Vor ein paar Wochen habe ich mir gewünscht, dass meine Bücher eines Tages bei Forbidden Planet neben denen von Noam Chomsky in der Abteilung „Counter Culture“ stehen mögen. Dies brachte mir folgenden Kommentar von Sprachblogleser/in „Morphologiemolch“ ein: Weiterlesen
Archiv des Autors: Anatol Stefanowitsch
Bahnbashing II
Der deutschen Bahn wirft man ja gerne vor, zuviele Anglizismen zu verwenden. Der Vorwurf ist nicht ganz aus der Luft gegriffen, aber mich stört das nicht weiter. Aber warum regt sich eigentlich niemand über Durchsagen wie die Folgende auf, die ich vorgestern in Osnabrück gehört habe: Weiterlesen
Fernsehkritik
In ein paar Stunden läuft im WDR der zweite Teil der „Bastian-Sick-Schau“ — allerhöchste Zeit, zu Papier zu bringen, warum ich mir den nach dem Auftakt der letzten Woche nicht mehr ansehen werde.
Um es vorwegzunehmen: Ich gebe offen zu, dass ich Sicks Texte noch nie „humorvoll“, „unterhaltsam“ oder gar „intelligent“ fand. Für mich haben sie bestenfalls das Niveau von bildungsbürgerlichem Feuilleton (und damit meine ich nichts Gutes) und schlimmstenfalls das Niveau von Büttenreden, die sich zufällig nicht reimen. Aber das werfe ich ihm natürlich nicht ernsthaft vor: Witz und Unterhaltsamkeit sind subjektiv. Sick ist nicht verpflichtet, meinen Geschmack zu treffen (aus kommerzieller Sicht wäre das vermutlich sogar eine sehr schlechte Entscheidung), und mir ist durchaus klar, dass mein inhaltlicher und rhetorischer Stil auch nicht jedermanns Sache sind.
Nein, mich stört an Sick etwas Grundlegenderes. Weiterlesen
Chritz mit Steve
Apples iPhone musste sich seit seiner Markteinführung viel Kritik gefallen lassen: Es sei kein Smartphone und deshalb nicht businesstauglich, es sei zu teuer, zu langsam und zu angeberisch und es sei giftig und könne unfruchtbar machen.
Außerdem betreibt es sprachliche Diskriminierung: Weiterlesen
Ruhmesfantasien
Ob ich auch gerne eine eigene Fernsehshow hätte, wie Bastian Sick, bin ich neulich gefragt worden. Weiterlesen
Guy Deutscher über Sprachkritik
Wolfang Hömig-Groß macht mich auf einen Beitrag des Leidener Sprachwissenschaftlers Guy Deutscher in der Süddeutschen Zeitung aufmerksam, in dem der sich auf ruhige und intelligente Weise mit dem ebenso ewigen wie sinnlosen Karussell der Sprachkritik beschäftigt. Dabei geht er unter anderem auf die beliebte These ein, das Deutsche sei derzeit besonders stark bedroht: Weiterlesen
Jugendwort
Lexikografie kann man gut machen, oder man kann sie so machen, wie Langenscheidt das alljährlich mit dem Wörterbuch „Hä? Jugendsprache Unplugged“ macht.
Wenn man sie gut macht, ist Lexikografie spannend, eine Art sprachliche Detektivarbeit. Zunächst muss man systematisch die Wörter identifizieren, die in das Wörterbuch aufgenommen werden sollen. Das geschieht traditionellerweise durch belesene Menschen, die Wörter sammeln, von denen sie denken, dass sie noch nicht im Wörterbuch stehen. Bei modernen Wörterbüchern werden riesige Datenbanken elektronischer Texte halbautomatisiert durchforstet. Dann muss man für jedes dieser Wörter möglichst viele authentische Belege finden, die einem Informationen über die Bedeutung der Wörter, deren grammatischen Zusammenhänge und deren sprachliche Ebene (umgangssprachlich, fachsprachlich, usw.). Traditionellerweise wurden diese Belege in riesigen Zettelkästen gesammelt und sortiert, heutzutage helfen auch hier elektronische Datenbänke. Weiterlesen
FR, die Zweite
Ich wollte eigentlich nie wieder daran denken, aber Sprachblogleser/in „D.A.“ hat es mir unerbittlich in Erinnerung gerufen: Charima Reinhardt, die in der Frankfurter Rundschau eine lustlose Anglizismenjagd betrieben und dann eine Fortsetzung in Aussicht gestellt hatte, hat diese Drohung nun wahrgemacht. Weiterlesen
Hamburg Airport Update
Was ist peinlicher als Politiker, die dem VDS nach dem Maul reden? Richtig, Politiker, denen ihre lauthals und ungefragt in die Welt geschrieenen Überzeugungen plötzlich nichts mehr Wert sind, wenn sie die Rechnung präsentiert bekommen. Die GAL-„Verkehrsexpertin“ Martina Gregersen wollte, in koalitionärer Eintracht mit ihrem CDU-Kollegen Klaus-Peter Hesse, die S‑Bahn-Haltestelle am Hamburger Airport (ja, der Flughafen heißt „Airport“) kurz vor deren Eröffnung von „Hamburg Airport“ in „Flughafen (Hamburg Airport)“ umbenennen. Das allein wäre völlig überflüssig gewesen, wenn der CDU-Stadtentwiclklungssenator Michael Freytag sich 2004 nicht einmütig mit der Deutschen Bahn auf den Namen „Hamburg Airport“ geeinigt hätte, und wenn die Stadtentwicklungsbehörde diese Entscheidung Anfang dieses Jahres nicht nocheinmal bestätigt hätte. Weiterlesen
Programmhinweis für Masochisten
Heute im öffentlich-rechtlichen Fernsehen: „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod — Die Bastian Sick-Schau (Folge 1)“:
Nachdem der Journalist und Bestseller-Autor Bastian Sick mit seiner witzigen Mischung aus Lesung, Deutschstunde und Grammatik-Comedy seit längerem schon die größten Hallen füllt, bekommt Deutschlands bekanntester Sprachpfleger nun endlich seine eigene Fernsehshow: Das Beste aus seinen Bühnenprogrammen, kombiniert mit Sketchen, hochkarätigen Gästen und einem kleinen „Deutsch-Quiz“.
13.09.2008
22.30 — 23.00 Uhr