Die CSU wollte für ihren Parteitag Ende dieser Woche einen Leitantrag einbringen, nach dem Menschen mit Migrationshintergrund dazu „angehalten“ werden sollten, „im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen“. Hier die betreffende Passage im Zusammenhang:
Integration durch Sprache
Ein gesellschaftliches Miteinander funktioniert nur, wenn alle dieselbe Sprache sprechen. Deshalb erwarten wir von jedem Migranten, dass er die deutsche Sprache lernt. Der Nachzug von Familienangehörigen aus Staaten außerhalb der EU und der Türkei soll weiterhin grundsätzlich an den Nachweis deutscher Sprachkenntnisse vor der Einreise gebunden bleiben. Für Ausländer, die ohne Sprachkenntnisse einreisen oder hier bleiben dürfen, bieten wir Sprachförderung in allen Lebenslagen an. Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen. [Leitantrag der CSU, Quelle: BR]
Das löste viel Spott und bemüht ironische Distanzierungen der Schwesterpartei CDU, und stellenweise auch die angemessene Empörung aus, sodass die CSU nicht anders konnte, als den Vorschlag abzumildern. Der entscheidende Satz wird jetzt wohl in etwa wie folgt lauten:
Wer dauerhaft hier leben will, soll motiviert werden, im täglichen Leben deutsch zu sprechen. [Pressemitteilung der CSU]
Auch hinter dieser abgemilderten Form stecken aber Annahmen über die Sprachkenntnisse und das Sprachverhalten von Migrant/innen in Deutschland und Vorstellungen über Spracherwerb und Mehrsprachigkeit, die schlicht falsch sind, die aber durchaus nicht nur bei der CSU zu finden, sondern breiter gesellschaftlicher Konsens sind. Niemand außer der CSU will derzeit Migrant/innen ihre Familiensprache vorschreiben, aber viele Menschen glauben, dass es in Deutschland eine nennenswerte Anzahl schwer integrierbarer Menschen mit Migrationshintergrund gibt und dass mangelnde Sprachkenntnisse ein wichtiger Grund dafür sind – die Aussage „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“ ist eine Art geflügeltes Wort der Integrationsdebatte.
In diesem Beitrag wollen wir diese Annahmen mit der Realität konfrontieren.
Wie gut sind die Deutschkenntnisse von Migrant/innen?
Der Antrag der CSU zeichnet ein Bild von einer Gesellschaft, in der große Teile der Zuwander/innen wegen fehlender Sprachkenntnisse und/oder fehlender Bereitschaft zum Gebrauch des Deutschen am gesellschaftlichen Leben nicht teilnehmen können. Die Wirklichkeit sieht anders aus: 85 Prozent der Migrant/innen in Deutschland sind der Meinung, wer die deutsche Sprache nicht beherrsche, könne in Deutschland keinen Erfolg haben. ((Sinus Sociovision (2008), Zentrale Ergebnisse der Sinus-Studie über Migranten-Milieus in Deutschland, Heidelberg, SINUS Markt- und Sozialforschung GmbH.)) Entsprechend gut sind ihre Deutschkenntnisse. Im Rahmen des SOEP-Forschungsprojekts des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erhobene Daten zeigen, dass von denjenigen Menschen mit Migrationshintergrund, die selbst oder deren Eltern keine deutschen Muttersprachler/innen sind, 79 Prozent gut bis sehr gut Deutsch sprechen. Weitere 16 Prozent sprechen ausreichend Deutsch, und nur etwas über 5 Prozent beherrschen die deutsche Sprache eher schlecht oder gar nicht. ((DIW Berlin. (2012). Wie gut sprechen Sie Deutsch?. In Statista – Das Statistik-Portal. Zugriff am 09. Dezember 2014))
An dieser Stelle wäre ernsthaft zu fragen, ob eine Gesellschaft in einer globalisierten Welt es nicht einfach aushalten muss (und kann), wenn fünf Prozent ihrer Migrant/innen (also auf Deutschland bezogen maximal ein Prozent der Einwohner/innen insgesamt) die Sprache der Mehrheitsgesellschaft nicht beherrschen. Auch in traditionellen Einwanderungsländern wie etwa den USA gibt es kleine Teile der Bevölkerung, die die Mehrheitssprache nicht sprechen ((Tatsächlich entspricht die Verteilung der Englischkenntnisse bei Migrant/innen in den USA ziemlich genau denen der Deutschkenntnisse von Migrant/innen in Deutschland, siehe Camille Ryan (2013). Language Use in the United States, U.S. Census Bureau.)) – das könnte also schlicht zur Normalität moderner Gesellschaften gehören. Aber natürlich spräche das nicht dagegen, auch den letzten fünf Prozent dabei zu helfen, Deutsch zu lernen, z.B. indem man ihnen, wie es der CSU-Vorschlag vorsieht, „Sprachförderung in allen Lebenslagen“ anbietet. Anders als Vorschriften zum häuslichen Sprachgebrauch kostet das aber natürlich Geld, und deshalb sieht auch hier die Wirklichkeit oft anders aus als alle guten Absichten.
Wie sieht es mit dem Sprachgebrauch der Migrant/innen in Deutschland aus?
Nicht nur bei den Sprachkenntnissen, auch beim tatsächlichen Gebrauch des Deutschen entsprechen Menschen mit Migrationshintergrund nicht dem Bild, das der CSU-Antrag von ihnen zeichnet. Eine Studie des Heidelberger SINUS-Instituts zeigt: In der Familie sprechen 65% der Menschen mit Migrationshintergrund Deutsch (34% ausschließlich oder hauptsächlich, 31% gleichberechtigt neben ihrer Herkunftssprache). Weitere 18 Prozent sprechen überwiegend ihre Herkunftssprache, aber nur 17 Prozent sprechen in der Familie überhaupt kein Deutsch. ((z.B. Carsten Wippermann und Berthold Bodo Flaig (2009). Lebenswelten von Migrantinnen und Migranten, Aus Politik und Zeitgeschichte 5/2009; selbst bei Untersuchungen, die nicht Migrant/innen insgesamt, sondern in Deutschland lebende Ausländer (aus Griechenland, Italien, der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien) untersuchen, ist es noch eine Minderheit von 45 Prozent, die zu Hause ausschließlich die Herkunftssprache verwendet, siehe Sonja Haug (2008) Sprachliche Integration von Migranten in Deutschland. Working Papers der Forschergruppe des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge 14.)) Auch hier besteht übrigens wieder eine erstaunlich genaue Übereinstimmung mit der Situation in den USA, wo es ebenfalls 17 Prozent der Migrant/innen sind, die zu Hause ausschließlich eine andere Sprache als Englisch sprechen. ((siehe Ryan 2013.))
