Woher kommen Spione? Was haben Familie Sauerteig und Familie Becker mit Linguistik zu tun? Welche amerikanischen Schimpfwörter treffen wo besonders? Was passiert eigentlich sprachlich bei den Minions? Und wie schreibt man Zeitungsartikel, die pursten Unsinn über Frauen und Sprache verzapfen? Alle Antworten gibt’s in unserem heutigen Spektrogramm:
- DR. BOPP stellt sich die Frage, woher eigentlich das Wort Spion stammt, und entdeckt, dass bei seiner Entstehung wohl Wortspionage im Spiel war: »Weil das Auspionieren und das Fangen oder eben Nichtfangen von Spionen in Deutschland gerade wieder einmal aktuell ist, habe ich mich gefragt, woher das Wort Spion eigentlich kommt. Es ist ein Wort, das – gar nicht so unpassend – in seiner Geschichte die Sprachgrenzen mehr als einmal überschritten hat.«
- Das KULTURRADIO hat diese Woche kurz in einem Interview das Digitale Familiennamenwörterbuch Deutschlands vorgestellt (runterscrollen bis »Online-Lexikon sämtlicher Familiennamen in Deutschland«), das derzeit entsteht. Wer schon einmal in den ersten Wörterbuchartikeln blättern will, wird hier fündig.
- Wie (be)schimpft man in den USA? Twitter liefert wunderbare Daten dazu, wie der GUARDIAN beschreibt: »Calling someone an “asshole” in Georgia or Alabama might upset some people, but in these states, it’s apparently fine to use “bitch”, “damn” or “shit” to express everyday frustration.«
- Sprechen die Minions eigentlich eine Sprache? Caroline Zola ist dem für LEXICON VALLEY nachgegangen: »[W]hile some people do create complex linguistic systems for made-up characters (Na’vi for Avatar, Dothraki for Game of Thrones, Klingon for Star Trek, and Elvish for Lord of the Rings), it’s tough to call Minionese a true language. It’s more a combination of cute and vaguely recognizable sounds strung together and delivered with such meaningful inflection that they get the message across.«
- Deborah Cameron von LANGUAGE: A FEMINIST GUIDE haben wir hier schon gelegentlich verlinkt — in letzter Zeit plagt sie sich mit Artikeln herum, die Frauen »Ratschläge« dazu geben, wie sie sprechen sollen. Daraus hat sie nun die ultimative Anleitung für Bullshitartikel zum Thema destilliert: »You can establish that the thing is a real thing by using anecdata and exploiting confirmation bias. ‘Have you noticed that thing women do?’ you might begin. If the thing is already a cliché, like uptalk, then you’ll immediately have them nodding; if it’s not then they probably won’t have noticed it, but many of them will think that’s only because they’re not as observant or as keenly attuned to the zeitgeist as you are. Either way, you’re priming them to accept your premise. Then you can follow up with a tedious anecdote involving some everyday scenario your reader can relate to.«