Kurze Geschichte eines Unworts: Asylkritiker

Von Anatol Stefanowitsch

Die Wörter asylkri­tisch, Asylkri­tik und Asylkri­tik­er haben sich in den let­zten Monat­en zu euphemistis­chen Ober­be­grif­f­en für alle möglichen Spielarten recht­en und/oder ras­sis­tis­chen Denkens und Han­delns entwick­elt. Zunächst geschah das fast unbe­merkt, aber seit ein paar Wochen bekom­men die Wörter endlich die kri­tis­che Aufmerk­samkeit, die ihnen zuste­ht: Schon im Juni kri­tisierte die Beratungsstelle für Betrof­fene rechter Gewalt in Sach­sen die For­mulierung „besorgte, asylkri­tis­che Bürg­er“, und in den let­zten Tagen gab es aus­führliche Kri­tiken in The Euro­pean, der Zeit und der taz. Inzwis­chen hat die dpa sog­ar angekündigt, dass sie die Wörter gar nicht mehr ver­wen­den wird.

Auch ich habe mich zu den Begrif­f­en geäußert, z.B. im in der Säch­sis­chen Zeitung, bei Radio Corax und bei MDR INFO. Eine Frage, die ich dabei nur all­ge­mein beant­worten kon­nte, war die, woher das Wort über­haupt kommt und seit wann es im Umlauf ist. Hier nun eine genauere Antwort auf diese Frage.

Vor 2014 find­en sich in den Medi­en nur vere­inzelte Belege für die Wörter Asylkri­tik, asylkri­tisch und Asylkri­tik­er. Eine Suche im Deutschen Ref­eren­zko­r­pus (ein­er Textsamm­lung, die vor­rangig aus deutschen, öster­re­ichis­chen und Schweiz­er Tageszeitun­gen beste­ht) und in der WISO-Presse­daten­bank ergibt nur etwa zwanzig Treffer.

An den frühen Tre­f­fern fällt zunächst auf, dass sie sich im Wortsinne auf (poli­tisch vertretene) Kri­tik an Asylge­set­zen und deren Umset­zung beziehen und nicht auf Feind­seligkeit­en gegenüber Asylbewerber/innen.

Asylkri­tik bezieht sich in diesen Tre­f­fern nicht immer auf einen Ruf nach ein­er restrik­tiv­eren Asylpoli­tik, son­dern kann im Gegen­teil ein Ruf nach weniger Restrik­tio­nen sein. So titelt die Tirol­er Tageszeitung am 8.9.1998 „Grüne hal­ten Asylkri­tik aufrecht“ und die Salzburg­er Nachricht­en bericht­en am 11.7.2003) unter der Über­schrift „Asylkri­tik als Som­mer­lek­türe“ über Forderun­gen von Amnesty Inter­na­tion­al nach ein­er Entschär­fung ein­er geplanten Asylgesetznovelle.

Meis­tens ist allerd­ings auch in diesen frühen Tre­f­fern eine Kri­tik an ein­er ver­meintlich zu großzügi­gen Asylpoli­tik gemeint, wie in diesem Beispiel aus dem Spiegel vom 13.7.1987:

Linke Gewaltkad­er, heißt es im jüng­sten Ver­fas­sungss­chutzbericht, hät­ten repub­lik­weit die „Flüchtlings- und Asyl­prob­lematik“ zu ihrem „zen­tralen The­ma“ gemacht. Mil­i­tante Rechte wiederum sehen sich durch Bon­ner Union­spoli­tik­er ermuntert, die ihnen mit asylkri­tis­chen Aus­sagen „Legit­i­ma­tion und Moti­va­tion“ liefer­ten. [Link]

Auch hier geht es aber um tat­säch­liche Kri­tik: obwohl ein Beziehung zwis­chen poli­tis­ch­er Asylkri­tik und rechter Gewalt(bereitschaft) hergestellt wird, wird let­ztere nicht selb­st als Asylkri­tik bezeichnet.

Diese frühen Ver­wen­dun­gen des Wortes Asylkri­tik sind nicht euphemistisch, da sie sich eben tat­säch­lich auf Kri­tik an Asylpoli­tik beziehen (allerd­ings nicht auf die Insti­tu­tion Asyl an sich, weshalb das Wort Asylpoli­tik-Kri­tik, das sich auch gele­gentlich find­et, tre­f­fend­er wäre).