Betrachtet man nicht nur die Familie, sondern den engen Freundeskreis, steigt die Zahl der Migrant/innen, die hauptsächlich Deutsch sprechen, auf 82 Prozent (30% ausschließlich, 17% überwiegend, 35 % neben ihren Herkunfts- oder anderen Sprachen). Nur 11 Prozent sprechen hauptsächlich und nur 6 Prozent ausschließlich ihre Herkunftssprache. ((siehe Wippermann und Flaig 2009.)) Die Zahlen der SINUS-Studie werden auch durch die SOEP-Daten des DIW bestätigt, die zeigen, dass nicht-deutsche Muttersprachler/innen in Deutschland als Umgangssprache zu 89,71 Prozent Deutsch verwenden (56,52% überwiegend und 33,19% neben einer anderen Sprache) und nur 10,28 % überwiegend ihre Herkunftssprache. ((DIW Berlin. (2012). Sprechen Sie persönlich in Deutschland hauptsächlich Deutsch oder ihre Herkunftssprache?. In Statista – Das Statistik-Portal. Zugriff am 09. Dezember 2014.))
Welchen Einfluss hat die Familiensprache auf Sprachkenntnisse?
Selbst wenn das Problem mangelnder umgangssprachlicher Kenntnisse nur eine Minderheit der Migrant/innen in Deutschland betrifft, könnte man die Frage stellen, inwiefern es sich positiv auf den Spracherwerb auswirkt, wenn in der Familie Deutsch gesprochen wird. Auch wenn es für sprachwissenschaftliche Laien überraschend sein mag, ist dies eine Frage, die in der Sprachewerbsforschung nicht sehr intensiv bearbeitet wird (aus Gründen, die weiter unten deutlich werden).
Es gibt aber eine neuere Studie, die sich speziell dieser Frage widmet: Klassert/Gagarina (2010) berichten, dass ein Einfluss der zu Hause gesprochenen Sprache bei Kindern unter 3 Jahren vereinzelt gezeigt wurde; die Kinder sind in diesem Alter typischerweise hauptsächlich dem sprachlichen Input der Eltern ausgesetzt, und wenn diese die Sprache des Ziellandes nicht sprechen, lernen die Kinder sie natürlich auch nicht. Die Autorinnen zeigen dann aber, dass dieser Einfluss sich schon bei vier- bis sechsjährigen russischstämmigen Kindern, die seit etwas über einem Jahr eine deutschsprachige Kita besuchten, nicht mehr nachweisen ließ – ob die Eltern zu Hause viel, wenig oder gar kein Deutsch sprachen, hatte keinerlei Konsequenzen für die Deutschkenntnisse ihrer Kinder. ((Annegret Klassert und Natalia Gagarina (2010). Der Einfluss des elterlichen Inputs auf die Sprachentwicklung bilingualer Kinder: Evidenz aus russischsprachigen Migrantenfamilien in Berlin, Diskurs Kindheits- und Jugendforschung 4–2010, S. 413–425.))
Verschiedene Studien des GESIS Leibniz Institut für Sozialwissenschaften zeigen vegleichbare Ergebnisse für türkischstämmige Kinder, die im Alter von 3 Jahren in ihrem Erwerb des Deutschen hinter einsprachig-deutschen Kindern liegen, diese Lücke aber bis zum sechsten Lebensjahr schließen. ((Birgit Becker, Oliver Klein und Nicole Biedinger (2013). The development of cognitive, language, and cultural skills From age 3 to 6: A comparison between children of Turkish origin and children of native-born German parents and the role of immigrant parents’ acculturation to the receiving society. American Educational Research Journal 50: 616–649.))
Aber es kann doch nicht schaden, wenn Migrant/innen zu Hause deutsch sprechen?
Es ist also klar, dass aus der Perspektive des Spracherwerbs keine Notwendigkeit gibt, Migrant/innen dazu „anzuhalten“ oder auch nur zu „motivieren“, zu Hause Deutsch zu sprechen. Wir erinnern uns: 65 Prozent tun es ohnehin, ganz ohne Motivation seitens der Politik. Die, die es nicht tun, dürften einen von zwei Gründen haben: Sie wollen es ganz bewusst nicht (dazu gleich mehr), oder sie können es nicht, weil ihr Deutsch nicht gut genug ist (sie also zu den 5 Prozent gehören, deren Deutschkenntnisse sehr schlecht oder gar nicht vorhanden sind, oder zu den 16 Prozent, deren Deutsch zwar ausreichend ist, ihnen aber für Familiengespräche eben nicht ausreicht).
Bei letzteren gibt es einen sehr guten Grund, warum es eine schlechte Idee ist, wenn sie zu Hause Deutsch sprechen: Sie wären keine guten sprachlichen Vorbilder füreinander oder für ihre Kinder. Spracherwerb, vor allem Zweitspacherwerb, erfordert einen reichhaltigen, differenzierten und authentischen Input, und den können eben nur Sprecher/innen liefern, die die betreffende Sprache gut bis sehr gut beherrschen. In Familien, die in schlechtem Deutsch miteinander kommunizieren, würden sich schnell vereinfachte und fehlerhafte Strukturen und ein unzureichend ausdifferenziertes Vokabular etablieren (man nennt das „Fossilisierung“). Dieses fossilisierte fehlerhafte Deutsch würde dann den Erwerb der tatsächlichen Strukturen außerhalb der Familie sogar erschweren.
Es gibt einen zweiten Grund, in der Familie die Sprache des Herkunftslandes zu sprechen, selbst dort, wo die die Deutschkenntnisse ausreichen würden: Nur so können die Kinder die Sprache ihrer Eltern lernen, und nur so können die Eltern ihre Sprachkenntnisse lebendig erhalten. Denn während es keinerlei positiven Einfluss auf den Erwerb des Deutschen hat, wenn in der Familie Deutsch gesprochen wird, hat es einen nachweisbaren negativen Einfluss auf den Erwerb der Herkunftssprache. Klassert/Gagarina (2010) zeigen, dass die Russischkenntnisse der untersuchten Kinder signifikant davon abhängen, ob und wieviel Russisch zu Hause gesprochen wird. Kinder, die zu Hause eine Sprache sprechen und in der Kita, der Schule usw. eine andere, erwerben beide Sprachen vollständig.
Der Erwerb der Herkunftssprache ist aber aus vielen Gründen wünschenswert. Erstens ermöglicht er den Kindern einen Zugang zur Herkunftskultur und zur Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Eltern und natürlich zu Verwandten, die nach wie vor im Herkunftsland leben. Gerade die CSU weiß um diese Zugehörigkeit und Vertrautheit stiftende Funktion der Muttersprache sehr genau: „Nähe und Vertrautheit, Zugehörigkeit und Heimat: Mit unserer Mundart verbinden wir Gefühle, die in unserer Kindheit gelegt werden. Kinder profitieren von dem Nebeneinander von Dialekt und Hochsprache, der sogenannten inneren Mehrsprachigkeit“, steht auf der Webseite des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst zum Thema Dialekt- und Mundartförderung. Ersetzen wir „Mundart“ mit „Herkunftssprache“, gilt diese Aussage aber ganz genau so.
Zweitens birgt jede Fremdsprache auch ein ökonomisches Potenzial: Es wäre absurd, in einer Zeit, in der Englisch- und manchmal sogar Chinesischunterricht schon in den Kitas angeboten wird, die natürliche Mehrsprachigkeit in Familien mit Migrationshintergrund zu verhindern. Die Herkunftsländer, die die CSU bei ihren Vorschlägen im Sinn haben dürfte (Bulgarien, Rumänien, und natürlich die Türkei) werden an wirtschaftlicher Bedeutung für Deutschland eher zu- als abnehmen, und zweisprachige deutsch-bulgarische, ‑rumänische oder ‑türkische Muttersprachler/innen sind – neben allem anderen – auch schlicht eine wertvolle Ressource für die Gesellschaft insgesamt.
