Da ich dieser Tage immer noch viele Anfragen zum Unwort Asylkritik bekomme, hier aus der Ferne ein paar kurze Notizen zu anderen Untiefen des aktuellen Sprachgebrauchs.
Mitte, verunsicherte. Von Sigmar Gabriel ins Spiel gebrachte Bezeichnung für Menschen, die zwar weder verunsichert noch Mitte sind, die man aber nicht mehr als „asylkritisch“ oder als „besorgt“ bezeichnen kann, ohne den Spott mitdenkender Menschen heraufzubeschwören. Passt zum Versuch der SPD und der anderen „bürgerlichen“ Parteien, sich ein anständiges, nur vorübergehend besorgt-verunsichertes Bürgertum herbeizuphantasieren, das man vom rechten ★Pack auf der einen Seite abgrenzen kann, und – da es ja die „Mitte“ ist, auch von „linken Chaoten“ auf der anderen Seite. Passt nicht zu einer Wirklichkeit in der sich Menschen, die eigentlich nur anständig sind, vermehrt die Frage stellen, ob sie das vielleicht nicht doch eher zu Linken macht. Passt auch nicht zu einer Wirklichkeit, in der linke Chaoten oft die ersten, und manchmal leider auch die einzigen sind, die sich der verunsicherten Mitte in den Weg stellen, wenn diese den Flüchtlingen ihre Asylkritik demonstrieren wollen.
Pack. Von Sigmar Gabriel als Bezeichnung für die Rassisten ins Spiel gebracht, die seit Monaten verbal oder mit Brandsätzen Flüchtlinge und ihre Unterkünfte angreifen. Ein Versuch, den Rassismus als Eigenschaft gesellschaftlich geächteter, ungebildeter und prinzipienloser Randgruppen darzustellen (vgl. Lumpenpack; asoziales Pack; Pack schlägt sich, Pack verträgt sich). Passt zum Drang der SPD in die gesellschaftliche ★Mitte und zum Wunsch, deutschen Rassismus als irgendwie nicht-deutsch darzustellen (Gabriel: „Das sind Leute, die mit Deutschland nichts zu tun haben“, Tillich: „Das ist nicht unser Sachsen“). Passt nicht zur deutschen Wirklichkeit, in der eine Partei von Professoren und Ex-Adligen rechtes Denken auf breiter Ebene salonfähig macht und in der SPD und CDU als Reaktion auf den Terror gegen Menschen, die durch Krieg, Armut und Diskriminierung aus ihrer Heimat ★vertrieben wurden, nur einfällt, das Asylrecht zu verschärfen.
Vertriebene. Von Mario Sixtus und Sascha Lobo als Bezeichnung für Flüchtlinge vorgeschlagen. Ein Begriff, der semantisch deutlich macht, dass Menschen ihre Heimat im allgemeinen nur dann fluchtartig verlassen, wenn sie etwas oder jemand von dort vertreibt, und der historisch deutlich macht, mit welch unterschiedlichem Maß man in Deutschland Zufluchtsuchende misst, die zum kollektiv eingebildeten deutschen Volkskörper gehören oder eben nicht. Passt zu Lobo, der schon mit seiner Forderung, rechten Terror als „rechten Terror“ zu bezeichnen, semantische Integrität bewiesen hat, und zu Sixtus, der einen rassistischen Mob treffgenau als „rassistischen Mob“ bezeichnet. Passt nicht zum deutschen Narrativ, in dem Vertriebene allesamt unschuldige Opfer eines unerklärlichen antideutschen Ressentiments sind, Flüchtlinge dagegen Opfer ihrer Gier nach deutschem Taschengeld.
Danke für diesen klugen Kommentar zu einer Entwicklung, die sich so oder ein bisschen anders in vielen europäichen Ländern vollzieht.
Immer, wenn ich denke, ich könnte mir das Geld für mein Sprachlog-Abo sparen und stattdessen in irgendeinen Webcomic investieren, kommt sowas.
Schande über euch.
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Dunkeldeutschland.
Schöne Dichotomie des obersten Predigers.
hell/dunkel
gut Asylkritiker/böse Nazis
Nicht die “Mitte” ist verunsichert, sondern unsere Politiker. Die alten Argumente wie “Deutschland ist Einwanderungsland” oder “Wir brauchen Zuwanderung, um den Bevölkerungsschwund entgegen zu wirken (Wieso eigentlich? Unsere Bevölkerungsdichte ist viel zu hoch)” wirken nicht mehr. Drum starrt nicht auf das Haushaltsdefizit, sondern nehmt endlich Geld in die Hand, helft den Vertriebenen, schickt die “Balkanflüchtlinge” in ihre Heimat zurück und helft ihnen dort beim Aufbau einer Existenz. Die paar Milliarden sind Peanuts gemessen an den Finanzhilfen für Griechenland.
