Archiv des Autors: Anatol Stefanowitsch

Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

Handwerkliche Fehler

Von Anatol Stefanowitsch

Dem Jour­nal­is­ten René Pfis­ter ist der Hen­ri-Nan­nen-Preis aberkan­nt wor­den — wenn ich es richtig ver­standen habe, deshalb, weil er nicht mit See­hofers Mod­elleisen­bahn gespielt hat (wie weise es über­haupt ist, einen Preis nach Hen­ri Nan­nen zu benen­nen, sei dahingestellt).

Der Jury war aber wichtig, dass man Pfis­ter lediglich „handw­erk­liche Fehler“ vor­w­erfe. Was das heißen soll, bleibt unklar — vielle­icht, dass er nur aus verse­hen nicht mit besagter Mod­elleisen­bahn gespielt habe. Vielle­icht wollte die Jury des Hen­ri-Nan­nen-Preis­es auf diese Weise aber auch den Preis qua­si zu ein­er Art Pro­mo­tion­säquiv­a­lent erheben. Weit­er­lesen

Lexikografischer Herdentrieb

Von Anatol Stefanowitsch

Wie das Sprachlog — damals noch aus Bre­men und mit b — sein­erzeit man­gels inter­es­san­ter­er The­men berichtete, rief der Radiosender 1LIVE im Juni 2008 anlässlich der Fußballeu­ropameis­ter­schaft dazu auf, eine Alter­na­tive für den englis­chen Aus­druck Pub­lic View­ing zu find­en, weil der ja das Auf­bahren eines Toten, bla, bla, bla. Aus der Aktion ging das Wort Rudel­guck­en als Sieger her­vor (dicht gefol­gt von Grup­pen­glotzen und — mit deut­licherem Abstand — Tum­mel-TV, Pil­lenk­i­no und Meutekino).

Schon mit der Verkün­dung des Ergeb­niss­es gab man bei 1LIVE den Plan bekan­nt, das Wort in den Duden zu bekom­men, und for­mulierte sicher­heit­shal­ber auch gle­ich den dazuge­höri­gen Eintrag:

Ru|del|gu|cken, das: gemein­schaftlich­es, meist öffentlich­es, Mitver­fol­gen viel­er Zuschauer von Fußball­turnieren wie die Welt- und Europameis­ter­schaft auf Groß­bild­wän­den an öffen­lichen Plätzen. Der Begriff Rudel­guck­en wird seit der Europameis­ter­schaft 2008 anstelle des im Jahre 2006 einge­bürg­erten Scheinan­glizis­mus „Pub­lic View­ing“ ver­wen­det. Der Aus­druck wurde von 1LIVE, einem Hör­funksender des West­deutschen Rund­funks, im Juni 2008 mit­tels ein­er Abstim­mung der Hör­er, als deutschsprachiger Begriff etabliert. [1LIVE 2008a]

Dass man das ernst meinte, bekräftigte 1LIVE-Redak­teur Math­ias Schnei­der in einem Inter­view auf der sendereige­nen Webseite: 

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Die andere Sprachvielfalt der Schweiz

Von Anatol Stefanowitsch

Es ist ein weitver­bre­it­eter Irrglaube, dass Gebär­den­sprachen eine Art impro­visiertes Scha­rade­spiel sind, oder dass es sich irgend­wie um eine mit Gesten buch­sta­bierte Ver­sion von gesproch­enen Sprachen han­delt (selb­st unter den Fam­i­lien­ange­höri­gen viel­er Gehör­los­er, und sog­ar unter meinen sprach­wis­senschaftlichen Kolleg/innen begeg­net mir diese Idee immer wieder ein­mal). Jahrhun­derte­lang wur­den diese Sprachen deshalb ignori­ert oder sog­ar gezielt unter­drückt, und mancherorts wer­den sie es noch immer.