Gibt es also gar keinen Handlungsbedarf?
Es gäbe viele Stellen, an denen die CSU (und andere Parteien) sinnvolle, wirkungsvolle Sprachpolitik betreiben könnten. Für erwachsene Migrant/innen sind die oben bereits erwähnten Sprachkurse sinnvoll und wichtig. Für Kinder ist der Kontakt zu einem Umfeld wichtig, indem sie eben den reichhaltigen, authentischen sprachlichen Input erhalten, der für den Spracherwerb erforderlich ist. Das kann am offensichtlichsten die Kita (oder, bei älteren Kindern, die Schule) sein; dass bei Schuleintritt sprachliche Defizite von Kindern mit Migrationshintergrund umso geringer sind, je länger sie die Kita besucht haben, ist wissenschaftlicher Konsens ((Siehe z.B. Birgit Becker (2006) Der Einfluss des Kindergartens als Kontext zum Erwerb der deutschen Sprache bei Migrantenkindern. Zeitschrift für Soziologie 35(6), S. 449–464.)).
Die CSU könnte sich also mit dem Widerspruch auseinandersetzen, dass sie auf der einen Seite das Betreuungsgeld als lang ersehnte „Wahlfreiheit für Eltern“ feiert und damit auch Eltern mit Migrationshintergrund dazu ermutigt, ihre Kinder aus einer Situation heraus zu halten, in der sie muttersprachlich Deutsch erwerben würden, und auf der anderen Seite in die Wahlfreiheit von Eltern eingreift, wenn die mit ihren Kindern in ihrer eigenen Muttersprache sprechen wollen.
Worum geht es dann eigentlich?
Wenn also Migrant/innen und Nicht-Migrant/innen längst überwiegend „dieselbe Sprache sprechen“ und die Erwartung an Migrant/innen, „die deutsche Sprache zu erlernen“ auch erfüllt wird, stellt sich die Frage, worum es eigentlich geht. Wenn wir den Vorschlag wohlwollend interpretieren, zeigt die Tatsache, dass er auf falschen Grundannahmen bezüglich der Sprachkenntnisse und der Spracheinstellungen von Migrant/innen beruht mindestens, dass die CSU hier ohne die nötigen Sachkenntnisse Sprach- und Integrationspolitik betreiben will. Das wäre schlimm genug, denn immerhin berührt der Vorschlag das Diskriminierungsverbot in Artikel 3, Abs. 3 des Grundgesetzes, in dem es heißt:
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Auch bei einer wohlwollenden Interpretation könnte man den Vorwurf der Türkischen Gemeinde in Deutschland also nicht ganz von der Hand weisen, dass der CSU-Vorschlag „menschenfeindlich“ und „verfassungswidrig“ ist.
Allerdings gibt es zumindest Hinweise darauf, dass eine allzu wohlwollende Interpretation dem Vorschlag nicht gerecht wird. Etwa die Tatsache, dass im selben Absatz gefordert wird, dass der Nachzug von Familienangehörigen an vorher zu erwerbende Deutschkenntnisse geknüpft werden soll – eine Regelung, die der Europäische Gerichtshof vor einigen Monaten als mit dem EU-Recht unvereinbar beurteilt. Etwa die Tatsache, dass sie schon 2009 versucht hat, die Verwendung der deutschen Sprache auf Schulhöfen vorzuschreiben. Etwa, dass sie seit langem das Ansinnen des Vereins deutsche Sprache unterstützt, das Deutsche im Grundgesetz als Staatssprache festzuschreiben (ein Ansinnen, über dessen Probleme und ideologische Hintergründe wir im Sprachlog ausführlich diskutiert haben).
Es spricht also einiges dafür, dass es der CSU nicht vorrangig um Integration oder um Sprachkenntnisse geht, sondern schlicht darum, sich den Realitäten einer kulturellen (und damit auch sprachlichen) Vielfalt zu verweigern, die unsere Gesellschaft längst kennzeichnet.
Ein Beitrag von Anatol Stefanowitsch, Susanne Flach & Fatih Özcan.
Des is a ganz grossa CSU-Schmarrn: wemma dahoam deitsch sprecha miasad, wia des de CSU moand, nachad war des fei as End vo da boarischn Kultua.
Als Migrantin und Russischmuttersprachlerin bin ich froh, endlich einen wissenschaftlich fundierten Artikel darüber gelesen zu haben, was ich selbst erlebt habe.
Ich konnte bei meiner Einreise kaum ein Wort Deutsch.
3 MONATE Kita haben gereicht, damit ich eine deutsche Schule besuchen konnte, wo meine Sprachkenntnisse ausreichten, um den Alltag zu überstehen und ziemlich gute Noten zu erzielen. Mit 10 war ich in Deutsch und Englisch jeweils eine der Klassenbesten.
Meine zweisprachig aufgewachsene Schwester lernt Sprachen und generell Schulstoff noch mal schneller als ich damals, weil Zweisprachigkeit das Gehirn unfassbar gut schult — ein Potential, das man nicht verschleudern darf, ganz unabhängig vom etwaigen ökonomischen Wert zweisprachig aufgewachsener Jugendlicher.
Bisher konnte ich auf “Sprecht doch zu Hause auch mal Deutsch und esst gefälligst Eisbein mit Knödeln!” immer nur hilflos mit den Armen fuchteln und schreien, weil das so unfassbar bescheuert ist als Spruch und ich mir das seit 17 Jahren anhören darf.
Jetzt kann ich auf diesen Artikel verweisen und sagen: Da. Ist Unsinn, was ihr da redet. Wissenschaftlich belegt.
Danke, Sprachlog!
Ein sehr guter, fachlich fundierter Beitrag.
Interessant übrigens, was das bayerische Staatsinstitut für Frühpädagogik den Eltern empfiehlt: Zuhause die Muttersprache sprechen:
http://www.ifp.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifp/elternbriefdeutsch.pdf
Die CSU ignoriert also selbst die eigenen Fachleute.
Ein hervorragender Beitrag, danke!
Noch etwas spricht für Muttersprache in der Familie: Erziehen ist ohnehin voller Fallstricke. Eltern sollten sich auf keinen Fall eine zusätzliche Blöße geben, indem sie ihren pubertierenden Nachwuchs in einer Sprache zu erziehen versuchen, die sie nicht sicher beherrschen.
Im Blogspektrogramm von vor 3 Tagen hat Ihre Kollegin KK auf Michael Manns LEXIKOGRAPHIEBLOG verlinkt, wo die Schludrigkeit oder Meinungsmache der Presse, die “angehalten werden” zu “Deutsch-Pflicht”, “sollen”, “müssen”, “diktieren” etc verfälscht, thematisiert wird. Umso mehr überrascht es mich, dass jetzt hier in die gleiche Kerbe gehauen wird und von “Vorschriften” und “vorschreiben” geschrieben wird. Etwas, dass im Antrag nicht erwähnt wird.
