Wir befinden uns im Jahre 2013 nach Christus (einem Mann). Ganz Leipzig ist von den Feministinnen besetzt. Ganz Leipzig? Nein! Eine von unbeugsamen Männern bevölkerte Fakultät hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Auf der Startseite der Fakultät an prominenter Stelle verlinkt findet sich folgende Erklärung des Dekans (eines Mannes):
Liebe Studieninteressierte, sehr geehrte Eltern, meine Damen und Herren,
der Senat der Universität Leipzig hat beschlossen, Amtsbezeichnungen in Zukunft ausschließlich in der femininen Form zu verwenden. Die öffentliche Kritik daran ist inhaltlich berechtigt.
Wir missbilligen den Beschluss des Senats. Wir werden ihm nicht folgen. Kein männlicher Student der Juristenfakultät Leipzig muss damit rechnen, als „Studentin“ angesprochen zu werden.
Die Juristenfakultät unterstützt alle sinnvollen Maßnahmen der Gleichstellung. Mehr als die Hälfte unserer Studenten sind Frauen, die ebenso wie unsere männlichen Studierenden mit hervorragenden Studienleistungen überzeugen. Wir werden Sie auch weiterhin mit guten Lehrangeboten bis hin zur Examensvorbereitung unterstützen. Darauf kommt es uns an. Dafür stehen wir!
Der Akademische Senat der Universität Leipzig wird aufgefordert, zu ernsthafter Sacharbeit zurück zu kehren.
Prof. Dr. Christian Berger
Dekan der Juristenfakultät
An dieser Stellungnahme muss man(n) einfach alles lieben. Vom aufsässigen Tonfall bis zur Aufforderung zu „ernsthafter Sacharbeit“ (die man aber an der Juristenfakultät selbst immerhin lang genug unterbrechen konnte, um die Stellungnahme zu verfassen) imitiert sie fast perfekt den über viele Jahre perfektionierten Habitus des Internet-Trolltums.
Besonders schön ist aber die Versicherung, dass die männlichen Studenten der Fakultät sich nie Studentin werden schimpfen lassen müssen, während gleich im nächsten Absatz deutlich wird, dass die Studentinnen sich selbstverständlich weiterhin als Männer werden ansprechen lassen dürfen („Mehr als die Hälfte unserer Studenten sind Frauen“).
Nein, Studenten sind keine Männer. Jedenfalls nicht ausschließlich. Zu einer Gruppe von Männern werden sie erst, nachdem man die Frauen unter ihnen — ohne jede Notwendigkeit, weil es im Bezug auf ihr Student-Sein keinen Unterschied gibt — separiert hat. DAS ist die eigentliche Diskriminierung. Frauen als Studenten anzusprechen statt als Studentinnen nimmt sie wieder in den Kreis auf, von dem sie zuvor explizit ausgeschlossen wurden. Wo also ist das Problem?
@ Segantini: Wenn man etwas andauernd behauptet, wird es dadurch nicht wahrer.
Ja wie, die Studenten sind Frauen, und die Studierenden sind in der nächsten Zeile männlich? Das scheint mir eine richtige Transgenderuniversität zu sein.
Das ist kein Phänomen des Internets. Eine Bekannte hat über Leserbriefe in einer Lübecker Zeitung anlässlich einer Litfaßsäule vom Beginn des letzten Jahrhunderts geschrieben. Die Pro- und Kontrabriefe lesen sich wie jeder Flamewar in jedem Intarwebz-Forum.
Ich kann das Argument, dass sich durch das Generische Maskulinum nicht alle (aber scheinbar immer noch viele oder zumindest einige) Frauen “mitgemeint” fühlen, und dass man daher dessen Verwendung als diskriminierend einstuft, nachvollziehen.
Die Umkehrung ist dann aber in diesem Fall nicht die Vergeltung von Gleichem mit Gleichem. Das Generische Femininum hat so gut wie keine Verbreitung. Es dürfte also ein verschwindend geringer Anteil von Männern sein, der sich “mitgemeint” fühlt. Daher schlägt das “Argument” im letzten Absatz fehl.
