Viele Jahre lang bin ich fast täglich mit dem Auto von Hamburg nach Bremen und zurück gefahren, so dass ich irgendwann jeden Lastwagen kannte, der auf dieser Strecke verkehrt. Dabei haben es mir besonders die Fahrzeuge des niederländischen Spediteurs Dalessi Internationaal Transport BV angetan. Nicht, weil die Fahrer häufig versuchen, mit 80,5 km/h ihren 80 km/h fahrenden Vordermann zu überholen, sondern, weil Dalessi mit einem merkwürdigen Slogan wirbt: „ferry-very-good“.
Archiv des Autors: Anatol Stefanowitsch
Kulturköpfe (Nachtrag)
Das Radiofrühstück „Kulturköpfe“ im Radio Weser.TV ist vorbei, das Gespräch mit Gabriele Koch hat großen Spaß gemacht und die luftgetrocknete Salami, die ich mir zum Frühstück gewünscht habe, war hervorragend. Wer die Sendung nachhören möchte, findet sie als MP3-Datei unter http://www.kulturformate.de/podcast/.
Beitragsaufrufe und Auswahlfragen
Sprachblogleser/innen der ersten Stunde erinnern sich vielleicht, dass ich der „Aktion Lebendiges Deutsch“ gegenüber anfänglich eigentlich positiv eingestellt war. Es ist nichts dagegen einzuwenden, sich Lehnwörter daraufhin anzusehen, ob es im Deutschen nicht bereits eine konventionelle Alternative gibt oder ob man nicht mit Hilfe produktiver Wortbildungsmechanismen eine Alternative aus dem bestehenden Wortschatz zusammenbauen könnte. Ob die sich dann durchsetzt oder ob die Sprachgemeinschaft aus welchen Gründen auch immer — und es gibt oft gute Gründe — beim Lehnwort bleibt, kann man dann getrost dem evolutionären Prozess überlassen, durch den eine Sprache sich ständig verändert und neuen Gegebenheiten anpasst. Weiterlesen
Wortarten (Teil 2): „Namenswörter“
Nachdem ich den Semesteranfang und das Ostereiergesuche überstanden habe, hier nun Folge 2 der „Gespräche über Wortarten“. Ich freue mich über die interessanten Kommentare zum ersten Teil und werde die auch aufgreifen, wenn ich mit der Wiedergabe meiner Gespräche mit meiner Tochter fertig bin (es folgt noch ein dritter Teil über „Wiewörter“).
Dieses Gespräch fand gleich am Tag nach unserer Diskussion über „Tuwörter“ statt. Weiterlesen
Kulturköpfe
Normalerweise vergesse ich, Werbung für mich selbst zu machen. Dieses Portrait in der taz habe ich völlig vergessen, obwohl die Druckversion mit einem ganzseitigen Portrait bebildert war, das irgendwann Sammlerwert haben wird.
Aber dieses Mal passiert mir das nicht: Diesen Samstag (18. April) bin ich von 11–13 Uhr bei den „Kulturköpfen“ auf Radio Weser.TV zu Gast. Wer Lust hat, mir zwei Stunden lang dabei zuzuhören, wie ich mich mit der Moderatorin und Kulturmanagerin Gabriele Koch über alles unterhalte, was uns gerade in den Kopf kommt, kann die Sendung in Bremen auf UKW 92,5 MHz oder weltweit als Livestream hören. Nebenbei erfährt man dabei etwas über meinen Musikgeschmack und natürlich reden wir auch über Sprache und das Bremer Sprachblog. Infos zur Sendung und einen Link zum Livestream gibt es hier.
Aprilscherz aufgelöst
Besonders groß war die Ratelust nicht, nur acht Leser/innen haben sich auf eine Antwort eingelassen (zwei davon in einer Twitter-Diskussion, auf die mich einer der beiden netterweise aufmerksam gemacht hat). Hier die Lösungsvorschläge. Weiterlesen
April, April
Wie schon in den letzten zwei Jahren habe ich auch heute einen Aprilscherz zwischen drei wahren Geschichten versteckt. Wer findet ihn (ohne zu googeln)? Weiterlesen
Wortarten (Teil 1): „Tuwörter“
Auf dem Schulweg heute morgen.
Meine Tochter: Papa, wir nehmen jetzt endlich die Wortarten durch.
(Sie hatte schon ungeduldig darauf gewartet, seit ich ihr irgendwann einmal erklärt habe, dass manche Wörter großgeschrieben werden, weil sie zu einer bestimmten Wortart gehören).
Ich: Na endlich! Und welche Wortart habt ihr gestern kennengelernt?
Sie: Tuwörter.
Oh, nein. Lehrer tun also heutzutage immernoch so, als könne man Wortarten an ihrer Bedeutung erkennen? Bei uns hießen Verben damals Tätigkeitswörter, aber irgendwie hatte ich gehofft, dass sich in den letzten dreißig Jahren in dieser Hinsicht etwas getan hätte. Weiterlesen
Bücher freestyle
Es entsteht vielleicht manchmal der Eindruck, ich würde das Einstreuen englischen Wortguts in deutschsprachigen Zusammenhängen immer und überall gutheißen. Das ist nicht der Fall: Mir geht es bei der Beobachtung dieses Phänomens überhaupt nicht darum, ob ich es „gut“ oder „schlecht“ finde, sondern darum, ob es die deutsche Sprache bedroht (tut es nicht), was für Motive dahinterstehen (sicher keine Scham der deutschen Sprache gegenüber) und was für kommunikative Wirkungen damit erzielt werden. Weiterlesen
Closed Minds on Open Access
Bernd „Krimileser“ Kochanowski hat mich per Email auf eine Initiative des Heidelberger Literaturwissenschaftlers Roland Reuß hingewiesen, die so dumm (oder so hinterhältig) ist, dass „Pro Reli“ dagegen fast schon vernünftig etwas weniger dumm und hinterhältig wirkt.
Reuß mag ganz offensichtlich den freien Austausch von Ideen nicht, der das Herzblut des kulturellen und wissenschaftlichen Diskurses ist. Für ihn muss alle Literatur und alles Wissen unter der Kontrolle kommerzieller Verlage stehen, und diese Verlage sollen dafür sorgen, dass der Zugang zu den von ihnen kontrollierten Inhalten so schwierig wie möglich ist. Weiterlesen