Die Bedeu­tungsver­schiebung zur heuti­gen, euphemistis­chen Ver­wen­dung des Wortes lässt sich gut an dem einzi­gen anderen Tre­f­fer aus dem Spiegel-Archiv zeigen, der vom 14.1.2015 stammt:

Bewohn­er des Dres­d­ner Stadt­teils Laube­gast haben die Ein­rich­tung eines Asyl­be­wer­ber­heims ver­hin­dert. Der Eigen­tümer des Hotels habe sein Ange­bot „über­raschend zurück­ge­zo­gen“, teilte die Stadt Dres­den mit. Begrün­det habe er seine Entschei­dung mit dem „mas­siv­en Wider­stand der Bevölkerung“. Der Mann war in sozialen Net­zw­erken bedro­ht wor­den, die Wände des Hotels wur­den mit asylkri­tis­chen Sprüchen beschmiert. [Link]

Die For­mulierung asylkri­tis­che Schmier­ereien, find­et sich auch in vie­len anderen Medi­en­bericht­en über Laube­gast (u.a. im Ham­burg­er Abend­blatt, der Süd­deutschen Zeitung, beim MDR und auf Tagesschau.de). Möglicher­weise stammt sie aus ein­er Pressemel­dung der dpa (hier die Kurzver­sion).

Dass es sich hier um eine euphemistis­che Ver­wen­dung von asylkri­tisch han­delt, zeigt sich daran, dass in anderen Medi­en etwas deut­lich­er von asylfeindlichen Sprüchen, aus­län­der­feindlichen Parolen und frem­den­feindlichen Parolen die Rede ist.

An der Bedeu­tungsver­schiebung des Wortes Asylkri­tik von ein­er Beze­ich­nung für tat­säch­liche (mehr oder weniger legit­ime) Kri­tik an Asylpoli­tik hin zu einem Euphemis­mus für frem­den­feindliche, ras­sis­tis­che und/oder recht­sex­treme Het­ze, Gewalt­bere­itschaft oder sog­ar Gewalt haben ver­schiedene Ein­flüsse mitgewirkt.

Erstens find­et der Begriff sich von Anfang an sehr häu­fig in Zusam­men­hän­gen mit recht­en Parteien. In der Schweiz, wo das Wort von 2014 am häu­fig­sten zu find­en war, wird es regelmäßig ver­wen­det, um Posi­tio­nen der SVP zu beze­ich­nen (z.B. hier und hier). In Deutsch­land find­et er sich in Bericht­en über die NPD und deren Posi­tio­nen, z.B. in der Säch­sis­chen Zeitung in Sätzen wie Ver­fas­sungss­chützer gehen davon aus, dass die NPD vor der Land­tagswahl im August mit Asylkri­tik punk­ten will (6.5.2014, S. 6) und Recht­sex­trem­is­ten set­zen auf Asyl-Kri­tik (21.7.2014, S. 6). Hier wird zwar (noch) keine Gle­ich­set­zung des Wortes Asylkri­tik mit rechtem Gedankengut vorgenom­men, es ist aber klar, dass es nur noch einen kleinen Schritt davon ent­fer­nt ist.

Zweit­ens haben rechte Grup­pierun­gen und Parteien den Begriff in den let­zten Jahren für sich ent­deckt. Auf entsprechen­den Web­seit­en (hier nicht ver­linkt) find­et sich das Wort als Selb­st­beze­ich­nung ver­stärkt seit etwa 2013. Ob dies in bewusst euphemistis­ch­er Absicht geschieht, also um ras­sis­tis­che, frem­den­feindliche oder recht­sex­treme Mei­n­un­gen zu beschöni­gen und zu legit­imieren, oder ob die betr­e­f­fend­en Akteure tat­säch­lich glauben, dass sie sach­liche Kri­tik an Asylpoli­tik und Asylge­set­zen äußern, lässt sich dabei natür­lich schw­er sagen. Aber dass die schein­bare Legit­im­ität, die zusam­menge­set­zte Wörter mit -kri­tik ausstrahlen, bei der Ver­wen­dung eine Rolle spie­len, dürfte unstrit­tig sein. Das­selbe Muster existiert ja schon länger in dem Wort Israelkritik(er) das the­o­retisch eben­falls legit­ime, sach­liche und reflek­tierte Kri­tik beze­ich­nen kön­nte, das aber tat­säch­lich meis­tens ein Euphemis­mus für anti­semi­tis­che Posi­tio­nen ist.

