Revolutionär*innen, die auf Sternchen starren

Von Anatol Stefanowitsch

Die Grü­nen haben am Woch­enende auf ihrer Bun­des­delegiertenkon­ferenz unter anderem beschlossen, in Parteitags­beschlüssen in Zukun­ft verbindlich den Gen­der-Stern (Student*innen, Kindergärtner*innen, Ter­ror­ist*innen) zu ver­wen­den. Angesichts der Empfind­lichkeit, mit der die deutsche Öffentlichkeit auf geschlechterg­erechte Sprache reagiert, wurde diese Satzungsän­derung natür­lich vor, während und nach dem Parteitag in den Medi­en disku­tiert. Die Fron­ten waren dabei vorherse­hbar verteilt: „Gen­der-Gaga“ war der Beschluss z.B. für die Bild (der es dabei nicht nur um die Sprache ging: sie störte sich auch an der Idee von „Extra-Zel­ten für trans­sex­uelle Flüchtlinge“). Der Cicero sah in dem Beschluss ein Zeichen für die „Rück­ver­wand­lung ein­er Partei in eine Krabbel­gruppe“. Und die Ost­thüringer Zeitung kon­nte es sich nicht verkneifen, in ihrer Schlagzeile von „Grün*innen“ zu sprechen. Die taz dage­gen vertei­digt den Beschluss sehr fachkundig, und die Süd­deutsche Zeitung sagt zum Gen­der-Stern „Schön ist das nicht — aber richtig“.

Wer ab und zu das Sprachlog liest, wird ver­muten, dass ich mich hier dem zweit­en Lager anschließen und die Grü­nen für ihren Beschluss loben werde. Diese Ver­mu­tung muss ich aber ent­täuschen – anders als die Süd­deutsche finde ich den Gen­der-Stern schön, aber falsch. Natür­lich stimme ich auch dem ersten Lager nicht zu. Das Prob­lem ist nicht, dass der Beschluss der Grü­nen „Gen­der-Gaga“ ist, son­dern, dass er nicht gen­der-gaga genug ist. Die Grü­nen entwick­eln sich nicht zu ein­er Krabbel­gruppe, sie ver­ab­schieden sich von der weltverän­dern­den Anar­chie, die jed­er Krabbel­gruppe innewohnt.

Es ist wichtig, geschlechterg­erechte Sprache zu nutzen, und der Antrag der Grü­nen (PDF, siehe S. 240) begrün­det sehr gut, warum das so ist:

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ver­wen­den geschlechterg­erechte Sprache, weil Sprache durch ihren großen Ein­fluss auf unser Denken und unsere Wahrnehmung die Gesellschaft mit formt. Wer nur von „Ärzten“, „Anwäl­ten“ und „Experten“ spricht, fördert indi­rekt die Vorstel­lung, nur Män­ner seien gemeint. Das kann in Perzep­tion­sstu­di­en nachgewiesen wer­den. Mit ein­er solchen Sprach­wahl wird entsprechend auch das Denken über Geschlechter nach­haltig bes­timmt. Um bei­de Geschlechter gle­ich­berechtigt in der Sprache sicht­bar zu machen, reden wir beispiel­sweise von Ärztin­nen und Ärzten.

Bis hier­hin also von mir kein Wider­spruch. Der regt sich bei mir erst im näch­sten Absatz:

Um sicherzustellen, dass alle Men­schen gle­icher­maßen genan­nt und dadurch mitgedacht wer­den, wird in unseren Beschlüssen ab jet­zt der Gen­der-Star benutzt. Trans­sex­uelle, trans­gen­der und inter­sex­uelle Per­so­n­en wer­den so nicht mehr unsicht­bar gemacht und diskri­m­iniert. Durch den Gen­der-Star wer­den somit Men­schen mit ein­be­zo­gen, die sich nicht in ein binäres Sys­tem der Geschlechter einord­nen kön­nen oder wollen und es wird (Selbst-)Definitionen Raum gegeben.

Hier macht der Antrag aus mein­er Sicht zwei Fehler.

