Man kann — und muss — Kristina Schröder für vieles kritisieren — ihren schiefen Extremismusbegriff und die Folgen, die der für die Förderung von Initiatven gegen Rechtsextremismus hatte, ihren leichtfertigen Umgang mit rechtspopulistischen Schlagworten wie dem von der „deutschenfeindlichen Gewalt“ und maskulistischen wie dem von der „jungenfeindlichen Pädagogik“, und ganz allgemein natürlich ihre oft antifeministische und antiemanzipatorische Weltsicht, wie sie z.B. in ihrem Buch „Danke, emanzipiert sind wir selber: Abschied vom Diktat der Rollenbilder“ zum Ausdruck kommt.
Darüber vergisst man dann leicht, dass ihre konkreten familienpolitischen Positionen deutlich progressiver sind als die der Mehrheit ihrer Partei (was ja auch der Grund ist, warum sie sich mit diesen Positionen nie durchsetzen kann).
[Hinweis: Im folgenden Text werden Beispiele rassistischer Sprache zitiert.]
Insofern sind die Aussagen über diskriminierende Sprache, die sie in einem Interview mit der Zeit gemacht hat, vielleicht weniger überraschend, als sie auf den ersten Blick scheinen.
Ein Teil der Empörung richtet sich gegen ihren angeblichen Vorschlag, statt dem Maskulinum „der liebe Gott“ das Neutrum „das liebe Gott“ zu verwenden. Einen „Christ-Storm“ beschwört die BILD deshalb herauf und zitiert eine Reihe von Unionspolitiker/innen mit Kampfparolen wie „Der liebe Gott bleibt der liebe Gott!“ (Katherina Reiche) und theologischen Simplizismen wie „Gott ist uns von Christus als Vater offenbart. Dabei sollte es bleiben.“ (Norbert Geis). Die Kritiker/innen haben dabei offensichtlich das Interview nicht gelesen, obwohl das — vorbildlich — auf der Webseite des Familienministeriums frei verfügbar ist. Denn dort klingt das sehr viel moderater:
Frage: Wie erklärt man einem kleinen Mädchen, das alle zu DEM lieben Gott beten, nicht zu DER Gott?
Dr. Kristina Schröder: Ganz einfach: Für eins musste man sich entscheiden. Aber der Artikel hat nichts zu bedeuten. Man könnte auch sagen: Das liebe Gott.
Worum es Schröder geht, ist keineswegs ein einer Luise Pusch würdiger sprachreformerischer Vorschlag, sondern lediglich die Überlegung, dass der maskuline Artikel vor Gott nur als Signal des grammatisches, nicht des natürlichen Geschlechts zu sehen sein könnte. Das mag theologisch — zumal für ein Mitglied der konservativen und bibeltreuen Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche — radikal sein, aber linguistisch will Schröder hier alles beim Alten ((Achtung: Doppeldeutigkeit.)) lassen.
Aber für noch mehr Empörung haben Schröders Aussagen zu diskriminierender Sprache und diskriminierenden Erzählstrukturen in Märchen und Kinderbüchern gesorgt — wenig überraschend, denn wenn es etwas gibt, was den Deutschen heiliger ist als der liebe Gott, dann ist das der Text der deutschen Übersetzung des ersten, zweiten und dritten Buches Pippi. Und mit diesem Text will Schröder sich unerhörte Freiheiten herausnehmen:
Frage: Häufiger begegnet Eltern ein anderes Problem: Kindergeschichten, deren Sprache diskriminierend ist. Der Vater von Pippi Langstrumpf zum Beispiel ist ein „Negerkönig“. Werden Sie da beim Vorlesen übersetzen?
Dr. Kristina Schröder: Ich werde synchron übersetzen, um mein Kind davor zu bewahren, solche Ausdrücke zu übernehmen. Auch ohne böse Absicht können Worte nämlich Schaden anrichten, und das fände ich nicht so toll. Wenn ein Kind älter ist, würde ich dann erklären, was das Wort „Neger“ für eine Geschichte hat und dass es verletzend ist, das Wort zu verwenden.