Tat­säch­lich aber han­delt es sich um natür­liche men­schliche Sprachen, die — vom Kom­mu­nika­tion­skanal mit den ihm eige­nen Beson­der­heit­en abge­se­hen — densel­ben Grund­prinzip­i­en fol­gen, wie jede gesproch­ene Sprache auch. Gebär­den­sprachen entste­hen unab­hängig von gesproch­enen Sprachen und entwick­eln sich nach eige­nen Geset­zmäßigkeit­en (auch, wenn sie natür­lich von den um sie herum gesproch­enen Sprachen der Mehrheit bee­in­flusst werden).

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Heilige Gespenster

Von Anatol Stefanowitsch

Auf der Face­book-Seite des Sprachlogs (auf der man die neuesten Beiträge aus dem Sprachlog, der Sprachlog-Außen­stelle sowie gele­gentliche Lek­türetipps bekommt, also unbe­d­ingt Fan wer­den!), fragt Felix Rauch folgendes:

Bei der royalen Hochzeit fiel mir auf, dass es in der Ref­erenz auf die Trinität „the father, the son and the holy ghost“ heißt, son­st aber auf „the holy spir­it“ Bezug genom­men wird. Was hat es denn damit aus lin­guis­tisch-ety­mol­o­gis­ch­er Sicht auf sich? 

Diese Frage beant­worte ich gern, denn so bekommt die rät­sel­hafte öffentliche Hys­terie um die gestrige Traumhochzeit doch noch einen Sinn.

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Mein App Store, dein App Store

Von Anatol Stefanowitsch

Ich hat­te vor ein paar Wochen einen Beitrag zum laufend­en Rechtsstre­it zwis­chen Apple und Microsoft um das Wort App Store geschrieben, ihn aber dann nicht veröf­fentlicht, weil er mir zu lang und lang­weilig, und dann auch nicht mehr aktuell genug erschien. Jet­zt liegt in dem gle­ich gelagerten Rechtsstre­it zwis­chen Apple und Ama­zon eine erste Reak­tion von Ama­zon vor, die ich mir in den näch­sten Tagen genauer anse­hen will, und deshalb habe ich mich entschlossen, den alten Beitrag zu Apple gegen Microsoft doch noch zu veröf­fentlichen. Wenn eine Nation Zeit find­et, sich einen ganzen Tag lang die Eheschließung eines möglichen zukün­fti­gen Feu­dal­her­ren ein­er kleinen Insel vor der Küste Europas im Fernse­hen anzuse­hen, gibt es offen­sichtlich für alles ein Pub­likum, warum also nicht auch für einen aus dem Vor­ruh­e­s­tand geretteten Blog­beitrag. Und außer­dem sind die Woch­enen­daus­gaben der großen Tageszeitun­gen auch alle zu lang und zu lang­weilig. Und ich habe diesen Monat sehr sparsam pub­liziert und dies ist die let­zte Gele­gen­heit, daran etwas zu ändern. 

In dem Rechtsstre­it geht es um die Frage, ob der Aus­druck App Store ein all­ge­mein gebräuch­lich­es Wort für jede Art von Verkauf­s­plat­tform für Soft­ware ist (eine soge­nan­nte „gener­ische“ Beze­ich­nung), oder ob es ein Eigen­name ist, der sich auss­chließlich auf Apples App Store bezieht. Apple ist natür­lich der Mei­n­ung, dass let­zteres der Fall ist, für Microsoft, Ama­zon und andere dage­gen ist klar, dass ersteres zutrifft und sie deshalb das Recht haben, ihre eige­nen Plat­tfor­men eben­falls als App Stores zu bezeichnen.

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Sprachgeografische Verwirrung

Von Anatol Stefanowitsch

Nein, ich meinte tat­säch­lich „sor­bis­che Pronomen“, son­st hätte ich „rus­sis­che“ oder „ara­bis­che“ geschrieben (wobei let­ztere auch äußerst inter­es­sant sind)

Sorbischepronomen

Merke: Such­maschi­nen soll­ten nur dann ver­suchen, klüger als der Nutzer zu sein, wenn sie klüger als der Nutzer sind.