Schöner Text, aber trotzdem zwei Anmerkungen von mir.
Erstens: Die «verunsicherte Mitte» bezieht sich nicht auf politische Einstellungen (als als Dichotomie zu links oder rechts), sondern auf die wirtschaftliche Stellung (zwischen oben und unten). Diese «Mitte» ist verunsichert, weil sich sich lieber mit «denen da oben» als mit «denen da unten» identifiziert («nach oben buckeln, nach unten treten»), und deshalb Ansprüche von zusätzlichen Leuten da unten (z.B. nach «Leben» oder «Frieden») als überzogen und auf ihre Kosten gehend annimmt.
Zweitens: Nach dem zweiten Weltkrieg gab es erhebliche Ressentiments gegen Vertriebene (das blenden die sogenannten «Konservativen» heute gerne völlig aus), weil viele Westdeutsche ihre identitätsstiftende regionale Kultur durch die Flüchtlinge aus dem Osten bedroht sahen. So hielt z.B. der Ministerpräsident von RLP, Peter Altmaier von der CDU, die Integration von evangelischen Flüchtlingen im überwiegend katholischen Rheinland-Pfalz für nicht machbar.
Die gleichen Typen, die immer für Toleranz und Menschenliebe schwärmen, zeigen sich kalt und gefühllos gegenüber dem Heimatverlust Vertriebener und sind auch noch Stolz darauf, Scherze und Witze auf Kosten Konservativer zu machen. Mit diesem ganzen Leichtsinn wird man dem Ernst der Situation gerade nicht gerecht. Klaubereien über Begrifflichkeiten, die in Wirklichkeit Lust auf einen Euphemismus haben und den Unterschied zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen ignorieren wollen. Toleranz und Menschenliebe ist da ganz schnell am Ende. Es wird geworben, Menschen zu verwirren und die Berechtigung ihrer Standpunkte zu desavouieren und zu sabotieren. Auf diese Seite gewinnt man keine Leute für seine Sache hinzu, sondern kultiviert eine Lagermentalität, zelebriert sie geradezu. Ein höhnischer Ton ist in seiner spitzen Bemerkung enthalten. Begriffsstrategische Kriegsführung ist wichtiger als wirkliche Verständigung in der Sache. “Vertriebene” ist in Deutschland ein feststehender Begriff. Solche Spielereien und Kalauer zeigen das Elend einer Linken, die Schwächen in der Argumentation hat und davon versucht abzulenken, weil es für sie selbst schon gar nicht mehr vorstellbar ist, dass eine Sache nicht gänzlich zwingend und unangreifbar ist, wenn sie als nur moralisch hochstehend genug eingestuft wird. Stattdessen wird Werbung für Sophistik gemacht und für Willkür in der Begriffsverwendung plädiert. Gut, jeder darf mal Mist twittern, falls er oder sie ordentlich einen sitzen hat. Aber Sixtus ist ein gewerbsmäßiger Medienunternehmer, da darf man mehr Bewusstsein und Professionalität erwarten als von Praktikanten.
Ich lasse diesen Kommentar mal als Beispiel des deutschen/konservativen Opfergebahrens stehen.
“Vertriebene” ist doch wertneutral. Auf dieses deutsche Narrativ muss ja keiner hören.
Es gibt analytische und wertende Begriffe. Die wertenden Begriffe haben allesamt gemein, dass ihr analytischer Gehalt gering ist. Ob man “Pack” nimmt oder “Mob” und rassistisch davorsetzt, bleibt sich gleich — beides sind aus analytischer Sicht “Versuche, den Rassismus als Eigenschaft gesellschaftlich geächteter, ungebildeter und prinzipienloser Randgruppen darzustellen.” Wo ist da denn der Unterschied zwischen Gebriel und Sixtus?
Lohnenswert erscheint mir nur die Auseinandersetzung mit den analytischen Bezeichnungen. Die “verunsicherte Mitte” ist da sicherlich ein Begriff, der in vieler Hinsicht nah an der Schönfärberei ist.
Aber was fällt uns noch ein außer dieses hilflose “rassistischer Mob”? Offenbar nicht viel. Und das zeigt doch auf der Ebene der Sprache, dass die Analysen das Gewirr aus neuem Nazismus, altbackenen nationalkonservativen Ideologemen und über diese Strömungen hinaus wuchernden Ängsten vor dem “Zustrom” an Einwanderern noch nicht treffend zu fassen bekommen. Das Gewirr ist ja auch nicht nur ein deutsches, geschweige denn nur sächsisches Phänomen.