Langjährige Leser/innen des Sprachlogs erkennen sofort, dass Kristina Schröder und ich hier ein Herz und eine Seele sind. Schon 2009 beschrieb ich, wie ich für meine Tochter beim Vorlesen die rassistische Sprache Lindgrens und ihrer deutschen Übersetzerin weggelassen bzw. neutral umformuliert habe. Schröder nennt dieses Umformulieren sogar „Übersetzen“, genau, wie ich es im letzen Jahr in einem längeren Beitrag getan und begründet habe. ((Ich selbst habe die Bücher inzwischen übrigens aus den Kinderzimmern meiner Kinder entfernt, da ich sie für unrettbar rassistisch halte.))
Schröder unterscheidet sogar Fälle, in denen die Erwähnung der Hautfarbe für die Geschichte eine Rolle spielt von solchen, in denen sie ganz weggelassen werden kann. Für ersteren Fall schlägt sie dann die explizite Benennung vor, wie ich sie in meinem Vortrag über Sprache und Plattformneutralität propagiere:
Frage: Wie übersetzen Sie also, wenn in der Erzählung über Jim Knopf steht: Im Karton, der in Lummerland ankam, lag ein kleines Negerbaby?
Dr. Kristina Schröder: Da lag ein kleines Baby mit schwarzer Hautfarbe. Und Pippis Vater ist eben der Südsee-König. Die Hautfarbe spielt in der Geschichte ja keine entscheidende Rolle.
Bei den alten (und vorzeitig gealterten) weißen Männern des deutschen Feuilletons ist Schröder naturgemäß auf weniger Gegenliebe gestoßen. In der Süddeutschen Zeitung schreibt Marc Felix Serrao, stellvertretender Leiter des Ressorts Panorama, dass „Politiker“ eben nicht „alles verstehen [können], worüber sie reden“ und klärt die Ministerin gönnerhaft auf:
Nun könnte man darauf hinweisen, dass der Begriff „Neger“ bei Astrid Lindgren nichts mit rassistischer Herabsetzung zu tun hat, ganz im Gegenteil: „Mein Vater ist ein Negerkönig. Irgendwann kommt er und holt mich, und dann werde ich eine Negerprinzessin. Hei hopp, was wird das für ein Leben!“ [SZ, 18.12.2012]
In wiefern die zitierte Passage das „Gegenteil“ von rassistischer Herabsetzung belegt und dadurch das Wort Neger entschärft, bleibt Serraos Geheimnis. Ich lese dort einen kolonialen Anspruch eines weißen Seefahrers und seiner Tochter, über eine dunkelhäutige Gruppe von Menschen zu regieren.
Und Henryk Broder lässt es sich natürlich nicht nehmen, das redaktionelle Eingreifen der Ministerin in einen durch und durch rassistischen Text als Vorboten für einen allgemeinen Untergang des Abendlandes zu sehen. In der WELT (die sich nicht zu blöd ist, Schröders Vorlesetechnik als „Zensur“ zu bezeichnen) schreibt er:
Und keiner lacht. Denn inzwischen hat die Political Correctness Fortschritte gemacht. Das große I hat sich in der Politik flächendeckend durchgesetzt („WählerInnen“, besser ausgesprochen: „Wählerinnen und Wähler“), an den Universitäten wird ein Fach namens Gender Studies gelehrt, das auf der Annahme beruht, dass der Unterschied zwischen Männern und Frauen nicht biologisch bedingt, sondern ein „gesellschaftliches Konstrukt“ ist; progressive Erziehungswissenschaftler möchten Puppen und Rennautos durch „geschlechtsneutrales Spielzeug“ ersetzt sehen; in der Literatur, die bisher von solchen Tendenzen weitgehend verschont geblieben ist, bahnt sich Ähnliches an.
Wenn die Familienministerin es schafft, „Pippi Langstrumpf“ rückwirkend umzuschreiben, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch andere Klassiker an die Reihe kommen. „Der Idiot“ von Dostojewski wird auf den bestimmten Artikel verzichten müssen und als „IdiotIn“ politisch korrekt reinkarnieren. [Welt, 19.12.2012]
Zum Glück weiß Broder nicht, dass der Verlag Oetinger es, nach vielen Jahren des Windens und Weigerns, schon 2009 geschafft hat, Pippi Langstrumpf umzuschreiben und wenigstens die Sprache auf ein erträgliches Niveau zu bringen. Wir sagen es ihm lieber nicht, da er ja offensichlich noch arg daran zu knappsen hat, dass Frauen nicht nur Ministerinnen werden dürfen, sondern dass sie auch sprachlich nicht mehr durchgängig hinter männlichen Bezeichnungen versteckt werden.