Das egoistische Phonem

Von Anatol Stefanowitsch

In der aktuellen Aus­gabe von Sci­ence stellt der neuseeländis­che Psy­chologe Quentin Atkin­son eine Studie vor, in der er auf eine höchst inter­es­sante und orig­inelle Weise der Frage nach dem Ursprung­sort men­schlich­er Sprachen nachgeht.

Er stützt seine Studie auf den soge­nan­nten Grün­der­ef­fekt. Mit diesem Begriff beze­ich­net man in der Pop­u­la­tion­s­genetik die Tat­sache, dass eine kleine Pop­u­la­tion, die sich von ein­er größeren abspal­tet, eine gerin­gere genetis­che Vielfalt aufweist. Diese gerin­gere genetis­che Vielfalt ist der Tat­sache geschuldet, dass die Indi­viduen der kleinen Gruppe (der Grün­der­pop­u­la­tion) jew­eils nur einen kleinen Teil der in der Gesamt­pop­u­la­tion vorhan­de­nen Allele in sich tragen.

 Der Gründereffekt (siehe auch Wikipedia (Engl.), s.v. Founder Effect)

Der Grün­der­ef­fekt (siehe auch Wikipedia (Engl.), s.v. Founder Effect)

Atkin­son ver­sucht nun, die Logik des Grün­der­ef­fek­ts auf das Lautin­ven­tar von Sprachen anzuwen­den, genauer gesagt, auf das Phone­m­inven­tar. Phoneme sind diejeni­gen Sprach­laute, die in ein­er bes­timmten Sprache dazu ver­wen­det wer­den kön­nen, Bedeu­tung­sun­ter­schei­dun­gen zu tre­f­fen. Im Englis­chen beispiel­sweise kann der Unter­schied zwis­chen dem „gelispel­ten“ S [θ] und dem „nor­malen“ S [s] ver­wen­det wer­den, um unter­schiedliche Bedeu­tun­gen zu sig­nal­isieren – thin ist etwas anderes als sin, thong ist etwas anderes als song usw. Im Deutschen dage­gen kann der Kon­trast zwis­chen [θ] und [s] keine Bedeu­tung­sun­ter­schei­dun­gen anzeigen – das [θ] wird hier nur als falsch aus­ge­sproch­enes [s] wahrgenommen.

Die Sprachen der Welt unter­schei­den sich recht deut­lich in den Kon­trasten, die sie zur Bedeu­tung­sun­ter­schei­dung nutzen, und damit auch in der Größe ihres Phone­m­inven­tars. Diese reicht von nur 11 Phone­men (z.B. im Pirahã, der let­zten über­leben­den Sprache der Mura-Fam­i­lie im Ama­zonas) bis zu 141 Phone­men im Kung-Eko­ka, ein­er Sprache der Khoisan-Fam­i­lie aus Namib­ia (das Deutsche liegt mit rund 44 Phone­men übri­gens irgend­wo in der Mitte, aber deut­lich ober­halb des Durch­schnitts, der bei etwa 30 Phone­men anzuset­zen ist).

Atkin­sons Hypothese ist nun, dass das Phone­m­inven­tar von Sprachen auch einen Grün­der­ef­fekt zeigen kön­nte, sodass es poten­ziell umso klein­er wäre, je weit­er eine Sprachge­mein­schaft von dem Ort ent­fer­nt ist, an dem die men­schliche Sprache ent­standen ist. Wenn man zeigen kön­nte, dass dieser Ort sich, wie der Ursprung­sort der Men­schheit, in Afri­ka befände, wäre dies natür­lich beson­ders inter­es­sant, da es ein klar­er Hin­weis darauf wäre, dass Sprache ent­standen ist, bevor sich unsere Spezies über die ganze Welt ver­bre­it­et hat.