Sie schreiben auch: “Der Antrag der CSU zeichnet ein Bild von einer Gesellschaft, in der große Teile der Zuwander/innen wegen fehlender Sprachkenntnisse und/oder fehlender Bereitschaft zum Gebrauch des Deutschen am gesellschaftlichen Leben nicht teilnehmen können.” Das kann ich im Antrag nicht erkennen. Ich sehe dort auch nicht, dass Fremdsprachenkenntnisse als problematisch bezeichnet werden (wie sie suggerieren), sondern mangelnde Deutschkenntnisse. Ist ja nicht das gleiche.
Sie machen hier den Antrag schlechter, als er ist, wodurch er sich dann leichter als unsinnig darstellen lässt, was nicht zuletzt in der Politik eine beliebte Methode ist. Wenn Sie als Wissenschaftler darauf zurückgreifen, muss ich annehmen, dass der Antrag gar nicht so schlecht ist oder Sie einfach zuwenig recherchiert haben.
Den Antrag kann man kritisieren wenn man will, man sollte dazu aber nicht auf rhetorische Tricks zurückgreifen.
@Daniel: auch auf die Gefahr hin, dass Sie uns vorwerfen, wir würden Wortklauberei betreiben: geben Sie nicht dem Drang nach, hier die Quelle der Meinungsmache umzudrehen. Zwar spricht der CSU-Antrag — der niemandem außer dem BR vorliegt — abwechselnd von „motivieren“ oder „anhalten“. Bevor Sie uns aber vorwerfen können, wir würden mit vorschreiben und Vorschrift der Meinungsmache Vorschub leisten, müssen Sie aus dem Weg räumen können, dass motivieren und anhalten lediglich Euphemismen sind, was wir klar benennen. Und wir haben gute Gründe für diese klare Benennung, jetzt und aus der Vergangenheit.
Zweitens ist natürlich das Bild, das wir dem CSU-Vorschlag zuschreiben, genau das: ein Bild, was der CSU-Vorschlag implizit zeichnet. Dass dieses Bild der CSU-Denke zugrunde liegt, nämlich dass die CSU davon ausgeht, dass ein Großteil der Migrant/innen nicht am deutschsprachigen Leben teilnehmen könnte, zeigt sich schlicht daran, dass sie die Verwendung des Deutschen von den Migrant/innen einfordert. Dass sie es längst tun, wie wir zeigen können, entlarvt diese Annahme bestenfalls als naiv, schlimmstensfalls als gefährliche Stimmungsmache.
Schon als ich noch zur Grundschule ging (frühe 80er), hat uns unser Relilehrer erzählt, dass es bei (damals noch so genannten) Gastarbeitern so sei, dass die Eltern Deutsch von ihren Kindern lernten.
(Mit heutiger Sprache: Kinder integrieren sich schneller UND helfen ihren Eltern dabei).
Aber das war auch in NRW.
Ohne pingelig zu sein, “motivieren” muss nicht zwingend “zwingen” heißen. Die KfW “motiviert” z.B. zu Energiesanierungen, ohne zu zwingen, sondern mit günstigen Darlehnen.
Vllt. bekäme jede Familie, die min. 20% deutsch spricht, 20 Euro geschenkt. Wie die CSU das nachhalten will, weiß ich zwar nicht, aber dass wüsste ich im anderen Fall auch nicht. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Denkfehler fallen mir auf. Hmmmmm.…
@Mycroft: Das Problem ist, dass der Vergleich hinkt. Natürlich ist motivieren nicht immer zwingen — in einem Kontext (einem sogenannten Frame), in denen Menschen aber immer wieder suggeriert wird, dass sie nicht dazugehören, ist das aber schlicht etwas völlig anderes, als in Fällen, in denen Sie jemand zu etwas bewegen will, was aber nichts mit Ihnen oder Ihrer Herkunft zu tun hat. Die Migrationsdebatte ist emotional völlig anders aufgeladen, als eine Energiesanierung.
Was bisher meist in der Diskussion nicht berücksichtigt wird, ist der Anfangssatz in der Forderung:
“Ein gesellschaftliches Miteinander funktioniert nur, wenn alle dieselbe Sprache sprechen.”
Auch das ist natürlich hochideologisch. Die CSU pflegt damit das alte Bild der einsprachigen Nation, die ohne systematische Zurückdrängung von Vielfalt angeblich vom Zerfall bedroht sei. Das ist (wie so manche andere CSU-Idee) tiefstes 19. Jahrhundert.
Schon allein die Tatsache, dass “dieselbe Sprache” hier im Singular steht, ist sehr aufschlussreich.
“Schon allein die Tatsache, dass ‘dieselbe Sprache’ hier im Singular steht, ist sehr aufschlussreich.”
Das würde ich nicht so eng sehen. Es ist das übliche Kommunikations-Blabla und bedeutet so viel wie: einander verstehen.
Mal davon abgesehen, dass ich diesen Kommentar — nach der CSU-Logik — wohl besser in englischer Sprache schreiben sollte (ich lebe als Deutscher in den USA, wo ich mit meiner aus Deutschland stammenden Frau auch ganz selbstverständlich — im wörtlichen Sinn — Deutsch rede, was hier dann in Analogie zu dem Leitantrag nicht akzeptabel wäre): Die Perfidie des Antrags liegt meiner Ansicht nach nicht darin, dass er scheinbar offene Türen eintritt, indem er mehr deutsche Sprachkenntnisse bei Personen anregt, deren Sprachkenntnisse bereits bestens etabliert sind — sie liegt darin, dass damit ein negatives Bild überhaupt erst mal aufgebaut wird. Was wäre beispielsweise von einem Antrag zu halten, der CSU-Politikerinnen und ‑Politiker sollten dazu “anhalten” oder “motivieren” will, ihre Kinder zu Hause nicht mehr zu misshandeln?
@Jürgen Schönstein: Wir hätten es nicht schöner formulieren können, das mit der Perfidie, wir haben nur das Bild gezeichnet.
Dass man keine Ahnung hat, wie man es ihnen verbieten könnte?
Danke für diesen fundierten Artikel!
“Zwar spricht der CSU-Antrag — der niemandem außer dem BR vorliegt — abwechselnd von „motivieren“ oder „anhalten“.”
Ich habe ihn sehr einfach auf der Homepage der csu gefunden — er liegt der ganzen Welt vor:
http://www.csu.de/common/csu/content/csu/hauptnavigation/aktuell/meldungen/Veranstaltungen/Parteivorstand_12_2014/Leitantrag_Bildung_Migration_Integration.pdf
“… dass motivieren und anhalten lediglich Euphemismen sind …”
Ich habe (wie Michael Mann) keinen Grund gesehen, das für Euphemismen zu halten, aber ich denke, Sie kennen die CSU besser. Trotzdem halte ich “Vorschrift” und “vorschreiben” klar für irreführend, außer Sie hätten eindeutige Anzeichen, dass daraus ein Gesetz oder sonst ein Zwangsmittel werden soll.
“Dass dieses Bild der CSU-Denke zugrunde liegt, nämlich dass die CSU davon ausgeht, dass ein Großteil der Migrant/innen nicht am deutschsprachigen Leben teilnehmen könnte, zeigt sich schlicht daran, dass sie die Verwendung des Deutschen von den Migrant/innen einfordert.”
