „sprachkon­ser­v­a­tiv­en Auf­s­tand“ der Bin­nen-I-Geg­ner­In­nen und deren aggres­siv­en Ton­fall als „sprach­lichen Revisionismus“.
  • Sprache X hat Y Wörter für Z!“ — der Klas­sik­er unter den lexikalis­chen Mythen. Und jet­zt kommt das OED uns erzählt uns was vom (ety­mol­o­gis­chen) Reich­tum des Englis­chen für das Wort­feld Kuh!
  • Warum es keine Ein­heitssprache geben wird: Marc Ettlinger auf BUSINESSINSIDER. Die kurze Antwort hat vielle­icht etwas sehr viel „Iden­tität“ als „bewussten“ Ein­flussfak­tor und etwas weniger geografis­che Dis­tanz im Sinne des „Wer­dens (und Bleibens) ein­er Sprachge­mein­schaft“, aber gut, dafür haben wir noch zu vermelden:
  • Den Gedanken der „spe­ci­a­tion“ ver­fol­gt man im ECONOMIST und berichtet von ein­er Studie, die geografis­che Fak­toren bei Sprachen­di­ver­sität unter­sucht hat.
  • Video der Woche: ver­mut­lich noch bis heute Abend kön­nen Sie in der Videothek des ZDF eine Diskus­sion bei Peter Hahne zwis­chen Sascha Lobo und dem Ger­man­is­ten Horst Haider Munske zum The­ma „Stirbt die deutsche Sprache aus?“ sehen. Die Diskus­sion ist etwas zäh, aber inter­es­sant auf ein­er Metaebene. Sehen Sie ein­fach selbst.

Blogspektrogramm 27/2014

Von Susanne Flach

Ganz ohne Fußball wird das Spek­tro­gramm am fußball­freien Son­ntag nicht auskom­men, aber Sie bekom­men auch einen Auf­trag für die Zeit, in der Sie nichts mit sich anz­u­fan­gen wissen.

  • Der DEUTSCHLANDFUNK beschäftigt sich mit der Frage „Worte—die Gren­zen mein­er Welt?“, also zwis­chen Sprache und Denken und inwiefern sich Sprache auf das Denken auswirkt. Dra­matur­gisch hat man das aufge­zo­gen als „Ringkampf“ (naja) zwis­chen Lera Borodit­sky und Daniel Casasan­to (ja) und John McWorther und Steven Pinker (nein). Angenehm ist die dif­feren­zierte Betra­ch­tung bei­der Seit­en und ein­er ganzen Menge an Aspek­ten jen­seits des Lexikons — und dass eigentlich mehr Fra­gen gestellt, als beant­wortet wer­den. Ergeb­nis: Effekt nicht über­schätzen, Jury tagt noch.
  • Der let­zte Link wurde uns übri­gens von Yvonne Treis geschickt, die in BASKET TO ETHIOPIA unter anderem von ihrer Arbeit in der Feldlin­guis­tik berichtet.
  • In Öster­re­ich kann das Abitur (Matu­ra) bere­its seit drei Jahren in Bosnisch, Kroat­isch oder Ser­bisch abgelegt wer­den. DER STANDARD berichtet.
  • Der BUSINESS INSIDER beschäftigt sich mit englis­chen Nach­na­men, in diesem Fall mit denen, die aus Spitz­na­men ent­standen.
  • Zwis­chen Achtel- und Viertel­fi­nale hat sich der SPIEGEL auf die Suche nach dem Ursprung des Wortes „Sch­land“ gemacht. (Kön­ntet ihr die Zeit zwis­chen Vier­tel- und Halb­fi­nale dazu nutzen, rauszufind­en, wie man Wort und Konzept wieder los wird, hm?)
  • Pimp my Kor­pus: Über ein Hip-Hop-Wörterbuch.

Blogspektrogramm 25/2014

Von Susanne Flach

Gut Ding will Weile haben… Nein. Die Euphorie im Land erre­icht einen neuen Höhep­unkt. Auch nicht. Nach gestern muss die Geschichte neu geschr… Och nö. Sind Sie schon wach? Hm, ja, offen­bar. Also gut: volles Programm!

Deutsch ins Grundgesetz reloaded reloaded

Von Susanne Flach

Der Vere­in Deutsche Sprache (VDS) hat — mal wieder — gefordert, die deutsche Sprache im Grundge­setz zu ver­ankern. Die Forderung stößt schon seit 2007 bei Poli­tik und Gesellschaft auf wenig Gegen­liebe. Der weiteste Vorstoß endete 2011 mit einem ernüchtern­den Erleb­nis vor dem Peti­tion­sauss­chuss des Bun­destages.

Nun sind in Dort­mund die Wun­den offen­bar zumin­d­est soweit ver­heilt, dass man sich mit seinen Leben­szielvere­in­barun­gen erneut an die Öffentlichkeit wagt. Über­nom­men hat die Mel­dung über den „Giessen­er Aufruf“ immer­hin der GIESSENER ANZEIGER. ((Und qua­si als erweit­erte Tick­er­mel­dung die BERLINER MORGENPOST und DIE WELT.)) Weit­er­lesen

Blogspektrogramm 22/2014

Von Susanne Flach

So, heute übern­immt hier noch mal Berlin, weil Mainz derzeit in Ungarn über Mor­pholo­gie kon­feriert. Today des schö­nen Wet­ters wegen: Gen­i­tive, Anglizis­men, Duden & das Schwa:

  • An der FU haben sich Kolleg/innen let­zte Woche zu ein­er Kon­ferenz zu Gen­i­tiv­en in ger­man­is­chen Sprachen getrof­fen. Die Presse hat das mehrfach aufge­grif­f­en. Dazu haben wir mal zwei Links mit doch recht unter­schiedlichen Schw­er­punk­ten her­aus­ge­grif­f­en: ein Artikel in der SH:Z (Schleswig-Hol­stein) und ein Inter­view im Focus mit Kol­lege Horst Simon.
  • Französ/innen schmuggeln Anglizis­men an Sprachwacht vor­bei! Matthias Heine rezen­siert für DIE WELT die neue Auflage des franzö­sis­chen Duden (und hier die „Mel­dung“).
  • Eine schweiz­er Per­spek­tive: Unter „Homo dudens nervt homo ludens“ schreibt Danie Gold­stein über die Duden­treue im Sprachgebrauch.
  • Der Star unter den Vokalen in Ein­führungsver­anstal­tun­gen: Fak­ten über das Schwa.