Für Gott und Pippi Langstrumpf

Von Anatol Stefanowitsch

Man kann — und muss — Kristi­na Schröder für vieles kri­tisieren — ihren schiefen Extrem­is­mus­be­griff und die Fol­gen, die der für die Förderung von Ini­ti­atven gegen Recht­sex­trem­is­mus hat­te, ihren leicht­fer­ti­gen Umgang mit recht­spop­ulis­tis­chen Schlag­worten wie dem von der „deutschen­feindlichen Gewalt“ und maskulis­tis­chen wie dem von der „jun­gen­feindlichen Päd­a­gogik“, und ganz all­ge­mein natür­lich ihre oft antifeministische […]

Pippi Langstrumpf, N****prinzessin und Übersetzungsproblem

Von Anatol Stefanowitsch

Wenn ich mein­er Tochter früher die Büch­er Pip­pi Langstrumpf geht an Bord und Pip­pi auf Taka-Tuka-Land vorge­le­sen habe, sah ich mich zu redak­tionellen Änderun­gen gezwun­gen: Die Büch­er enthal­ten eine Rei­he ras­sis­tis­ch­er Aus­drücke, die ich beim Vor­lesen stillschweigend durch annäh­ernd neu­trale Wörter erset­zt habe. [Hin­weis: Der fol­gende Beitrag enthält Beispiele ras­sis­tis­ch­er Sprache.}

Pippi Langstrumpf, N****prinzessin

Von Anatol Stefanowitsch

Wenn die Bewohn­er ein­er Süd­seein­sel in einem Kinder­buch aus den vierziger Jahren mit einem krassen ras­sis­tis­chen Aus­druck beze­ich­net wer­den, muss man das dann hin­nehmen oder darf man bei ein­er Neuau­flage sprach­lich ein­greifen? Wäre es eine zeit­gemäße Mod­ernisierung, solche Wörter durch neu­trale Begriffe zu erset­zen, oder wäre das über­triebene „Polit­i­cal Cor­rect­ness“, Zen­sur, ein Ein­griff in ein […]

Pippi, geh von Bord

Von Anatol Stefanowitsch

In meinem Beitrag vom Mon­tag habe ich das Prob­lem des Wortes Neger und sein­er Ableitun­gen in Astrid Lind­grens Pip­pi Langstrumpf geht an Bord und Pip­pi in Taka-Tuka-Land disku­tiert und argu­men­tiert, dass es aus über­set­zungs­the­o­retis­ch­er Sicht falsch wäre, Lind­grens schwedis­ches neger aus den 1940er Jahren im 21. Jahrhun­dert mit dem deutschen Neger zu über­set­zen, da ersteres […]

Heute kann es regnen …

Von Kristin Kopf

Das Sprachlog wird heute ein Jahr alt – am 28.11.2012 gin­gen unsere drei bish­eri­gen Blogs im neuen Sprachlog auf. Zur Feier des Tages gibt es heute, nach­dem wir kollek­tiv das im Titel begonnene Geburt­stagslied abge­sun­gen haben, einen exk­lu­siv­en Sprachlogtest für unsere treue Leser­schaft. Achtung, ver­set­zungsrel­e­vant! 1. Im ersten inhaltlichen Blog­post des neuen Sprachlogs ging es um … […]

Lustig ist das Rassistenleben, faria, faria, ho

Von Anatol Stefanowitsch

Wenn man sich die fast wöchentlich hochkochen­den Diskus­sio­nen um poli­tisch kor­rek­te Sprache betra­chtet, bekommt man schnell das Gefühl, der Deutschen heilig­ste Kul­turgüter seien Schnitzel mit Papri­­ka-Zwiebel-Soße, aufgeschäumter Zuck­er mit Schoko­ladenüberzug und schwedis­che Kinder­büch­er aus den vierziger Jahren in ihrer deutschen Über­set­zung aus den fün­fziger Jahren. Die ersten zwei dieser Dinge dür­fen keines­falls ihre „altherge­bracht­en“ Namen […]

Sprachbrocken 1/2013

Von Anatol Stefanowitsch

Ich bin ein wenig ent­täuscht: Da beugt sich ein Ver­lag dem Mei­n­ung­ster­ror der Gut­men­schen und zer­stört unwider­bringich einen bis dato sakrosank­ten Text, ein unverzicht­bares Zeitzeug­nis der deutschen Mytholo­gie, und das deutsche Feuil­leton schweigt. Kein weißer Rit­ter, der zum End­kampf um die Mei­n­ung­shoheit — entschuldigung, Mei­n­ungs­frei­heit (Freud­sche Fehlleis­tung, ist mir so durchgerutscht) bläst, nie­mand, der, wenn […]

Gerechte Sprache und Sprachpurismus

Von Anatol Stefanowitsch

Ich werde immer wieder dafür kri­tisiert, dass ich mich um poli­tisch kor­rek­te Sprache bemühe (siehe z.B. hier, hier und hier), obwohl dies doch im direk­ten Gegen­satz zu mein­er Grundüberzeu­gung stünde, dass ein nor­ma­tives Herange­hen an Sprache sinn­los und falsch sei. Sehr klar hat diese Kri­tik Sprachlogleser Gre­gor in einem Kom­men­tar zu meinem Beitrag über das […]

Legosexismus

Von Anatol Stefanowitsch

Ich wollte heute für meine Töchter Legomän­nchen kaufen, und musste die erschreck­ende Fest­stel­lung machen, dass diese mit über­wälti­gen­der Mehrheit genau das sind: Män­nchen. Es gab über­haupt nur drei weib­liche Legofig­uren: eine junge Dame in einem spießi­gen geblümten Oberteil, die auf ein­er Bank sitzt und Musik aus einem Ghet­to­blaster hört (Erde an Lego: Bitte ein­mal „iPod“ […]

Sprache diskriminiert

Von Anatol Stefanowitsch

Gestern habe ich an ein­er Podi­ums­diskus­sion der Bun­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung mit dem The­ma „Wort und Wirk­lichkeit: Kann Sprache diskri­m­inieren?“ teilgenom­men, deren Ergeb­nisse ich auf vielfachen Wun­sch in eini­gen Blog­beiträ­gen aufar­beit­en möchte. Ich beginne heute mit den Gedanken, die ich mir vor der Diskus­sion zu der Frage „Kann Sprache diskri­m­inieren“ gemacht und notiert hat­te. Das […]