Unser dieswöchiges Spektrogramm bietet Apostrophe, Überwachungsszenarien und aussichtsreiche Anglizismen: Viel Spaß und einen ruhigen Lesesonntag!
- In der FAZ schreibt Wolf Peter Klein über den Apostroph, die mit ihm verbundenen Emotionen und seine erstaunlich lange Geschichte: »Wird es abweichend von den üblichen Mustern verwendet, droht eine besonders heftige Form der Sprachdenunziation. Ganze Internetseiten widmen sich inzwischen der Verfolgung unüblicher Apostrophe.« (Ansonsten stand im Sprachlog schon 2007 alles, was es zu Apostrophen zu sagen gibt).
- Auf dem 30C3 Anfang Januar hielt Joachim Scharloth von SURVEILLANCE AND SECURITY einen Vortrag zu Überwachen und Sprache, der auch online nachzuschauen ist.
- Ebenfalls auf dem 30C3 hat Martin Haase (von NEUSPRECH.ORG) ein Interview zu »Verbalen Nebelkerzen« gegeben, den ganzen Vortrag, auf den Bezug genommen wird, kann man sich hier anschauen.
- Auf LAUT & LUISE befasst sich Luise Pusch mit dem Unterschied zwischen kinderlos und kinderfrei: »›Kinderfrei‹ klingt in meinen Ohren nicht nur positiv nach ›erfolgreichen Nicht-Eltern‹, sondern auch etwas herzlos. Ich habe nicht vergessen, dass ich selbst mal ein Kind war. Vielleicht war ich nicht sehr willkommen, in den vierziger Jahren gab es ja die Pille noch nicht, und Frauen mussten gebären, ob sie wollten oder nicht. Vielleicht wäre meine Mutter lieber „kinderfrei“ geblieben, aber sie hatte keine Wahl. Und wo ich nun schon mal da bin, hoffe ich doch, dass der Wunsch, von der Last meiner Existenz ›befreit‹ zu sein, bei ihr nicht allzu ausgeprägt war.«
- Auch diese Woche haben wir uns wieder eine Reihe von potenziellen Anglizismen des Jahres angeschaut, und diesmal sind richtig aussichtsreiche Kandidaten dabei: Im LEXIKOGRAPHIEBLOG gab’s Big Data, hier bei uns Fake- und Hashtag.