Für einen Juristen ist der Text erstaunlich unpräzise: Zunächst heißt es, der Senat habe beschlossen “Amtsbezeichnungen in Zukunft ausschließlich in der femininen Form zu verwenden”, danach geht es nur noch um die männlichen Studenten. Ist “Student” jetzt etwa eine Amtsbezeichnung?
Ach Segantini, ich habe auch lang gebraucht um das zu verstehen, aber des Generische Maskulinum behandelt erstmal alle als Männer.
Dieses Beispiel zeigt doch, dass es genau ein Problem gibt, sonst könnte sich ja mit der selben Logik ja auch keiner an einem generischen Femininum stoßen.
Ich werde Frauen immer als Frauen ansprechen und Männer immer als Männer. Ich sehe zwar nichts diskriminierendes darin jemanden mit dem “anderen” Geschlecht anzusprechen, aber warum sollte man das machen?
Wenn Männer nicht als Frau angesprochen werden wollen, zeigt das natürlich dass sie sich dadurch wohl herabgewürdigt sehen, andererseits zeigt dass Frauen nicht als Mann angesprochen werden wollen eben das gleiche. Also beide Geschlechter halten wenig vom anderen und diskriminieren sich gegenseitig.
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Wieso ist der Brief eigentlich auch an die “lieben Eltern” gerichtet?
Der Dekan meiner Fakultät hat nie Briefe an meine Eltern geschrieben. Die mussten einfach blind vertrauen, dass ich während des Studiums nicht von verrückten Feministinnen gebrainwasht werde. Oder gar von offiziellen Schriften als Studentin/Doktorandin beschimpft werde.
Ich hab mir ja sogar im vollen Bewusstsein der möglichen Konsequenzen selbst ein feminines Pseudonym zugelegt. Im Nachhinein bin ich da richtig stolz drauf.
@Muriel: Ich ein sächliches. Wider die Zweigeschlechtlichkeit!
@Erbloggtes: Also, in der Sprache, gerne.
Ansonsten bin ich ein großer Freund der Zweigeschlechtlichkeit, obwohl ich nach kurzer Überlegung zugeben muss, dass ich das natürlich nur bin, weil ich einer zweigeschlechtlichen Spezies angehöre, und das mutmaßlich anders sähe, wenn es anders wäre.
Hm.
Außerdem kann ich Kinder eh nicht ausstehen.
Na gut, von mir aus. Wider die Zweigeschlechtlichkeit.
Ganz abgesehen davon, dass es natürlich inhaltlich die klassische alte-privilegierte-weiße-Männer-Ideologie ist, ist natürlich kurios, dass die Juristen offenbar den Beschluss nicht kennen und/oder nicht lesen können. Es muss auch sonst nirgendwo an der Uni Leipzig jemand “befürchten”, mit “Herr Studentin” o.ä. angesprochen zu werden, weil das einzige, was von dem Beschluss betroffen ist, die Grundordnung der Uni Leipzig ist.
Soll heißen:
Statt wie bisher
“Gastdozenten/Gastdozentinnen sind in ihrem Fachgebiet anerkannte in- oder
ausländische Wissenschaftler/innen, die für die Zeit von bis zu zwei Jahren
in Lehre und Forschung an der Universität Leipzig tätig sind.”
wird in Paragraph 5 ab jetzt nur noch “Gastdozentinnen” stehen; am Anfang des Dokumentes steht eine Fußnote, die sagt, dass die weibliche Form als geschlechterneutrale verwendet wird. Das ist alles. Und es löst das Problem der “Lesbarkeit”, das scheinbar v.a. von der juristischen Falkultät bejammert worden ist, doch wunderbar?
Leider hat der unsägliche SpOn-Artikel allseits die Fehlinformation verbreitet, an der Uni Leipzig würden Professoren nun mit “Herr Professorin” angesprochen, was ja vollkommener Unfug ist. Aber solcher Unfug ist natürlich Wasser auf die Mühlen derer, die das ganze Gendern überflüssig finden.