Erstens gehen die Verfasser/innen davon aus, dass der Gen­der-Stern eine Bedeu­tung „hat“, näm­lich, dass damit nicht nur (wie ange­blich beim Binnen‑I oder der Schrägstrich­form) Män­ner und Frauen, son­dern auch Men­schen benan­nt wer­den, die „sich nicht in ein binäres Sys­tem der Geschlechter einord­nen kön­nen oder wollen“. Das mag die Bedeu­tung sein, die die Schöpfer/innen des Sterns im Sinn hat­ten und haben, aber wie ich im let­zten Jahr auf der re:publica erk­lärt habe, bedeuten sprach­liche Zeichen nur durch gesellschaftliche Kon­ven­tion etwas. Der Gen­der-Stern bedeutet also für die meis­ten Men­schen zunächst ein­mal gar nichts – anders als etwas das Binnen‑I, das seit über dreißig Jahren in linken und/oder fem­i­nis­tis­chen Zusam­men­hän­gen gebraucht wird und es so zu ein­er gewisse Bekan­ntheit im Sprachge­brauch gebracht hat. Und anders als die Schrägstrich­for­men, die noch älter sind und deren Bedeu­tung sich zudem aus der kon­ven­tion­al­isierten Bedeu­tung des Schräs­gstrichs zumin­d­est teil­weise erschließt.

Zweit­ens kann eine Organ­i­sa­tion von der Größe und Bre­it­en­wirkung der Grü­nen sich natür­lich entschei­den, bewusst zur Ver­bre­itung, Bekan­nt­machung und Kon­ven­tion­al­isierung ein­er neuen Vari­ante wie dem Gen­der-Stern und der damit gemein­ten Bedeu­tung beizutragen.

Aber indem sie diese Vari­ante zur alle­ingülti­gen erk­lärt, zwingt sie alle ihre Mit­glieder, der vorgegebe­nen Logik dieser Form zu fol­gen. Also zum Beispiel anzunehmen, dass Sprache sich auf Geschlecht­si­den­titäten bezieht, und nicht auf das von außen zugeschriebene Geschlecht. Oder, dass diese Geschlecht­si­den­titäten ein Kon­tin­u­um bilden. Oder, dass dieses Kon­tin­u­um durch den Gen­der-Stern, und nur durch den Gen­der-Stern zum Aus­druck kommt. Alles das kann man glauben, aber nichts davon muss man automa­tisch glauben um Mit­glied bei den Grü­nen sein zu wollen. Die kat­e­gorische Ver­wen­dung des Gen­der-Sterns stellt andere For­men und die damit verknüpften Sichtweisen auf Geschlecht, Gen­der und Sprache als ille­git­im oder wenig­stens ver­al­tet dar.

Das ist aus mein­er Sicht ein schw­er­er Fehler, denn der Sinn geschlechterg­erechter Neol­o­gis­men wie dem Binnen‑I, dem Unter­strich, dem Gen­der-Stern oder noch extremeren Vari­anten wie der x-Form meinx geschätztx Kol­legx Lann Horn­schei­dt von der Hum­boldt-Uni­ver­sität ist es nicht, Patentlö­sun­gen zu liefern oder bes­timmte Per­spek­tiv­en vorzugeben. In den Worten von Horn­schei­dt und xs Arbeits­gruppe:

Es gibt nicht DIE empow­ernde, nicht-diskri­m­inierende Sprache, son­dern nur immer wieder neue, kreative Ver­suche, Wahrnehmungs­ge­wohn­heit­en zu irri­tieren und sprach­liche Diskri­m­inierun­gen wahrzunehmen, her­auszu­fordern, zu bemerken, anzus­prechen, dage­gen anzuschreiben und den eige­nen Sprachge­brauch zu verändern.

Ver­gle­ichen wir diese Aus­sage mit der Begrün­dung der Antragsmi­tau­torin Gesine Age­na:

In der Ver­gan­gen­heit haben wir auf Lan­des- und Bun­de­sebene mit ver­schiede­nen Vari­anten exper­i­men­tiert. Mal wurde das Binnen‑I einge­set­zt, mal das Sternchen, mal der Unter­strich. Oft kur­sierten in diesem Zusam­men­hang zahlre­iche Änderungswün­sche, die mal die eine, mal die andere Vari­ante bevorzugten. Das kostete Ner­ven und Papier.