Und Alexander Kissler wittert im Focus hinter Schröders Vorgehen sogar eine Industrie mit Richterstühlen:
Die als Anarchistin geltende Pipi Langstrumpf darf vor dem Richterstuhl der Bewusstseinsindustrie ebenfalls nicht mit Gnade rechnen. Kristina Schröder entschärft. Begriffe wie „Negerkönig“ kommen ihr nicht über die Lippen. Was sagt sie stattdessen? Dunkelhäutiger Projektgruppenleiter? Der sprachlichen Verarmung folgt die Gedankenflucht auf den Fuß. [Focus, 20.12.2012]
Dass nicht Pippis Vater dunkelhäutig ist, sondern seine Untertanen, weiß Kissler offenbar nicht, er hat also Pippi Langstrumpf nie gelesen. Was Schröder „stattdessen“ sagt, weiß er offenbar auch nicht, er hat also auch das Interview nie gelesen. Und er scheint tatsächlich der Meinung zu sein, es gebe ganz allgemein keine akzeptable sprachliche Alternative für das Wort Negerkönig, er hat also wahrscheinlich in seinem Leben ganz allgemein sehr wenig gelesen.
Wir lernen: Kristina Schröder ist vielschichtiger als wir dachten. Vom deutschen Feuilleton kann man das nicht behaupten.
Irgendwie macht es mir gerade schlechte Laune, Kristina Schröder zustimmen zu müssen.
Ist doch falsch verstanden, das Buch Pippi… umschreiben zu wollen. Das ist ein Zeitdokument von damals. Man hat das damals gar nicht rasistisch gemeint! Das Schlimme ist, dass man heute rassistisch darüber denkt. Daran muss gearbeitet werden!
@ Dorothee: Erstens: Was haben zeitgeschichtliche Dokumente in den Bücherregalen von Kindern zu suchen? Zweitens: Woher nehmen Sie die Erkenntnis, dass „man … das damals gar nicht rassistisch gemeint“ hat?
Wie kann jemand es wagen, anzudeuten, mein Gott hätte keinen Penis?
Gott wurde uns von Christus als eine Person mit Penis offenbart. Dabei sollte es bleiben!
Es gibt nur eine Erklärung dafür, dass Kristina Schröder hier mal wie ein Mensch wirkt, den nur die Machtverhältnisse in Partei und Öffentlichkeit zu einer Hampelfrau machen. Sie liest, statt des normalerweise maximal zweischichtigen (nämlich achtseitigen) Feuilleton, lieber in diesem Internet, wo die Leute alle durcheinander reden. (Auch ihr “Twitter-Team” liest offenbar im Internet, und schreibt da auch mal was.)
Und da muss sie dann mal auf Erläuterungen zu diskriminierender Sprache gestoßen sein. Glückwunsch, Sprachlog, zum Erfolg Deiner unermüdlichen Bildungsarbeit! Du hast damit offenbar auch Schichten erreicht, bei denen man es nie für möglich gehalten hätte.
Aus dieser Perspektive habe ich weder Pipi Langstrumpf noch die Umschreibungsdebatten bei den Büchern gesehen.
Danke für das Aufzeigen einer alternativen Perspektive.
Ich habe die Bücher im Alter von… hm… zehn/elf gelesen und mir nichts dabei gedacht. Aber wenn sie mir mal wieder zur Hand sind, achte ich mal darauf.
Schon Die erste Fußnote hat mir NACHHALTIG den Tag versüßt.