Die Aufteilung der Welt (in der Sprache) in männlich und weiblich ist völlig willkürlich.
Mich amüsiert die Angst vor einem generischen Femininum… allerdings ist es eben genau wie das generische Maskulinum diskriminierend, weil es das jeweils andere Geschlecht ausschließt. Willkommen in der Situation in der sich Frauen immer befinden…
Außerdem finde ich das Diskriminierung durch männl. und weibl. Berufsbezeichnungen nur verstärkt wird. Die könnten sogerieren, dass es tatsächlich einen Unterschied in der Leistung eines Mannes oder einer Frau gibt.
Beispielsweise machen die Schweden das besser.… die haben einen Utrum-Artikel (en) als personenbezogenen Artikel und Neutrum-Artikel (ett) als sächlichen Artikel. Witzigerweise sind die Schweden auch in der Gleichstellung der Geschlechter viel weiter als wir. Was man spricht, dass denkt man halt auch. Sprache ist immer ein Spiegel der Gedankenwelt und damit der sozialen Struktur. Ich finde die Diskussionen gehen oft am Kern vorbei und man sollte die Sprache dahingehend reformieren das man eben zwischen belebten und unbelebten Dingen unterscheidet anstatt zwischen Männer, Frauen und Dingen. Dann wären die Berufsbezeichnungen für Männer und Frauen einfach gleich… und das wäre wie ich finde echte Gleichberechtigung in der sich niemand benachteiligt fühlen müsste.
Besten Gruß
Nils
Juristenfakultät ist tatsächlich mal ein unnötiger und zugleich ungewöhnlicher Gebrauch eines Pseudogenerikums. Jurafakultät, Rechtsfakultät, Juristische Fakultät, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Fakultät für Jura, Fakultät für Rechtswissenschaft und sogar das sperrige Rechtswissenschaft(s)fakultät wären allesamt neutral.
@Connor Meinen Sie jetzt individuelle Ansprache, wie sie das Drecksblatt mit S vorne implizierte und um die es tatsächlich überhaupt nicht geht, oder die Gruppenansprache, bei der ein Anspracheproblem erst auftaucht, wenn diese gemischtgeschlechtlich ist — und um die es hier geht?
herrlich!
Das eigentlich interessanteste daran finde ich ja, dass sie ihre prospektiven Studenten [sic!] offenbar als Kinder betrachten. Wo sonst adressiert eine öffentliche europäische Universität einen offenen Brief an deren Eltern? Ich hab mal über Google meine Alma Mater (univie.ac.at) nach “Liebe Eltern” durchforstet, und zumindest auf den ersten drei Trefferseiten findet sich nichts, womit die Eltern der Studierenden angesprochen würden. Stattdessen: a) Pfadfindermaterial, das ein Universitätsbediensteter auf seinem Uni-HP hostet, b) Schreiben an Studierende mit Kind, c) digital archivierte Privatbriefe aus zeitgeschichtlichen/biographischen Forschungsprojekten, und d) Einladungen an die Eltern von für entwicklungspsychologische Experimente gesuchte Kleinkinder.
…also wäre der Satz richtig: “Mehr als die Hälfte unserer Studentinen sind Frauen” was wäre dann mit der anderen Hälfte… Ich glaube der Feminismus entzieht sich gerade jede Unterstützung und Sympathie…
Was richtig wäre, ist „Mehr als die Hälfte unserer Studierenden sind Frauen“, und da der Dekan das Wort Studierende ganz offensichtlich kennt, gibt es keinen Grund für ihn, es an dieser Stelle nicht zu verwenden. Ich glaube, „dem Feminismus“ ist es herzlich egal, ob er Ihre Unterstützung und Sympathie hat.