Vermutlich gibt es noch gar keinen Begriff, der dieses aktuell aufschäumende Syndrom kurz und bündig zusammenfasst. Dass sich da Leute zusammenfinden, die sich aus unterschiedlichsten Gründen als “bedroht”, “vernachlässigt” oder “übergangen” fühlen, ist evident. Das gilt auch für die AfD-Blase, die mit vielen Haupttrends unserer Epoche im Kampf liegen (mehr internationale Kooperativität, mehr Liberalität in der persönlichen Lebensführung, mehr “Entwurzelung” durch neue Technologien, mehr Hindernisse beim Bewahren des wirtschaftlichen Status, etc.). “Rassismus” ist da oft nur das Phänomen, nicht der Grund.
In diesem Zusammenhang schon eine “halbamtliche” Sprachregelung an die Linke auszugeben, kann man machen, bringt aber nur Munition zum Zurückballern (was ja durchaus wichtig ist!). Irgendwann aber muss man übers Ballern hinausgelangen und wieder anfangen analytisch zu reden.
Was auch immer „analytisch“ hier für Sie bedeutet — selbstverständlich ist es NICHT egal, ob man das Wort rassistisch vor das Wort Pack oder das Wort Mob stellt (vor das Wort Pack hat es ohnehin niemand gestellt, aber tun wir des Arguments halber so).
Mob bezeichnet eine Gruppe von Menschen, die nicht durch eine gemeinsame Eigenschaft charakterisiert ist, sondern durch ihr Verhalten. Wenn der Mob nach Hause geht, ist er kein Mob mehr. Ein „rassistischer Mob“ ist eine Menschenmenge, die sich rassistisch verhält — ungefähr so, wie diejenigen, die Flüchtlinge und ihre Unterkünfte verbal und physisch angreifen.
Pack bezeichnet eine Gruppe von Menschen, die aus Sicht des Sprechers durch gemeinsame Eigenschaften charakterisiert ist — ungebildet, arm, asozial, gesellschaftlich wertlos. Pack bleibt auch dann Pack, wenn es nach Hause geht, oder gleich zu Hause bleibt. Wer Rassisten als „Pack“ bezeichnet, sagt damit erstens, dass es eine inhärent ungebildete, arme und deshalb wertlose Schicht gibt, und zweitens, dass Rassismus für diese Gruppe typisch und deshalb mit dem Rest der Gesellschaft nichts zu tun hat.
Danke, schöne Differenzierung. Mob ist ja die Quelle von “Mobbing”. Da schwingt das Handeln durch die Zusammenballung mit.
Ansonsten sind ja Pack und Mob beides Mehrzahlwörter in der der Einzahl (“plurale tantum”) und im Hinblick auf den harten Kern der Neonazis muss man sich natürlich fragen, ob, wenn der Mob nach Hause geht, sich irgendetwas Wesentliches schon gebessert hätte. Das dürfte Sixtus wohl schwerlich gemeint haben.
Im übrigen wird bei Mob auch immer automatisch ein “überwiegend niedriges Bildungs- und Sozialniveau” mitgedacht (Wikipedia) — was vielleicht daran liegt, dass der feine Mann (N. Fest zum Beispiel) sich gerade nicht offen mit dem Mob gemein hat, aber in seinem inneren Sentiment und seinen Zielen schon.
Die “verunsicherte Mitte” ist insofern ein “analytischer Begriff”, weil er einen akademischen Hintergrund hat, in diesem Fall die Soziologie und Sozialpsychologie. Pack hat nichts davon, Mob nur wenig. Beide sind hauptsächlich pejorativ im Gebrauch. Wie gesagt, schon wahr, dass die Worte ein paar unterschiedliche Nuancen, aber insofern beim Pack schon vom Wortstamm her ebenfalls die Zusammenballung im Vordergund steht, ist doch in der spontanen politischen Rede der der Unterschied nocht besonders schwerwiegend — es ist ja in beiden Anwendungsfällen spürbar, dass die Redner vor allem um scharfe Abgrenzung mit einem Impetus des Heruntermachens zu Werke gehen — wo die “verunsicherte Mitte” das eben so ängstlich vermeidet, das einem diese “analytische” Formulierung viel zu zart vorkommt, wenn man sich dazu hochaggressive Neonazi-Gruppen vorstellt (die sich übrigens keineswegs wie “Mob” zusammenfinden, sondern eher organisiert und zielstrebig).
Gut möglich also, dass alle 3 dabei sind: das “Pack” reist gezielt an, dem folgt der ortsansässige Mob und zuletzt reiht sich die verunsicherte Mitte ein.
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Soweit mir bekannt ist, wurde nach dem 2.Weltkrieg zwischen Flüchtlingen und Vertriebenen unterschieden. In meinem Heimatort im württembergischen Unterland kamen zunächst die “Flüchtlinge” an — Menschen, die vor der roten Armee geflohen waren. Ein Jahr später kamen dann die ersten Vertriebenen, also diejenigen, die aus ihren Dörfern und Städten verjagt wurden.