An dieser Begrün­dung zeigt sich ein Prob­lem, das die Grü­nen auch an ander­er Stelle haben: Sie wollen die Gesellschaft verän­dern, aber bitte nur, wenn es nicht zu viele Ner­ven und Papi­er kostet. Aber diese Ner­ven und dieses Papi­er sind der eigentliche Sinn nicht-diskri­m­inieren­der Sprache: Es geht dabei um Kreativ­ität, um Reflex­ion, um Irritation.

Man kann aus prak­tis­chen Grün­den eine Ein­heit­sregelung wollen (obwohl schon das für sich genom­men bei ein­er Partei wie den Grü­nen irgend­wie ent­täuschend ist), aber dann sollte man etwas all­ge­mein akzep­tiertes und wenig aufge­ladenes wie den Schrägstrich oder eben die Dop­pelform wählen. Oder man kann aus der Hoff­nung auf gesellschaftliche Verän­derun­gen her­aus wilde Vielfalt zulassen, um Ideen stre­it­en, immer wieder Neues aus­pro­bieren und dabei viel zu viel Papi­er verbrauchen.

Sprach­liche Rev­o­lu­tion oder sprach­liche Ben­imm­regeln – bei­des geht nicht.

13 Gedanken zu „Revolutionär*innen, die auf Sternchen starren

  1. Lillifred

    Ein guter Kritikpunkt!

    Was mir inhaltlich aufge­fall­en ist, ist dass es im Antrag so rüber kommt, als ob _alle_ “Trans­sex­uelle, trans­gen­der und inter­sex­uelle” Per­so­n­en sich in nur die bei­den Geschlechter nen­nen­den For­mulierun­gen nicht wieder find­en wür­den (also als ob alle Men­schen aus diesem Per­so­n­enkreis eine nicht­binäre Geschlecht­si­den­tität hät­ten). Außer­dem klingt es durch die For­mulierung so, als würde das Sternchen jegliche Diskri­m­inierung mit einem Schlag beenden.

    Die Klarstel­lung, dass nur Wörter gegen­dert wer­den, die Per­so­n­en beze­ich­nen und dass nicht zwei mal in einem Wort gegen­dert wird (warum eigentlich nicht?), weckt bei mir den Ein­druck als solle präven­tiv gegen Kri­tik gen­dern sei lächer­lich, vorge­gan­gen wer­den. Das aber wirkt auf mich wiederum lächer­lich bis bedro­hend, da dadurch der Umgang mit Sprache noch weit­er stan­dar­d­isiert wird.

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  2. up

    Was denn? Noch kein “Sprach­pfleger” hier, der sich am Begriff Gen­der-Star an sich stört? Immer­hin wird durch dessen bloße Nen­nung eine ganze Min­der­heit­en­gruppe aus­ge­gren­zt. Ich schlage Geschlechter­sternchen, oder kurz **, vor.

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  3. Konrad

    Man kön­nte, Max Webers Wort vom langsamen Bohren dick­er Bret­ter einge­denkt, dieses Vorge­hen der Grü­nen für ganz schön apoli­tisch hal­ten … Und einem selt­samen, autoritären Bild sowohl der Partei als auch der Gesellschaft verhaftet.

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  4. Mycroft

    Trans­sex­uelle sehen sich nor­maler­weise als Frau oder Mann, also dur­chaus als Teil der binären Geschlechter­rollen, nur dass ihr ange­borenes anatomis­ches Geschlecht das jew­eils andere war. Das “*” bezieht sich dem­nach mehr auf die Intersexuellen.