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@Jakob: Richtiger Hinweis auf die adressierten Eltern! Die Funktion des Briefes ist ja auch Werbung à la “Hier können Sie auch studieren, wenn Sie in den 1960ern sozialisiert wurden, als Professoren noch Professoren und Studenten noch Burschen waren.” Da dies nicht die Studieninteressierten sind, ist die Hauptzielgruppe der Werbung offenbar der wohlsituierte Mittfünfziger, der den Sohnemann an eine ordentliche Juristenfakultät schicken will, damit mal was aus ihm wird. Für den wäre es womöglich ein Ausschlusskriterium, wenn sein Sprössling in der Uni-Satzung nur mitgemeint wäre, wenn von Frauen die Rede ist.
Ach, es ist so wunderbar. 🙂
Ich kann nichts anderes mehr tun, als drüber zu lachen, denn ich studiere nicht nur an besagter Uni, sondern auch an besagter Fakultät und nichts könnte mich weniger überraschen, als diese Stellungnahme. An anderen Universitäten heißt die juristische Fakultät “juristische Fakultät” — bei uns heißt sie “JuristENfakultät”. Alle Versuche, dies zu ändern, scheiterten an: “Das war schon immer so, der Name ist historisch gewachsen, steht für unsere einzigartige uralte Fakultät blablabla…”. Ich kann mir kaum eine rückwärtsgerichtetere, konservativere, um nicht zu sagen: rechtslastigere Fakultät vorstellen.
Aber es ist großartig, dass das Gremium diesen Beschluss gefasst hat, ich habe das nämlich in Hausarbeiten bereits seit geraumer Zeit so praktiziert (nachdem mir die gegenderte Bezeichnung immer als Rechtschreibfehler rein korrigiert wurde).
Eines schönen Tages wird sich sogar die Juristenfakultät der Uni Leipzig dem 21. Jahrhundert nicht mehr entziehen können und sich mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass emanzipatorische Bestrebungen keine kurzzeitige Modeerscheinung sind…
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Wir werden Sie auch weiterhin mit guten Lehrangeboten bis hin zur Examensvorbereitung unterstützen.
Wen wollen die eigentlich mit guten Lehrangeboten unterstützen, die erwähnten weiblichen Studenten und männlichen Studierenden, oder die Leser der Erklärung?
Der Aufschrei ist einfach “HERRlich” und passend. Wenn MAN plötzlich davon betroffen ist, sieht die Welt doch gleich ganz anders aus. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich um mein ..in kämpfen musste, als ich in den 80er als eine der ersten Frauen AbteilungsleiterIN wurde. Man(N) sagte mir damals, es stehe doch Frau und nicht Herr; also was will frau den da überhaupt. Nachdem ich mich dann bereit erklärte auf mein ..IN zu verzichten, wenn bei allen Männern ein ‑in stehen würde, war mein …in plötzlich kein Thema mehr. ’
Das ist nur eines von vielen Beispielen, dass ich so in meinem Leben als Frau erlebt habe.
Auch bei FB fand ich überwiegend nur aufgeregte Kommentare der MÄnnlichkeit.
Ich geniese das und finde es au7f der einen Seite absolut toll und auf der anderen Seite bin ich schon irritiert, wie man(n) im 21. Jahrhundert noch reagiert.
frauantje hat es schon angedeutet: Ist »nur« ein Missverständnis. Die ganze Geschichte gibt es hier zu lesen: http://www.bildblog.de/49640/mein-lieber-frau-gesangsverein/
Missverständnis hin oder her, man muss sich nur mal die Kommentare zu Anatols SpOn-Interview durchlesen. Er bringt da natürlich genau die richtigen Argumente, aber wer die nicht akzeptieren will, diskutiert eben weiter über die Frage, ob ein generisches Femininum nun eine zickige Gegendiskriminierung ist. Häufigstes und wie ich finde blödestes Argument in den Kommentaren: “Ich kenne keine Frau, die sich vom generischen Maskulinum diskriminiert fühlt / ich glaube nicht, dass es solche Frauen gibt.” Genau dasselbe Argument wie bei der N‑Wort-Debatte: “Ich kenne keinen Schwarzen, der sich durch das Wort diskriminiert fühlt.”