Hui. Auch mir tut es fast weh, Frau Schröder zustimmen zu müssen. Aber die exakten Übereinstimmungen mit dem Sprachlog-Artikel über Pippi Langstrumpf sind so groß, dass ich nicht an einen Zufall glaube. Hat die Frau Ministerin sich da etwa eine gute Idee importiert? 😉
Ich kann und will mich dieser Argumentation nicht anschließen. Ich bin nicht rassistisch eingestellt, unterscheide dennoch aus rein praktischen Gründen zwischen Schwarzen, Weißen, Gelben usw. Ich gebe zu bedenken, dass “schwarze Hautfarbe” de facto falsch ist. Es ist aber gerade für Kinder eine altersgerechte Unterscheidungsmöglichkeit zwischen verschiedenen Hautfarben. Mich entsetzt vielmehr, wieviel “Wichtigkeit” auf die Hautfarbe projiziert wird. Die Hautfarbe hat ja nun wirklich nichts Unterscheidendes zu bedeuten. Fazit: sehr nachdenkenswerter aber umso diskussionswürdigerer Beitrag. Ich wünsche dem Autor mehr Weitblick über den Tellerrand! Frohes Fest (Neutrum)!
Super Artikel 🙂
Matthias Heine von WELT stellt sich auch auf Frau Schröders Seite. http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article112159644/Von-Negern-und-Koenigen.html
Dieter
Es geht nicht darum, ob Frau Lindgren es damals rassistisch gemeint haben könnte, sondern darum, dass Kinder selbstverständlich auch heute noch Begriffe aus Kinderbüchern aufschnappen und natürlich nicht hinterfrage wie Erwachsene. Abgesehen davon, gibt es sicher in vielen älteren Kinderbüchern (auch in den Märchen)Worte, die sich im Laufe der Zeit verändert haben und so an die moderne Sprache angeglichen wurden, damit die Kinder sie überhaupt noch verstehen. Warum also einem Kind das Wort Neger beibringen, wenn es diese Bezeichnung noch nicht kennt?
“Warum also einem Kind das Wort Neger beibringen, wenn es diese Bezeichnung noch nicht kennt?”
es wird das wort früher oder später ohnehin lernen. man kann es ja nicht vom erdball tilgen.
Wie einige andere hier stehe auch ich fassungslos vor der Tatsache, mit Kristina Schröder mal einer Meinung zu sein.
Danke fürs Entblößen der Armseligkeit der deutschen Journalismus-“Elite”, die offensichtlich des verstehenden Lesens nur noch sehr begrenzt mächtig ist.
@ hedwig: Da stimme ich Garlic_n_Onion zu, die Kinder werden das Wort (und andere) früher oder später sowieso zu hören kriegen. Da ist es mir lieber, sie lernen bei mir, was es bedeutet. Dann kann ich nämlcih gleich ein bisschen Kontext dazu liefern und dem Kind helfen, das ganze einigermaßen einzuordnen.
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Naja, man kann das Wort nicht vom Erdball tilgen, aber man kann die Verwendung des Wortes so weit wie möglich zurückdrängen, wenn einem daran gelegen ist. Irgendwann kommen Kinder dann natürlich trotzdem in Berührung mit dem Wort, aber sicher zu einem späteren Zeitpunkt als wenn man ihnen das Wort in einem Pippi-Langstrumpf-Buch vorliest. Dann lernt ein Kind es nämlich in einem negativen Kontext als Schimpfwort und nicht als Wort, das die dunkelhäutigen Untertanen eines weißen Herrschers kollektiv beschreibt.
Negerkönig und -prinzessin sind im Kontext des Buches tatsächlich die passendsten Begriffe, denn Lindgren hat an dieser Stelle ihre gesellschaftlichen Verhältnisse und kolonialistisch-romantischen Vorurteile offensichtlich nicht reflektiert. Auch viele andere Aspekte von Pippi Langstrumpf (sowie vieler anderer Klassiker) sind nicht unbedingt pädagogisch wertvoll (Gewalt und Geld als Allheilmittel, rauchende Kinder etc.pp.), aber zumindest aus historischer Sicht bleibt ein Verdienst: Die Figur war m.W. das erste selbstbewusste, selbständige, starke „Mädchen“ der (populären) Literatur und hat damit wahrscheinlich mehr zur Emanzipation der Frau beigetragen als tausend Redaktionsfeministen.
Natürlich ist “das Gott” richtig. Es heißt auch “das Nichts”.