Immerhin 11% + 6% sprechen eher nicht oder gar nicht Deutsch, 16% + 5% können es “ausreichend” oder “eher schlecht oder gar nicht”, wie auch immer das definiert ist. Offenbar ist das der CSU zuviel. Man kann das aber auch gut so finden.
Noch zur Klassert/Gagarina-Studie: die belegt doch, dass die Verwendung des Deutschen in russischsprachigen Familien keinen Einfluss auf die Deutschfähigkeit der Kita-Kinder hat. Dass steht im Widerspruch zu Ihrer Fossilisierungs-Vermutung (dass die Eltern “keine guten sprachlichen Vorbilder” wären). Offenbar spielt das keine Rolle, wenn auch noch gute sprachliche Vorbilder vorhanden sind. Hingegen kann die sprachliche Kompetenz der Eltern verbessert werden.
@ Daniel: 1.) Das Dokument, das Sie verlinken, ist die überarbeitete Fassung. Dass die CSU nach der breiten öffentlichen Empörung ihre Formulierungen entschärft, ist nun wahrlich kein Beleg für die Ehrlichkeit der Formulierungen. 2.) Warum wir annehmen, dass es sich bei den Wörtern „anhalten“ und „motivieren“ um Euphemismen handelt, haben wir klar dargelegt. Wenn Sie keinen Grund zu dieser Annahme sehen, ist Ihnen das unbenommen, es trägt aber zur Debatte nichts bei und ist deshalb nichts, was Sie uns hier in den Kommentaren mitteilen müssen. 3.) Ihre Aussage zur Studie von Klassert/Gagarina ist rein spekulativ, da die Studie nichts darüber aussagt, wie gut die jeweiligen Eltern Deutsch sprachen.
Ich werde meiner Mutter, die in Spanien immer auf deutsch, und meinem Vater, der in Madrid immer Katalanisch mit mir redete immer dafür (und für vieles andere auch) dankbar sein. Vielen Dank für diesen Artikel, jetzt kann ich diese Dankbarkeit noch besser verstehen und artikulieren.
Der CSU mit ihren vielen impliziten Vorwürfen an Fremde möchte ich nur sagen, dass das was Peter über Paul sagt, mehr über Peter als über Paul verrät. In diesem Falle zeugt ihre Forderung von der Borniertheit und Engstirnigkeit, vom fehlenden Miteinander und mangelnder Integrationswilligkeit (denn zur Integration bedarf es mehrerer, und sie wollen offenbar nicht, dass sich Fremde integrieren) die sie anderen unterstellen. Und das alles aus billigem Wahlkalkül. Möge der Schuss nach hinten losgehen!
»Bei [Familiengesprächen] gibt es einen sehr guten Grund, warum es eine schlechte Idee ist, wenn sie zu Hause Deutsch sprechen: Sie wären keine guten sprachlichen Vorbilder füreinander oder für ihre Kinder. Spracherwerb, vor allem Zweitspacherwerb, erfordert einen reichhaltigen, differenzierten und authentischen Input, und den können eben nur Sprecher/innen liefern, die die betreffende Sprache gut bis sehr gut beherrschen.«
Das widerspricht dem Blogeintrag (http://www.slate.com/blogs/lexicon_valley/2014/10/08/raising_bilingual_kids_should_you_speak_to_children_in_your_second_language.html), der hier im Blogspektrogramm 41/2014 (http://www.sprachlog.de/2014/10/12/blogspektrogramm-412014/) verlinkt wurde:
»But what about this idea that non-native speakers produce a lower quality of input than native speakers? It makes intuitive sense—we know we make grammatical mistakes in a second language, so why wouldn’t children learn them?—but it’s not supported by the evidence. In fact, kids who are exposed to early language from non-native speakers usually grow up to be full speakers of that language. […]
What most people don’t know is that not only are kids really good at learning languages, but they also have skills that help them learn from non-native speakers. For one thing, they learn very quickly who are good language role models: They can tell whether you’re a reliable speaker or whether your input should be taken with a grain of salt. Kids are also really good at extrapolating from the patterns they hear and filtering out noisy data, so even if you’re not always conjugating your verbs correctly, they’ll pick up on the general trend.«
@ Thomas: Es widerspricht dem Blogeintrag nicht wirklich: Bowern sagt nur, dass Kinder, wenn sie außerhalb des Elternhauses einen reichhaltigen, differenzierten und authentischen Input erhalten, am Ende die betreffende Sprache in jedem Fall erwerben. Das steht außer Frage, bedeutet aber nicht, dass schlechte Sprachmodelle zu Hause den Erwerbsprozess nicht erschweren.
Also zunächst mal finde ich es schade, dass bei den Zahlen zwei Dinge zusammen gefasst werden: Migranten und diejenigen, deren Eltern immigriert sind. Das sind zwei große Unterschied. Wie in Artikel und auch in den Kommentaren richtig geschrieben, lernen Kinder recht schnell die deutsche Sprache, durch Schule oder Kindergarten.
Ich sehe viel mehr ein Problem bei denjenigen, die im Erwachsenenalter nach Deutschland kommen und keinen Kontakt zu deutschen haben. Man hat nur Freunde aus dem Herkunftsland, ist Mitglied in Vereinen, in denen sich ebenfalls in der Herkunftssprache unterhalten wird. Schaut daheim nur TV aus dem Herkunftsland. Wie sollen diese Menschen deutsch lernen oder sich direkt in Deutschland integrieren. Ohne die deutsche Sprache gibt es ein Problem auf dem Arbeitsmarkt und auch beim Kontakt mit Behörden kann nicht immer ein Dolmetscher zur Stelle sein.
Es wäre also meine Meinung nach schon wichtig, dass hier dazu motiviert wird, die deutsche Sprache zu sprechen.
Ich schreibe hier im Übrigen nicht über Vorurteile und Einzelfälle, sondern über vielfach selbst gesehenes. Ich bin in einer sehr multikulturellen Gegend aufgewachsen und ein Großteil meiner Freunde ist eben zweisprachig aufgewachsen, was diese sicher ein Vorteil ist. Wenn ich aber bei Freunden zu Besuch war, war es oft so, dass die Eltern sich nicht mit mir unterhalten können, da da deutsch nicht ausreichend war, obwohl sie teilweise seit zehn oder sogar zwanzig Jahren in Deutschland leben.
@ Miria: Nein, hier ist es nicht wichtig, zu „motivieren“, die deutsche Sprache zu sprechen, hier ist es wichtig, entsprechende Sprachkurse anzubieten.
Beides ist wichtig! Man lernt eine Sprache nicht nur durch Kurse, sondern durch immer wieder verwenden!
Außerdem müssen die Menschen natürlich diese Kurse auch besuchen.
Also wie man es dreht, eine Motivation, die deutsche Sprache zu sprechen ist in jedem Fall wichtig, wenn man in Deutschland lebt!
@ Miria:
Der EuGH hat entschieden, dass die Gewährung des Nachzugs der Familienangehörigen nicht an die Bedingung von Sprachkenntnissen gebunden sein darf.
Zudem haben die wissenschaftliche Daten bereits belegt, dass niemand zum Deutsch sprechen “motiviert” werden “muss”.
@Fatih: Der Unterschied zwischen zwingen bzw. zur Bedingung machen uns Motivation ist dir schon bekannt, oder?
