Da ist es wieder, das Spektrogramm! Faulheit und widrige Internetverhältnisse haben sein Erscheinen leider zweimal verhindert, Links gesammelt haben wir aber die ganze Zeit wie verrückt. Also, viel Spaß beim Lesen (außer Sie haben eine schlechte Internetverbindung oder sind faul)!
- Der KURIER hat für eine Sprachkritik zum Flüchtlingsdiskurs mit ExpertInnen gesprochen: »Aber nicht nur die “Flut nach Westen”, wie kürzlich die Süddeutsche Zeitung die hohe Anzahl an einreisenden Flüchtlingen betitelte und Stunden später in eine “Flucht nach Westen” änderte, steht im Mittelpunkt des Asyldiskurses. Metaphern wie “Festung Europa”, “Grenzjäger” in Ungarn oder “Neuer Eiserner Vorhang” prägen ebenso die Frage, wie man sich vor Flüchtlingen “schützen” soll. “Dieser Sprachgebrauch impliziere”, so Wodak, “dass es einen gewaltsamen Krieg zwischen Flüchtlingen und Europa gäbe. Europa soll quasi von bewaffneten Flüchtlingen eingenommen werden.”« (Achtung, der Artikel sieht durch die dazwischengeschobenen Link-Blöcke dauernd so aus, als sei er schon fertig, ist aber recht lang.)
- Im LEXIKOGRAPHIEBLOG hat Michael Mann kurz über das Wort Pfefferminzmilch nachgedacht — das zeigt nämlich gleich drei Laute, die das Deutsche hat, die meisten eng verwandten Sprachen aber nicht.
- DER STANDARD hat sich knapp mit Emoji und Sprache befasst.
- Shipping — sich sehnlich wünschen, dass zwei (meist fiktive) Personen ein Paar werden — hat eine interessante Benennungspraxis ausgelöst, bei der die Namen in einem Wort miteinander verschmelzen (z.B. könnten sich Fred Feuerstein und Emma aus dem gleichnamigen Austen-Roman zu Fremma verbinden). Auf THE TOAST stellt Gretchen McCullogh eine wissenschaftliche Studie zu solchen Namen vor und erklärt, warum sie für die Linguistik interessant sind: »[…] ship names are part of a broader phenomenon of blends in English, from Lewis Carroll’s slithy (slimy and lithe) to why we have brunch and smog rather than leckfast and foke. But people don’t actually go around creating blends all that often — one delightful study of English blends looked at 63 of them […]. But while 63 is quite a large corpus when it comes to real-life blends, it’s nothing when it comes to fandom: there’s more than that in ship names from the cast of Glee alone.«
- Und wir schließen mit noch mehr Namen: James Chetwood fragt sich auf WORDS, NAMES AND HISTORY, wie es zur Benennung von Sportstadien kommt und welche Rolle Sponsoren dabei spielen: »Some names barely adhere to the basic rules of naming. Lancashire and Durham cricket clubs now have grounds called Emirates Old Trafford and Emirates Durham. They don’t even sound like names! They are a bunch of words that don’t go together and don’t create anything name-like. Is Emirates describing Durham — or the other way round? I have literally no idea. Even small, amateur club grounds now often bear the incongruous names of local businesses. I currently play cricket at Sandygate Wandisco and regularly play against a team whose ground is called The Life Skills Bowl, regardless of the fact that the ground is rectangular and generally boasts players with very few life skills.«
aaaaaah danke für den Link zu den ship names 😀