Offiziell wurden beide Gruppen zu Vertriebenen, im örtlichen Sprachgebrauch sind beides Flüchtlinge. Und ja, die Kinder und vielleicht auch die Enkelkinder dieser Leute sind in den Gesprächen am sonntäglichen Kaffeetisch immer noch: Flichtling.
Vllt. meint Gabriel ja auch einfach nur, dass alle Rassistinnen, ungeachtet des Bildungs- oder Einkommensniveau, automatisch Pack sind, da sie sich asozial verhalten (Flüchtlinge verbal und physisch attackieren), Bildungslücken aufweisen (warum die Flüchtlinge überhaupt flohen), im übertragenen Sinne arm sind und für unsere Gesellschaft keinen Wert haben.
Eine Verharmlosung sehe ich da nicht.
Sollen die Rassisten ihn doch wegen Volksverhetzung verklagen, wenn das ihre zarten Gefühle verletzt.
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@Anatol:
“Wer Rassisten als „Pack“ bezeichnet, sagt damit erstens, dass es eine inhärent ungebildete, arme und deshalb wertlose Schicht gibt, und zweitens, dass Rassismus für diese Gruppe typisch und deshalb mit dem Rest der Gesellschaft nichts zu tun hat.”
Könnte sie damit nicht auch sagen, dass Menschen, die ihre rassistischen Einstellungen in rassistischen Gewalttaten ausleben (wollen), ein Bildungsproblem haben (abseits der formalen Bildung) und dass sie (der Sprecherin) darum auch weniger wert sind als Menschen, die das nicht tun?
Sorry für “Rassistinnen”, es sollte natürlich “RassistInnen” heißen. Auch wenn die hiesige Rechtschreibkorrektur das bemängelt.
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@Mycroft: Jetzt muss ich doch noch mal fragen, weil du es hier schon wieder schreibst: Ist dir ehrlich nicht klar, dass es hier NIEMANDEM darum geht, die Gefühle von Nazis zu schonen, oder schreibst du sowas einfach als rhetorisches Mittel?
@Muriel: Als rhetorisches Mittel.
Gegenfrage: Geht es hier nicht darum, dass Gabriel sich nicht “zu weit” von Rassismus differenzieren _darf_? Ist das nicht auch ein rhetorisches Mittel?
@Mycroft: Meine These, dass es am Ende schadet, so zu tun, als wären Rassist(inn)en eine minderwertige Kategorie Mensch, ist meine inhaltliche Position.
Ich versuche gemeinhin, Sachen zu kritisieren, die andere tatsächlich sagen. Sie dürfen das gerne anders halten, aber ich müsste um Verständnis bitten, dass ich darauf dann nicht mehr antworte.
(Na gut, davon abgesehen ist dieser Thread ja jetzt auch schon ein bisschen älter und insofern hat sich das wahrscheinlich eh erledigt.)
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Sicher spricht einiges für diese Übertragung des Begriffs “Vertriebene”, der das Wort ja nur gewissermaßenn beim Wort nimmt und die Einengung auf die deutschstämmigen Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs dabei mit bedeutungsvoller Nonchalance übergeht. Was diese Begriffsverwendung in meinen Ohren problematisch macht ist, dass sie eine Einengung des Bedeutungsspielraums nahelegt: auf diejenigen, die von (i.d.R. als gewalttätig vorzustellenden) menschlichen Akteuren vertrieben werden. Dabei fallen diejenigen hintüber, auf die es die politische Verfahrensweise ohnehin abgesehen hat, die Flüchtlinge in gute und schlechte scheiden will: die sogenannten “Wirtschaftsflüchtlinge”, sprich: diejenigen, die mit ihrer Leidensgeschichte keine Schreckbilder von kalaschnikowschwingenden Paramilitärs evozieren können. Deren Elend, das eher unspektakulär in abstrakten wirtschaftlichen Verhältnissen, in Diskriminierung oder Perspektivlosigkeit gründet, scheint sich weit schwerer begreiflich machen zu lassen; es bleibt “unbebildert”. Die Bezeichnung als “Vertriebene” mag z.B. für die meisten Geflüchteten im syrischen Kontext zutreffend scheinen; vom Balken aus Zuflucht suchenden Roma etwa dürfte es allerdings schwerer fallen, mit dem Begriff glaubhaft für ihre Aufnahme zu streiten. — Der Begriff dürfte daher nur bedingt tauglich sein, um “Flüchtling”/“GeflüchteteR”/“Refugee” zu ersetzen, und brächte bei häufigerer Verwendung das Risiko mit sich, eine problematische, aber von einigen politischen Akteuren gewollte Unterscheidung zu befördern.