Und wo ist bitte wissenschaftlich was belegt.
Teilweise wirkt diese Diskussion schon wieder so, als wenn mehrheitlich Menschen sprechen, die von den Realitäten der Menschen wenig bis keine Ahnung haben… traurig!
@Miria: an diesem Artikel haben Personen geschrieben, die sich empirisch-wissenschaftlich mit Sprache, Spracherwerb, Sprachpolitik, Bildungspolitik und Migration sowie dem Zusammenspiel all dieser Dinge beschäftigen — Sie können davon ausgehen, dass uns sowohl die Semantik der Begriffe bekannt ist, als auch deren Verwendung(skontexte) und dass uns etwas mehr als anekdotenhafte, persönliche Erlebnisse bekannt sind.
@ Susanne Flach:
Vorausgesetzt, mit “motivieren” sei im Zusammenhang mit Migration und Integration grundsätzlich “zwingen” gemeint, welches Wort müsste ein Politiker dann verwenden, wenn er mal wirklich “motivieren” meinte? (Zu mehr Deutschunterricht, zu mehr Toleranz gegenüber Andersseienden, oder zu was auch immer die Integration voran treiben könnte).
Ist nicht rhetorisch gemeint, ich habe echt keine Ahnung.
Die Energiedebatte ist im Übrigen auch nicht gerade emotionsfrei. Aber gerade in emotionshaltigen Debatten muss es doch Möglichkeiten geben, nicht-aufgeladene Wörter zu verwenden. Oder spinne ich?
@Mycroft
Ich empfehle hier — auch wenn es ein gewisses Maß an Fremdsprachenkenntnissen erfordert — den Begriff dog whistle nachzuschlagen. “Anregung” oder “Motivation” ist im Zusammenhang mit politischem Handeln genau so eine Hundepfeife — die Insider verstehen sehr genau die scharfen Obertöne, die damit gemeint sind (und nein, “Anregung” oder “Motivation” sind’s nicht).
@Miria:
Sicher gibt es in der 1. Einwanderergeneration Menschen, die praktisch kein Deutsch können. Dafür gibt’s meist sehr prosaische Gründe. Viele dieser Leute müssen in schlecht bezahlten Jobs viel arbeiten und haben wenig Zeit und Kraft für sowas wie einen Sprachkurs. (Das kennt jeder, der versucht, regelmäßig nach Feierabend zu einem Abendkurs zu gehen.)
Viele trauen es sich nicht zu und befürchten zu scheitern. Kein Wunder, bei den Erwartungen, die da geweckt werden: Niemand berücksichtigt, dass auch bei engagierten Lernern der Spracherwerb einige Zeit in Anspruch nimmt. Solange es nicht perfekt ist, bleibt man immer dem Vorwurf ausgesetzt, “nicht richtig” Deutsch zu können. Kein Wunder, dass man sich dann auch das Üben nicht traut. Weit verbreitet ist ja leider auch die Ansicht, ab einem gewissen Alter sei Sprachenlernen ein nahezu hoffnungsloses Unterfangen.
Und nicht zuletzt: Manche wissen nicht genau, wie sie überhaupt einen Sprachkurs belegen können, wie das finanziert wird, so sie Informationen bekommen etc.
Mangelnde Motivation ist von den Begründungen die seltentste. Wenn die CSU sich nun genau das als Anknüpfungspunkt heraussucht, suggeriert sie aber: Die meisten wollen eigentlich gar nicht. Die brauchen mal nen Schubs. Denen muss man mal sagen, wie das hier zu laufen hat.
Deshalb ist “Motivation” in diesem Zusammenhang — wegen der implizierten Bedeutung — eben alles, aber kein Begriff der Freundlichkeit und Unterstützung.
Liebe Mitdiskutierende,
das habe ich ja verstanden. Jetzt ist meine Frage aber, welches Wort anstelle von “motivieren” oder auch “anregen” verwendet werden müsste, damit beim Publikum “motivieren” oder “anregen” ankommt.
Mal abgesehen davon, dass mich Euphemismen und uneigentliche Rede generell nerven. Ich kriege nicht mit, was andere meinen, und andere denken, ich würde was anderes meinen, als ich sage.
Jetzt wird mir übrigens auch klar, warum aus einem Vorschlag für einen Veggie-Tag ein “Fleischverbot” wurde.
@Mycroft, alle: die Frage, was anstelle von motivieren oder anregen verwendet werden müsste, damit auch motivieren oder anregen rüber kommt, hat zwei nicht auflösbare Denkfehler: a) geht er davon aus, dass man Migrant/innen anregen oder motivieren muss. Dass dem nicht so ist, haben wir oben gezeigt: denn erstens sind Migrant/innen bereits motiviert (ihnen ist die Notwendigkeit von Sprachkenntnissen in der großen Mehrzahl bewusst und zweitens sprechen sie ja bereits Deutsch). Hier hat der CSU-Vorschlag genau das erreicht, was wir kritisieren: er zeichnet ein Bild von Migrant/innen, das ganz offensichtlich nicht der Realität entspricht. b) werden diese Begriffe verwendet, in einem Kontext, wo sie gar nicht anders interpretiert werden können (aufgrund des Bildes, was unreflektierte Diskutanden, in diesem Fall stellvertretend die CSU so gerne zeichnen). Die deutsche Mehrheitsgesellschaft erwartet von Migrant/innen ein Verhalten (welches sie ja längst erfüllen), weil sie ihnen aber unterstellt, es nicht zu erfüllen.
Zusammen ist es also ein Punkt, an dem wir nicht über Begrifflichkeiten diskutieren können, weil das, was wir mit ihnen erreichen möchten, auf einer Grundlage liegt, die wir mit dieser Rhetorik erst konstruiert haben. Anders gesagt: der Kontext, in dem die Mehrheitsgesellschaft über Migrant/innen spricht und Erwartungen formuliert, lässt vermutlich keine Begriffe zu, die nicht als Euphemismus interpretiert werden würden. Besonders treffend war der Vergleich von Jürgen Schönstein: wenn ich zu einer längst existierenden, anerkannten Selbstverständlichkeit „motivieren“ oder „anhalten“ möchte, erreichen Sie einen besonders komischen Effekt: der Vorschlag, CSU-Mitglieder zu motivieren, ihre Kinder nicht mehr zu schlagen, würde zurecht als absurd zurückgewiesen. Er impliziert nämlich, dass CSU-Mitglieder ihre Kinder schlagen.
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Falls Miria und Mycroft das trotz deutlicher Erläuterung, weshalb es per se unsinnig ist, brauchen:
‘… fänden wir es schön, wenn Menschen auch zu Hause die Landessprache sprächen.’
In einem politischen Leitantrag wäre das entweder lächerliche Überflüssigkeit oder nur ein noch sanfterer Euphemismus für ‘entweder die sprechen Deutsch oder sie fliegen — und zwar nach Hause’. Politische Leitanträge haben es an sich, Forderungen zu stellen.*
Wenn wir schon auf pragmatischer Ebene sind, wäre es auch schön, mal zu klären, was denn eigentlich ‘Deutsch sprechen’ bedeuten soll. Heisst das, die Damen, Herren und Kinder müssen sich Deutschen verständlich machen können? Oder müssen sie einen dem TOEFL-Test analogen Deutschtest mit mindestens 60% [wahlweise 80%, 100%] absolvieren? Müssen sie ihre Dutzende und Hunderte Behördenanträge ohne Hilfe lesen, verstehen und bearbeiten können?