@ impala: Stimmt. Darum habe ich das mit dem Einordnen geschrieben. Solche Wörter einfach im Kontext eines Kinderbuchs stehenzulassen finde ich problematisch. Man muss schon deutlich machen, dass das N‑Wort eben nicht akzeptabel ist.
Ich würde meinen Kindern das Wort auch nicht zum Gebrauch beibringen, sondern zum Vermeiden.
Sehr guter Artikel, der einem mal wieder bewusst macht, wie schnell man auf Schlagworte reagiert, anstatt in die Tiefe zu recherchieren… sogelesen relativiert sich die Aussage von Frau Schröder und bekommt eine andere Farbe.
“Südseekönig” ist allerdings inhaltlich falsch, denn er ist ja nicht König der Südsee, sondern nur eines einzigen Stammes auf einer kleinen Insel, nämlich Taka-Tuka-Land. Im Kontext der Geschichte wäre er also der Taka-Tukarier-König. Im Kontext einer realen Südsee könnte man allenfalls noch Polynesierkönig gelten lassen, auch wenn das wieder zu weit ist.
Übrigens wird Ephraim Langstrumpf von seinem Volk zum König gewählt — ein sehr altes Konzept, das man Monarchisten mit ihren Vererbungsfimmel auch mal nahebringen sollte.
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Showtiger, Komposita funktionieren auf viele verschiedene Arten. So kann „Südseekönig“ zwar im Prinzip „König der Südsee“ oder „König über die Südsee“ meinen, allgemeiner und hier heißt es aber „König in der Südsee“.
… und genauso kann Negerkönig ein König sein, der Neger ist, oder – wie bei Herrn Langstrumpf – ein König der bzw. bestimmter Neger.
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Vielleicht sollten wir gelegentlich hergehen und Goethe oder Brecht umschreiben. So ganz und gar “Gender Studies Correctness” findet man in deren Werk leider (?) auch nicht durchgängig. Sofort abschaffen, das Geschmiere!!!
Bücher werden von ihren Autoren in deren Zeit und gesellschaftlichem Umfeld geschrieben und übersetzt, wenn sie gut genug sind, auch in anderen Sprachen Verbreitung finden zu sollen. Mit diesem “Gequatsche” beleidigen Sie die Autoren früherer Epochen!
Ich finde das unüberlegt und anmaßend.
ich bin immer dankbar, wenn ich neues erfahre. aber noch viel dankbarer bin ich, wenn ich altes überdenken muss, weil mich jemand mit der nase draufstößt.
ich bin wirklich froh, dass ich gerade pippi langstrumpf, michel aus lönneberga und etliche grimm märchen neu betrachte. und ich bin entsetzt, was ich bisher so alles unreflektiert hingenommen habe.
man verklärt vermutlich besonders jugendliteratur besonders leicht, weil man natürlich positive erinnerungen daran knüpft. dass mir damit mit einer selbstverständlichkeit rassismus, brutale gewalt an kindern und dergleichen mitverkauft wurden, daran habe ich bei lindgren noch nie gedacht. danke fürs augen öffnen.
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Wieso heißt es in der Frage eigentlich “zu DER Gott” anstatt “zu DER GöttIN”?
War DAS FragestellerCHEN da gerade kognitiv überfordert oder handelt es sich um eine genderlinguistische Raffinesse?
Danke für den Artikel. Habe mal zurückgeblättert, wer das (koloniale) Vorbild für Vater Efraim war. Helena Regius, Joakim Langer: Pippi und der König. Auf den Spuren von Efraim Langstrumpf. List Verlag 2004.
“In Schweden kannte in den dreißiger und vierziger Jahren beinahe jeder die Geschichte des Schweden-Königs auf der Südseeinsel. Und so kannte sie wohl auch Astrid Lindgren, die Carl Petterson zum Vorbild nahm für den großen “Negerkönig” Efraim Langstrumpf, den Vater von Pippi. Die Belege, die die beiden schwedischen Historiker Helena Regius und Joakim Langer in ihrem soeben auf deutsch erschienenen Buch “Pippi und der König” vorlegen, sind jedenfalls beeindruckend.”
aus: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/pippi-langstrumpfs-vater-knallkuss-aus-einer-fernen-welt-1163570.html
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