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Die unverträgliche Verträglichkeit des E10

Von Anatol Stefanowitsch

Woll­ten die Deutschen das E10-Ben­zin ein­fach aus einem all­ge­meinen Wut­bürg­er­tum her­aus nicht — weil es neu ist (wie die Präim­plan­ta­tions­di­ag­nos­tik), oder weil es sich um einen Energi­eträger han­delt (wie Uran), oder weil es eine Zahl im Namen trägt (wie Stuttgart 21)?

Oder war es am Ende sog­ar ein sprach­lich­es Prob­lem? Mit dieser Ver­mu­tung wurde let­zte Woche der Direk­tor des Insti­tus für Deutsche Sprache, Lud­wig Eichinger, in ein­er dpa-Mel­dung zitiert:

Vor allem der offizielle Begriff „E10-Verträglichkeit“ sei ein gutes Beispiel für den großen Ein­fluss der Sprache — die Auto­mo­bilin­dus­trie hat­te ihrer Liste mit Autos, die E10 tanken dür­fen, den Titel „E10-Verträglichkeit“ gegeben. „Verträglichkeit klingt natür­lich nach großer Vor­sicht und ist daher auch nicht geeignet, die Sor­gen der Nutzer zu zer­streuen — wenn sie denn begrün­det sind“, sagte Eichinger, dem neu­tralere Alter­na­tiv­en ein­fall­en. „Da wäre so etwas wie ‚E10-Eig­nung‘ oder Ähn­lich­es zweifel­los eine pos­i­ti­vere Vari­ante gewesen.“

Dem Wis­senschaftler zufolge schwingt bei „E10-Verträglichkeit“ immer mit, dass der Kraft­stoff eben auch unverträglich sein kann und damit ein Poten­zial für Schä­den hat. Die offizielle Beze­ich­nung sei somit ger­adezu geeignet, Mis­strauen her­vorzu­rufen und Skep­sis zu bestäti­gen. „Denn bei ‚E10-Verträglichkeit‘ hat der Kon­sument natür­lich sofort die Idee: “Die for­mulieren so vor­sichtig wie sie nur kön­nen, weil sie sel­ber auch nicht genau wis­sen, wie es ist“, sagte Eichinger. „Es klingt nach ein­er Juris­ten­for­mulierung.“ [sueddeutsche.de]

Wenn das Wort Verträglichkeit den Konsument/innen nahelegt, dass ein Kraft­stoff für bes­timmte Motoren auch unverträglich sein kann, dann muss man die Schöpfer des Begriffs eigentlich beglück­wün­schen, denn genau das ist ja bei E10 der Fall. Die Vor­sicht, die bei dem Wort Verträglichkeit möglicher­weise seman­tisch mitschwingt, ist abso­lut ange­bracht. Man muss sich also eher wun­dern, dass nicht von vorne­here­in ein pos­i­tiv beset­zter Aus­druck gewählt wurde — so etwas wie „E10 Ready“ (in Analo­gie zu „HD Ready“, das immer­hin offen­sichtlich sexy genug klingt, um erwach­sene Men­schen dazu zu bewe­gen, sich Fernse­her mit ein­er Auflö­sung zuzule­gen, in der wenig bis gar nichts gesendet wird).

Aber über diesen unge­wohn­ten Anfall von anti-euphemistis­ch­er Behör­denehrlichkeit zu sin­nieren über­lasse ich den Koll­gen von neusprech.org (die sich immer­hin schon mit dem Bio in Biosprit befasst haben). Stattdessen möchte ich mir Eichingers Argu­ment aus sprach­wis­senschaftlich­er Sicht näher ansehen. 

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Im Rausch der Schärfentiefe

Von Anatol Stefanowitsch

Durch einen Beitrag im mit­machenswerten Lin­guis­tik­fo­rum linguisten.de bin ich dieser Tage wieder ein­mal auf die end­lose Diskus­sion um die Richtigkeit und/oder Logik der Wörter Tiefen­schärfe und Schär­fen­tiefe gestoßen, die mich als begeis­terten, wenn auch lei­der nur sehr gele­gentlichen Hob­by­fo­tografen seit vie­len Jahren verfolgt.

