Wie jedes Jahr im Januar beteiligen wir uns an der Wahl zum Anglizismus des Jahres, indem wir die Kandidaten der Endrunde auf ihre Tauglichkeit zum Sieger abklopfen. Bereits abgehandelt haben wir Social Freezing, Phablet, Big Data, Internet of Things und Smartwatch, heute ist Photobombing an der Reihe.
Normalmenschen und Stars tun es, Tiere tun es, die Queen hat es getan ((Dank an @pia_pe)) und, breaking news, Miss Israel ((Dank an @erbloggtes)) … ja, was eigentlich genau? Das Photobombing, im Deutschen auch Photobomben, bezeichnet, wie Menschen (oder Tiere) ein Fotomotiv durch ihre Anwesenheit »sprengen«. Dabei können sie sich unbemerkt im Hintergrund verstecken oder sich vor das Motiv drängen, und die Motivationen könnten unterschiedlicher nicht sein: Aus Spaß, aus Bosheit, zu Werbezwecken, aus Versehen. Eine kunst- oder kulturgeschichtliche Betrachtung der ganzen Angelegenheit würde mich sehr interessieren — während bei Privatfotos bestimmte Situationen (z.B. Hochzeit und Strandurlaub) sowie bestimmte Störelemente (z.B. nackte Hintern und Erektionen) sehr häufig wiederkehren, bleiben Stars eher auf dem roten Teppich oder einer Party und schneiden ein wenig Grimassen. Das genügt schon, allein ihre Berühmtheit sorgt für die Explosion des Bildes.
Das Phänomen des Photobombings gibt es in verschiedenen Spielarten schon lange — z.B. in Form der beliebten »Hasenohren« ((Die Unterschrift zu diesem Foto suggeriert, dass Hasenohren und Photobombing etwas Verschiedenes sind, ebenso gibt es aber anderswo auch ganz viele Fälle von Hasenohren, die als Photobombing klassifiziert werden.)) –, benannt wird es dagegen erst in neuerer Zeit. ((Hier ein Text, in dem die Autorin sich Gedanken dazu macht, wie ältere Fotos nach Aufkommen der Bezeichnung neu interpretiert und rezipiert werden.))
Wann wurde die erste Photobomb gezündet?
Die Suche im englischen Sprachraum legt nahe, dass das Wort dort noch nicht alt ist Weiterlesen