Gut Ding will Weile haben… Nein. Die Euphorie im Land erreicht einen neuen Höhepunkt. Auch nicht. Nach gestern muss die Geschichte neu geschr… Och nö. Sind Sie schon wach? Hm, ja, offenbar. Also gut: volles Programm!
- WM-Special: Kunstausdrücke des Deutschen Fußballs, erschienen in der Zeitschrift des „Allgemeinen Deutschen Sprachvereins“ — 1903.
- „Hodor!“: MOTHER JONES erklärt die Broca-Aphasie.
- Chester Nez, der letzte Sprecher des sogenannten Navajo-Codes, einer Geheimsprache der USA im Pazifikkrieg gegen Japan, ist tot. THE ECONOMIST hat einen Nachruf (via @franky_dee).
- „Was macht ein Wort ‚echt‘?“ fragt Anne Curzan auf den TED TALKS. Nach dem Angucken wurde außerdem „The joy of lexicography“ von Erin McKean angeboten (von 2007).
- Der Schweizer Tatort ist in Deutschland recht unbeliebt. Liegt’s auch ein bisschen an der Sprache? Im TAGESANZEIGER ein Interview zu Lokalkolorit, Synchronisation und „Kuh-Schweizer-Deutsch“.
- Grice & Enten: „Look at all these ducks, there are at least ten.“
Der Link zu Mother Jones führt nicht zu Mother Jones …
Danke, ist gefixt!
Auch wunderbar on topic: Up in Arms Over ‘Soccer’ vs. ‘Football’ (New York Times, Sarah Lyall)
Kunstausdrücke, ROFL (^__^)
Da besteht ja tatsächlich noch Hoffnung für unsere Freunde vom VDS und ihre Klapprechner, auch wenn sich der “Spielkaiser” und die kräftigen “Markmänner” natürlich völlig zu Unrecht nicht so ganz durchsetzen konnten, zumindest ein hässliches “Johl” hört man heute doch kaum noch wenn dem Stahlbad für Leib und Seele gefront wird…
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@klappnase: naja, “Tor”, “Abseits”, “Ecke”, “Mitte” etc etc. haben sich ja dann scheinbar schon im deutschen Fußball-Wortschatz festgesetzt.
Ich halte das ja eher für ein schönes (und amüsantes) Beispiel, dass man deutsche Worte etablieren konnte, und nicht für jeden Käse begeistert Anglizismen verwendet…
ist m.E. eher ein Punktsieg für Ihren verhassten VDS als für die ‘wir lieben Anglizismen’ — Jünger
@Tim: aber, aber! Wenn sich ein „deutsches“ Wort „durchsetzt“, dann sind wir die letzten, die das blöd finden (wir finden in der Regel ja relativ wenig blöd, außer halt, naja, diese etwas peinliche Verkrampftheit). Die „Punktsiege“ erhalten halt dann doch grundsätzlich wir, die auf dem Standpunkt stehen, dass die Wörter überleben werden, die die Sprachgemeinschaft aufnimmt — wo die nu herkommen, ist uns tatsächlich relativ unemotional egal.
@Susanne: Word!
(um hier mal einen passenden Anglizismus zu verwenden) 🙂
Will damit sagen: ich stimme Deiner Auflassung der lebendigen Sprache zu — es werden sich die Wörter durchsetzen, die von der Sprachgemeinschaft getragen werden ‑unabhängig von ihrer Wurzel.
Das Einzige, was mich bei ‘Euch’ Sprachprogressiven manchmal etwas nervt, ist das allzu schnelle Bashing der Sprachkonservativen. Ist vielleicht ’ne Altersfrage…
@Tim: Das nervig zu finden, bleibt jedem unbenommen. Zu ‚unserer‘ Verteidigung sei gesagt, dass das ‚Bashing‘ sich auf Personenkreise bezieht, die sich a) über den Sprachgebrauch anderer lustig machen (ohne Sprachstrukturen, ‑funktionen oder ‑kontexte zu verstehen oder zu berücksichtigen) und die b) vollkommen lernunfähig sind (davon zeugt die gewachsene Tradition der einseitigen „Diskussion“ zwischen Sprachwissenschaft und Sprachkonvervatismus). Es gibt durchaus Sprachkonversative, die Argumenten gegenüber interessiert und zugänglich sind und sich überzeugen lassen (und mit denen es sich auf eine angenehme Art diskutieren lässt) — die sind aber nicht gemeint.