Es wurde sich in den letzten Tagen auch darüber lustig gemacht, dass CSU-Bayern zu Hause schliesslich auch kein Deutsch reden, sondern Bayerisch. Hin und wieder finden sich besonders patriotische Bayern — jene, die noch an einen LandesVATER glauben, am besten blaublütig -, die das Bayerische nicht als deutschen Dialekt, sondern als Sprache sehen. Müssen die im Leitantrag aufgeforderten jetzt zu Hause in Fürth Bayerisch reden, in Frankfurt/M hessisch babbele, in Husum holsteinisches Platt oder gar Friesisch?
*Ich erinnere an die Kritik gegen die Anregung der GRÜNEN doch vielleicht einmal die Woche auch in Kantinen auf Fleisch zu verzichten
@ Dierk:
Die CSU hätte Migranten immerhin ermuntern können, auch in der Familie Deutsch zu reden. Das würde meinem Sprachverständnis nach bedeuten: “Liebe Migranten, wir wissen zwar, dass euer Deutsch noch nicht perfekt ist, aber das macht nichts: sprecht es ruhig, durchaus auch in der Familie.”
Von Sachkenntnis waren die bildungspolitischen Entscheidungen der CSU nicht immer getrübt, insofern darf man ihnen nicht verübeln, dass sie sowas überhaupt andenken. Immerhin verpflichtet Bayern schon seit vielen Jahren Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, die nicht gut genug Deutsch können, zu 240 Stunden Deutschunterricht vor der Einschulung. Auch das war allerdings eher eine politische Entscheidung als eine pädagogische, denn gleichzeitig hat man den muttersprachlichen Ergänzungsunterricht abgeschafft.
Was nun Bairisch in Fürth betrifft: Um Himmels Willen! Hier reden wir Fränkisch!
@Anatol: Nein, das ist nicht die einzige Aussage. Sie sagt auch, dass Nichtmuttersprachler ebenso zur sprachlichen Entwicklung beitragen können wie Muttersprachler, und dass Kinder die Defizite der Nichtmuttersprachler herausfiltern können. Im Artikel schreibt ihr aber, dass es eine schlechte Idee ist, wenn Eltern, die schlecht deutsch sprechen, sich zu Hause mit ihren Kindern auf deutsch unterhalten.
@Thomas: das ist kein Widerspruch, weil es sich auf zwei unterschiedliche Situationen bezieht (bzw. diese vermischt). Bowern spricht von einem Fall, in dem ein englischer Muttersprachler in den USA sich fragt, ob es in den USA sinnvoll ist, Tagalog (seine L2) mit seinem Kind zu sprechen, das von der Mutter L1-Input in Tagalog bekommt. Das ist etwas anderes, als wenn in der Familie von beiden Elternteilen jeweils nicht-muttersprachlicher Input in der Zielsprache (CSU-Vorschlagsproblematik) vermittelt wird. Wenn es für diesen Menschen sinnvoll ist, L2-Tagalog zu sprechen, dann steht das aber nicht im Widerspruch zur Problematik, dass es den Spracherwerb erschweren könnte. Bowerns Aussage, dass Defizite von Kindern rausgefiltert werden können, ist nicht unumstritten: Kinder können Defizite rausfiltern, aber eben auch nicht uneingeschränkt und nur zu einem gewissen Punkt (weil viele Faktoren eine Rolle spielen). Weshalb auch das nicht im Widerspruch zu unserer Darlegung ist, wird klar, wenn man sich vergegenwärtigt, dass es uns um (stark) defizitären L2-Input geht, der von beiden Eltern kommen würde (CSU-Vorschlag), der wiederum zur Fossilierung führen kann.
@ Thomas: Davon abgesehen, dass es im Prinzip egal ist, was Bowern sagt, da sie weder Expertin für Zweitspracherwerb ist, noch eine Verlinkung im Blogspektrogramm bedeutet, dass wir uns ihrer Meinung anschließen: Nein, sie sagt nicht, dass Nichtmuttersprachler/innen „ebenso“ zur sprachlichen Entwicklung beitragen können wie Muttersprachler. Sie sagt: „So, Jim, speak to your daughter in whatever language you want. You won’t be doing her a disservice by speaking to her in both her languages. In fact, you may even be doing her a favor.“ Es „könnte“ (may) ihrer Meinung nach also positiv sein, wenn Nicht-Muttersprachler/innen „in ihrer Muttersprache UND in der Fremdsprache“ (in both languages) mit ihren Kindern sprechen (und das, wie Frau Flach erklärt hat auch nur, wenn die Kinder anderswo ausreichend korrekten Sprachinput bekommen). Tatsächlich würde ich Bowern noch nicht einmal in dieser Aussage zustimmen, da die Forschungslage stark nahelegt, dass es eine eher schlechte Idee ist, wenn ein Elternteil mit einem Kind im Sprachererwerb zwei verschiedene Sprachen spricht (es erschwert es dem Kind, die Sprachen als zwei verschiedene zu erkennen). Bowern ist darüber hinaus Vertreterin der Theorie der „generativen Grammatik“, die von der Annahme ausgeht, Kinder würden mit einer „Universalgrammatik“ im Kopf auf die Welt kommen und bräuchten nur gerade genug Input, um festzustellen, welche Optionen dieser „Universalgrammatik“ für eine bestimmte Sprache gelten. Diese „Theorie“, die nicht widerlegbar ist und schon deshalb aus meiner Sicht in der Wissenschaft nichts zu suchen hat, geht (ohne irgendeine empirische Evidenz) davon aus, dass auch ein stark reduzierter oder sogar unsystematisch falscher Input ausreichen kann, um eine Sprache zu erwerben; selbst in dieser Theorie darf der Input aber nicht systematisch falsch sein – was bei fossilisierten lernersprachlichen Varietäten aber der Fall wäre.
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@ Susanne Flach:
1. nun, das habe ich befürchtet — Sprache verhindert ihre eigene Funktion.
2. ob man jemanden anregen oder motivieren muss oder nicht (weil z.B. diese “jemands” motiviert genug sind, oder weil die anzuregende Sache nicht so wichtig oder nützlich ist, wie behauptet) kann nach meinem Dafürhalten nicht maßgeblich dafür sein, wie das Wort interpretiert werden muss. Sonst hätte auch “Energiesparen” eine andere Bedeutung, wenn sich seine Nützlichkeit ändert.
3. wenn wir jetzt annehmen, dass die CSU tatsächlich Menschen dazu zwingen will, zu hause deutsch zu sprechen (anstatt einfach billigen Wahlkampf zu machen, die CSU jetzt, nicht die Menschen zu hause), dann ginge das nur mit dem ganz großen Lauschangriff: Wohnungen abhören, und wenn die Abhörexperten nicht verstehen, was dort geredet wird, müssen die Bewohner ein Ordnungsgeld zahlen.
Ergo müsste die Schlagzeile lauten:
“CSU plant Stasimethoden!”
oder so. Kam komischerweise nicht. Traue ich der CSU nun nicht unbedingt zu. Deshalb habe ich weiterhin meine Zweifel, dass damit wirklich ein Zwang gemeint ist. Und nicht die 20 €.