Bei dieser Diskus­sion geht es im Prinzip darum, dass alle Tiefen­schärfe sagen, aber in jed­er Diskus­sion früher oder später jemand kommt und darauf hin­weist, dass es „eigentlich“ Schär­fen­tiefe heißen muss. Das älteste doku­men­tierte Beispiel, das ich für diese Art von Diskus­sion find­en kon­nte, stammt aus dem Jahrbuch für Pho­togra­phie und Repro­duk­tion­stech­nik aus dem Jahre 1905:

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Der Name der Eiche

Von Anatol Stefanowitsch
Eichenblatt

Eichen­blatt

Neben inter­es­san­ten Anre­gun­gen in vie­len Gesprächen habe ich auf unserem Blog­gertr­e­f­fen den SciLogs-Preis 2011 erhal­ten, mit dem die SciLogs-Blog­ger/in­nen alljährlich einen aus ihrer Mitte ausze­ich­nen und mit dem vor mir schon Hel­mut Wicht, Michael Blume und Lars Fis­ch­er aus­geze­ich­net wur­den. Bei der (rel­a­tiv­en) Mehrheit mein­er Mitblogger/innen, die für mich ges­timmt haben, möchte ich mich hier noch ein­mal bedanken. Den anderen sage ich: Ihr kön­nt ver­suchen, nachts ruhig zu schlafen, aber denkt daran: Ich weiß, wo eure Blogs wohnen.

Nominiert für den Preis hat mich Josef Zens, Press­esprech­er der Leib­niz-Gemein­schaft (und Forschung­s­press­esprech­er des Jahres 2010). In sein­er sehr klu­gen und wohlwol­len­den Lau­da­tio fragte er sich unter anderem, ob seine Mut­ter­sprache Bairisch dem Englis­chen näher sei als dem Hochdeutschen — als mögliche Belege führte er unter anderem die laut­liche Ähn­lichkeit zwis­chen dem bairischen Oach („Eiche“) und dem englis­chen oak an. Die Über­legun­gen zu den Ver­wandtschaftsver­hält­nis­sen waren natür­lich nicht ganz ern­st­ge­meint — anders als die dahin­ter­ste­hende Frage, woher die größere laut­liche Nähe des Bairischen und Englis­chen im Ver­gle­ich zum Hochdeutschen in diesem Fall kommt. Die kon­nte ich nicht unmit­tel­bar beant­worten, zum einen, weil ich die Sprachgeschichte des Deutschen, zumal unter Ein­beziehung dialek­taler Vari­a­tion, nur aus der Ferne kenne, zum anderen, weil die Erk­lärung von Laut­wan­del­prozessen im Fall von Vokalen auch dann ein ziem­lich­er Brock­en ist, wenn man die Geschichte ein­er Sprache aus der Nähe ken­nt. Während Kon­so­nan­ten sich eher langsam und sys­tem­a­tisch verän­dern und in den Orthografien der europäis­chen Sprachen rel­a­tiv nachvol­lziehbar dargestellt wer­den, verän­dern sich Vokale schnell, eher unsys­tem­a­tisch (bzw. abhängig von den laut­lichen Zusam­men­hän­gen, in denen sie auftreten), und orthografisch wer­den sie durch Vari­a­tio­nen und Kom­bi­na­tio­nen von nur fünf Sym­bol­en (‹a›, ‹e›, ‹i›, ‹o›, ‹u›) dargestellt, die mit der tat­säch­lichen laut­lichen Form oft nur wenig zu tun haben. Es ist also nicht ganz ein­fach, die Aussprache von Wörtern in älteren Sprach­stufen zu rekon­stru­ieren, was die Beschrei­bung und Erk­lärung von Verän­derun­gen in diesem Bere­ich natür­lich umso schw­er­er macht.

Ich möchte mich aber für Josefs Nominierung meines Blogs bedanken, indem ich wenig­stens ver­suche, ihm seine Frage hier zu beantworten.

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