    Wenn man in Kom­posi­ta, die keine Per­so­n­en­beze­ich­nun­gen sind, Bei­d­nen­nung prak­tizieren würde, würde es unnötig kompliziert.
    Beispiel Part­ner­suche. Auch bei Het­eromän­nern und les­bis­chen Frauen sagt man “Part­ner­suche”, obwohl sie eigentlich Frauen suchen. Wenn jemand auf “Part­ner­in­nen­suche” ist, sucht sie oder er mehr als eine Frau, was nicht notwendi­ger­weise der Fall ist. “Part­ner­in­suche” ist nicht die kor­rek­te Kom­positabil­dung, und “Parner­in­nen- und Part­ner­suche” impliziert, dass jemand min. drei Per­so­n­en für eine Beziehung sucht, von denen min. zwei, aber nicht alle, Frauen sein sollen. D.h., der sel­tene Son­der­fall würde zur “Norm” erhoben.
    Muss ja nicht sein.

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  5. Daniel

    Die Gen­derisierung ist eine Mar­ket­ing­maß­nahme, die eine Entsprechung in ihrer realen Poli­tik braucht. Sie kön­nen nur dann glaub­haft sein, wenn sie Benachteili­gun­gen aller Bevölkerungs­grup­pen gle­icher­maßen kon­se­quent bekämpfen.

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  6. Michaela Lusru

    Danke Ana­tol Ste­fanow­itsch für eine saubere Argumentation.
    Ich per­sön­lich lehne Gen­der als Kon­struk­tion grund­sät­zlich ab, bin jedoch für eine geschlechterG­ERECHTE Sprache, so sie sich ohne Sin­nentstel­lung oder Sprech­holperei ele­gant ver­wirk­lichen lässt (man lese doch in “schö­nen” oder feier­lichen Tex­ten mal den *Stern* ohne zu husten)denn — so habe ich auch Ihren Kom­men­tar ver­standen — nur solche Lösun­gen haben die reelle Chance, frei­willig weil passend und selb­sterk­lärend und auf bre­it­er Basis gesellschaftliche Tra­di­tion zu werden.
    Die Regelung der Grü­nen ist ein typ­is­ches Anze­ichen für den Zus­tand dieser Partei: For­mal­is­men und Zurechtweisung regieren als Instru­mente der Erziehung der Gesellschaft, die sich auf­machen sollte, die Parteigänger der Grü­nen von diesem hässlichen Übel zu befreien, damit sie wieder Luft zum freien Ath­men bekom­men und ihre eigentlichen Ziele wieder erken­nen können.
    Also Danke für die von Ihnen hier geschenk­te Klarheit, gegen die keine mir bekan­nten Argu­mente sprechen.

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  8. Christoph Päper

    So sehr ich den Grundtenor des Artikels – ins­beson­dere bezüglich der Kon­ven­tion­al­ität sprach­lich­er Zeichen – teile, stößt mir ein Detail doch sauer auf:

    Aber diese Ner­ven und dieses Papi­er sind der eigentliche Sinn nicht-diskri­m­inieren­der Sprache: Es geht dabei um Kreativ­ität, um Reflex­ion, um Irritation.

    Wirk­lich gerechte, faire, sen­si­ble, nicht-diskri­m­inierende Sprache (bezüglich eines beliebi­gen Kri­teri­ums) kann und soll von allen (oder zumin­d­est jenen, die den Kon­sens dahin­ter teilen) ver­wen­det wer­den. Sie kann nicht gle­ichzeit­ig auch agi­ta­torisch, irri­tierend oder wachrüt­tel­nd, ja nicht mal son­der­lich kreativ sein. 

    Es ist Grund­prinzip sehr viel­er Textsorten, möglichst neu­tral und unauf­fäl­lig for­muliert zu sein. Jed­er Bruch mit Kon­ven­tio­nen wider­spricht dem, solange stattdessen nicht ein­er anderen etablierten Regel gefol­gt wird. Poli­tis­che Texte – und damit meine ich nicht Geset­ze u.ä. – bet­rifft das natür­lich nicht, denn mit ihnen soll ger­ade die eigene Weltan­schau­ung pub­liziert und weit­er­ver­bre­it­et werden. 