@ frauantje: Ich glaube diesen Kommentatoren sogar, dass sie keine/n kennen, der/die sich diskriminiert fühlt – so wie die sich verbal aufführen, wird keine Frau, kein/e Schwarze/r, kein Mitglied irgendeiner marginalisierten Gruppe ihnen anvertrauen, ob und in wiefern er/sie sich diskriminert fühlt. Und wenn Menschen öffentlich über ihre Diskriminierungserfahrungen berichten, werden sie von diesen Kommentatoren ja sofort als überempfindliche Ausnahmen kategorisiert, deren Aussagen man(n) keinerlei Beachtung schenken muss. So bewegen sich diese Kommentatoren sich durchgängig in ihrem selbst geschaffenen privilegierten Wohlfühlbereich. Damit könnte ich vielleicht sogar leben, solange sie den Rest von uns dafür in Ruhe ließen. Was mich nur sauer macht, ist, dass sie aus ihrem Wohlfühlbereich heraus dauernd ihre Ignoranz in die Welt hinaus tröten müssen und sich dann selbst als diskriminiert darstellen, wenn sie dafür nicht als Helden der Vernunft und Meinungsfreiheit gefeiert werden.
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Es ergibt durchaus Sinn, zwischen “Frau Professor” und “Frau Professorin” zu unterscheiden. Letztere hat selbst habilitiert und ist nicht Frau vom Herrn Professor;-)
Wieso kommt bei der ganzen Aufregung eigentlich niemand auf die Idee, dann eben bei der Bezeichnung “Professoren und Professorinnen” oder auch “Professoren/-innen” zu bleiben ? Wieso muss der leipziger Universitätssenat partout von dieser Schreibweise abrücken ? Wenn die Sichtbarkeit der Geschlechtsidentität so wichtig ist (und das scheint ja bei BEIDEN Seiten der Fall zu sein) wäre das dann doch die gerechteste und praktikabelste Lösung ?
@ Chris: Weil die Jurist/innen der Universität Leipzig der Meinung waren, dass diese bisher praktizierte Doppelnennung die Texte zu umständlich mache.
@Meier3: In welcher potenziellen Welt wäre es denn notwendig, in einer Anrede zu versprachlichen, welchen Beruf der Ehemann trägt? Genauso wie die Markierung des Ehestatus’ von Frauen (Frau/Fräulein) haben wir solche Zeiten doch wohl hinter uns gelassen.
@Anatol:
Danke für deine freundliche Antwort. Dass diese Änderung von den Jurist/innen ausgegangen ist, ist mir neu, ich dachte, das kam aus dem Universitätssenat, bzw. von einem Physiker.
Aber egal. Ist diese behauptete Umständlichkeit nicht ein eher schwaches Argument, wenn man bedenkt, dass praktisch alle übrigen Universitäten und alle möglichen sonstigen Institutionen mit der expliziten Nennung weiblicher und männlicher Form auch keine Probleme haben ? Warum sollte man dann gerade in Leipzig damit überfordert sein ?
Das “Umständlichkeitsargument” wirkt doch auch insofern eigentlich etwas merkwürdig, als die Abkehr vom generischen Maskulinum und die explizite Nennung beider geschlechtsspezifischer Formen ja auch eine gewisse Umständlichkeit mit sich gebracht hat, die aber aus Gründen der Gerechtigkeit in Kauf genommen worden ist. Wenn also hier die Gerechtigkeit den Ausschlag gegeben hat und nicht die Praktikabilität, wieso sollte sie es dann jetzt nicht auch tun ?
Wie siehst du das ? Findest du auch, dass die Nennung beider Geschlechter die beste Lösung wäre, mit der man allen Seiten am besten gerecht wird ?
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“Unbeugsame Männer” — wo leben Sie eigentlich? Haben Sie eine Wahrnehmungsstörung? In der Realität sind Sie jedenfalls nicht zu Hause.
Davon abgesehen, dass Sie diese spezielle Situation nicht einmal verstanden haben, ist sprachliche Diskriminierung gegen uns Frauen an der Tagesordnung und hier liegt das Problem.
Ich bewundere die Universität Leipzig hier für ihre Vorreiterrolle.
Danke Frau Schücking, weiter so !!
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