4. Mir bleibt dann die Lehre, dass das Wort “motivieren” oder “anregen” weder verwendet werden können, noch durch andere Vokabeln ersetzt, wenn es um Migranten geht. Dass das die Fronten erhärtet, weil daher Migranten im Unterschied zu sagen wir Fleischessern effektiv niemals zu irgendetwas motiviert werden können, sondern nur gezwungen, ist aber allen klar, oder?
@ Mycroft: Es geht nicht um die Bedeutung von Wörtern, sondern um die Bedeutung von Aussagen, in denen diese Wörter benutzt werden. Schon der Originalbeitrag macht das deutlich, und Frau Flach und andere haben es Ihnen ausführlich erklärt. Was Sie der CSU „zutrauen“ oder nicht und welche „Lehre“ Sie daraus ziehen, ist Ihre Sache, es trägt hier aber nichts mehr zur Diskussion bei.
“Im Rahmen des SOEP-Forschungsprojekts des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erhobene Daten zeigen, dass von denjenigen Menschen mit Migrationshintergrund, die selbst oder deren Eltern keine deutschen Muttersprachler/innen sind, 79 Prozent gut bis sehr gut Deutsch sprechen. Weitere 16 Prozent sprechen ausreichend Deutsch, und nur etwas über 5 Prozent beherrschen die deutsche Sprache eher schlecht oder gar nicht.”
Soll das tatsächlich ein wissenschaftlicher Beleg sein, dass Migranten ausreichend deutsch sprechen?
Schon in meinem ersten Kommentar habe ich gesagt, dass hier zwei Gruppen zusammengefasst werden, die bewusst das Ergebnis in eine bestimmte Richtung beeinflussen. Auch wenn die Autoren des Artikels das vielleicht nicht erwartet haben, sie sind hier nicht die einzigen, die sich mit solchen Dingen auskennen! Natürlich können 100% derjenigen, die deutsche Muttersprachler sind (auch wenn fetten Eltern es nicht sind) die deutsche Sprache. Dass diese hier mit Migrantinnen zusammengefasst werden, die keine deutschen Muttersprachler sind verändert die gesamte Prozentzahl und lässt es so erscheinen als könnte ein viel größerer Anteil der Migranten deutsch als es tatsächlich der Fall ist!
Des Weiteren sollte Ihnen als Sprachwissenschaftler auch bekannt sein, dass nicht nur der Kontext und der Absender einer Aussage Einfluss darauf haben wie diese zu verstehen ist, sondern auch der persönliche Filter des Empfängers. Und hier ist klar zu erkennen, dass dieser Artikel von Menschen geschrieben wurde, die der CDU allgemein eher negativ gegenüber stehen, ob das berechtigt ist und vielleicht gute Gründe hat, Tor dabei nichts zur Sache!
Weiterhin sollte klar sein, dass in politischen Anträgen niemals nur das enthalten ist, was eigentlich beantragt wird, sondern immer weitreichende Ergänzungen und Erklärungen, sonst wären diese Anträge häufig zwei statt zwanzig und mehr Seiten lang. Die Behauptung also, dass so ein Satz nicht in einem Antrag aufgenommen werden würde, wenn es nicht um Zwang ginge ist so gesehen geradezu lächerlich. Und wenn diejenigen, die hier die Meinung vertreten, es gehe der CDU um Zwang, Zuhause deutsch zu sprechen, die tatsächlich selbst glauben würden, würden sie viel mehr sich darüber empören wie die wohl in Zukunft zu kontrollieren wäre (Stasi). Aber anscheinend geht es mehr darum Stimmung gegründet eine Party zu machen und dies mit vermeintlich wissenschaftlichen Studienergebnissen zu bestätigen. Und jetzt brauche ich auch keine Erklärung, dass die Studie und deren Ergebnisse wissenschaftlich korrekt sind — stimmt wahrscheinlich, ist aber auf das hier besprochene Thema wenig aussagekräftig.
Und zum Schluss noch was zum Thema “persönliche Anekdoten”: Ich scheine Ihnen gegenüber einem großen Vorteil zu haben, da ich neben den Zahlen und Studien auch die Realitäten der Menschen kenne, die hinter den Zahlen stehen. Und ich finde jeder einzelne Mensch und dessen Schicksal ist wichtiger als die statistische Aussage, sind ja nur fünf Prozent, die kein Deutsch können, darum gibt’s das Problem nicht. Für diese Menschen ist es aber ein Problem!
@ Miria, natürlich können Sie sich die Gruppe der Migrant/innen so zurecht definieren, wie Sie wollen, und dabei zum Beispiel deutsche Muttersprachler/innen ausschließen. Sie könnten den Begriff „Migrant/in“ sogar auf Leute beschränken, die gar kein Deutsch können, das würde zu schlagzeilenträchtigen Aussagen führen, wie „100 Prozent der Migrant/innen sprechen kein Deutsch“. Nur entspricht das dann halt, anders als die Definition des SOEP, keiner irgendwo anders verwendeten Definition – passt aber wunderbar zu dem Klischee, das die CSU in ihrem Antrag voraussetzt.
Die Prozentzahl der Migrant/innen, die die deutsche Sprache beherrschen, berechnet sich nun einmal wissenschaftlich aus dem Anteil der Migrant/innen, die die deutsche Sprache beherrschen. Dass Sie das nicht verstehen, haben wir verstanden, es trägt zur Diskussion hier aber nicht bei.
Ob die Autor/innen dieses Beitrags der CDU (oder besser der CSU, um die es ja geht) negativ gegenüberstehen, können Sie nicht beurteilen und es tut auch nichts zur Sache, denn der Beitrag stützt sich ausschließlich auf Zahlen aus verlässlichen, allgemein anerkannten Quellen. Hier gibt es keinen „Filter“ irgendeiner Art.
Und zum Schluss noch etwas zum Thema „persönliche Anekdoten“: Ich ziehe ja ungern die Betroffenenkarte, aber sehen Sie sich doch die Nachnamen der Autor/innen des Beitrags noch einmal an. Vielleicht fällt Ihnen etwas zum Thema „Menschen, die hinter den Zahlen stehen“ auf.
Weitere Kommentare von Ihnen werden hier nur noch freigeschaltet, wenn sie etwas Inhaltliches zur Diskussion beitragen.
@ Miria: Sie machen den gleichen Fehler wie Esoteriker. Sie verwechseln Wissenschaft mit Anekdoten und behaupten, mit Ihren Anekdoten die Wissenschaft widerlegen zu können.
“Mir haben die Glauboli aber auch geholfen!!!!!einself!!!!
Wie sagte ein türkischer Junge namens Gökay in meiner Handball-C-Jugend: “Wir fahren jedes Jahr drei Wochen in die Türkei. Ich weiß gar nicht, was das soll, ich kann doch kein Wort Türkisch.…”
Auch ne Anekdote.…..
Solche Vorschriften wären Verstümmelung. Und leider geht ohnehin viel zu viel (Mutter- und Vater-) Sprache auf dem Weg verloren: http://www.dasbiber.at/content/ich-spreche-meine-muttersprache-nicht
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