    Wenn sich die Grü­nen (oder einzelne ihrer Organe oder Mit­glieder) ein­er Idee beson­ders verpflichtet fühlen, bspw. dem Fem­i­nis­mus oder der Inklu­sion, dann ist es nur kon­se­quent, an jed­er sich bietenden Stelle auch sprach­lich (und nicht nur inhaltlich) darauf hinzuweisen. Damit kann aber nicht die Vorstel­lung oder gar Forderung ver­bun­den sein, dass dies das Ide­al all­ge­meinen Sprachge­brauchs darstellen würde.

    Mit anderen Worten: Alle pseudo­plu­ral­is­tis­chen For­men wie Bin­nen­ma­juskeln, Unter­strich- oder Sternchen­lücke und sog­ar die kon­ven­tionelleren Klam­mer- und Schrägstrich­schrei­bun­gen sind nur Stilmit­tel, die immer wieder auf ein Prob­lem aufmerk­sam machen sollen, aber sie sind nicht selb­st dessen Lösung. Ihre Effek­tiv­ität sinkt sog­ar, wenn sie mech­a­nis­tisch und unre­flek­tiert in nicht agi­ta­torischen Tex­ten einge­set­zt wer­den, da sie damit von der ide­ol­o­gisch motivierten Nor­mver­let­zung zur gefühlt oktroyierten Norm­be­fol­gung werden.

    Antworten
  9. Michaela Lusru

    @Christoph Päper
    Wie wahr, wie wahr:
    “Mit anderen Worten: Alle pseudo­plu­ral­is­tis­chen For­men wie Bin­nen­ma­juskeln, Unter­strich– oder Sternchen­lücke und sog­ar die kon­ven­tionelleren Klam­mer– und Schrägstrich­schrei­bun­gen sind nur Stilmit­tel, die immer wieder auf ein Prob­lem aufmerk­sam machen sollen, aber sie sind nicht selb­st dessen Lösung.”

    Lösun­gen gehen nur gesamt­ge­sellschaftlich, alle Ver­suche bis dahin sind gemäss dieses Kom­men­tars von Christoph lediglich poli­tis­che Hin­weiss­childer, die um Aufmerk­samkeit rin­gen (sollen), und nicht sprach­liche Verwendungen.
    Sprache ist kein Plakat, Trans­par­ent oder Werbeslo­gan, son­dern das Fun­da­ment unser aller Denkens. Noch nie ist ein Denk­fun­da­ment plaka­tiv begrün­det worden.
    Wer das Denken bee­in­flussen möchte, muss sehr sehr tief greifen — aber ohne dabei selb­st laufend in der Tiefe zu verschwinden.
    Und Zeit — nicht Krawall — ist dazu mitzubrin­gen, denn poli­tis­che Sprachregelungsver­suche als “Beschle­u­niger” haben bish­er noch immer die betr­e­f­fend­en Poli­tik­er aus den Latschen gekippt — und nicht alte Spach‑, Sprech- und Dek­wurzeln, eben weil in
    “agi­ta­torischen Tex­ten einge­set­zt, … sie damit von der ide­ol­o­gisch motivierten Nor­mver­let­zung zur gefühlt oktroyierten Norm­be­fol­gung wer­den”, zur nicht nur unter- son­dern ausgekühlten.

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  10. Alexander

    geschlechterg­erechte Sprache, weil Sprache durch ihren großen Ein­fluss auf unser Denken und unsere Wahrnehmung die Gesellschaft mit formt”

    Das sehe ich als Päd­a­goge (Erzieher in ein­er Kita) beson­ders so und gen­dere im All­t­ag auch “Du kannst zu einem Erzieher oder ein­er Erzieherin gehen” — “Am Mittwoch kom­men Polizis­ten und Polizistin­nen in die Kita” etc.

    Den­noch wurde mir let­ztens vorge­wor­fen, dadurch würde man die Kinder indok­trinieren beson­ders in Bezug auf den lin­guis­tis­chen Rel­a­tivis­mus und speziell weil die Sapir-Whorf-These die “ange­blich” wider­legt sei und von Lin­guis­tik­ern auch nicht vertreten wird . Also Sprache ange­blich keine Auswirkun­gen auf das Denken/Verhalten hat.

    Ich bin ver­wirrt und suche nach empirischen Evi­den­zen bzw. Klärung des Sachverhalts. 

    LG

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