Drit­tens sahen sich Medi­en und Poli­tik ab Ende 2014 recht unver­mit­telt mit dem Phänomen der Pegi­da-Bewe­gung kon­fron­tiert und waren sich offen­bar unsich­er, welchen Sam­mel­be­griff sie für die Mis­chung aus ide­ol­o­gisch gefes­tigten Recht­sex­tremen, mehr oder weniger reflek­tierten All­t­agsras­sis­ten und von all­ge­mein frem­den­feindlichen Ressen­ti­ments getriebe­nen Mitläufern find­en soll­ten. Also über­nah­men sie zunächst sehr unkri­tisch die Selb­st­beze­ich­nung Islamkritiker/islamkritisch (die ver­mut­lich ihrer­seits in Analo­gie zu Israelkritik/israelkritisch ent­stand). Im Zusam­men­hang mit der Pegi­da-Bewe­gung, ver­bre­it­ete sich dann das Wort asylkri­tisch in den Medi­en – oft gemein­sam mit dem Wort islamkri­tisch, in der Verbindung „die islam- und asylkri­tis­che Pegi­da-Bewe­gung“ (beispiel­sweise in der Freien Presse, der Welt, der Rheinis­chen Post, der FAZ, der Bild, bei der ARD, beim Deutsch­land­funk, auf evangelisch.de in der taz, im MiGAZIN, bei Agen­turen wie Reuters, und in vie­len anderen Medien.

Obwohl die Berichter­stat­tung häu­fig sehr dif­feren­ziert und kri­tisch war und ist, wurde hier also auf bre­it­er Ebene eine Sprachregelung über­nom­men, die nahelegt, die Pegi­da-Bewe­gung und ihre Mitläufer seien durch legit­ime und sach­liche Kri­tik am Islam und an der deutschen Asylpoli­tik motiviert. Von da aus war es nur noch ein klein­er Schritt zur Über­tra­gung des Begriffs Asylkri­tik auf Grup­pierun­gen, die sich noch weniger Mühe geben, ihre wahren Motive zu ver­ber­gen: Aus Men­schen, die sich direkt vor Flüchtlings- und Asyl­be­wer­ber­heime stellen und het­zerische Parolen skandieren, wur­den auf bre­it­er medi­aler Ebene „Asylkri­tik­er“ (z.B. im Deutsch­land­funk, im ZDF, im Dom­ra­dio, in der Dres­d­ner MOPO24, in der Märkischen All­ge­meinen, in der Bild und in Pressemel­dun­gen der Polizei Sach­sen, um nur einige Beispiele zu nennen).

Auch hier ist die Berichter­stat­tung selb­st in vie­len Fällen dur­chaus kri­tisch, aber durch diese Euphemis­men entste­ht schnell der Ein­druck, es gebe hin­ter den Protesten, Dro­hun­gen und Angrif­f­en auch ein legit­imes Anliegen. Wer das tat­säch­lich kom­mu­nizieren will, kann weit­er­hin von Asylkri­tik­ern oder asylkri­tis­chen Demon­stran­ten reden. Alle anderen soll­ten sich präzis­er ausdrücken.

14 Gedanken zu „Kurze Geschichte eines Unworts: Asylkritiker

  1. Alexander Nader

    Vie­len Dank für Ihre Mühe. Mich erin­nert die Wort­wahl der let­zten paar Jahre, wenn es um Ras­sis­mus und Frem­den­feindlichkeit ging, immer mehr an die lin­gua ter­tii imperii…

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  3. Mycroft

    Ja, das ist das Prob­lem — ein “Asylkri­tik­er” oder “Islamkri­tik­er” ver­hält bei der einge­bürg­erten Ver­wen­dung dieser Wörter sich zum Asyl oder Islam nicht so, wie sich ein “Buch-” oder “Filmkri­tik­er” sich zum Medi­um Film bzw. Buch ver­hält. (Für Asyl‑, Buch- etc.- Kri­tik­erin­nen gilt sin­ngemäß dasselbe.)
    Erkennbar ist das mMn vor allem daran, dass man in den einen Fällen “-kritiker(in(nen))” mit “-gegner(in(nen)) erset­zen kann, ohne dass sich die Aus­sage ändert, und bei den anderen nicht, und außer­dem am Adjek­tiv: Mar­cel Reich-Ran­itz­ki war nicht “buchkri­tisch”.

    Ist jet­zt vor allem unfair gegenüber Leuten, die das heutige Asyl­recht als zu restrik­tiv kri­tisieren. Ein­mal nicht nachgedacht, und die Medi­en hauen die in die völ­lig falsche Ecke.

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  4. T. S.

    Eine schle­ichende Besorg­nis und auch Angst vor der Zukun­ft kommt langsam bei mir auf. Wenn jet­zt schon Per­so­n­en durch benutzte Wörter oder Begriffe in eine Ecke gestellt wer­den und das Wort “Kri­tik” gle­ichgestellt wir mit Wörtern wie “Hass”, “Feind­schaft” und “Intoller­anz” oder gar schlim­meres, erin­nert mich das an eine furch­bare Zeit in den ‘40 Jahren. Auch da wurde eine neue Sprache erfun­den und bes­timmte Begriffe ver­boten oder umgedeutet. Ich glaube gerne, dass Kri­tik all­ge­mein nicht gerne von unseren Poli­tik­ern und eini­gen poli­tis­chen Medi­en gewollt ist. Ist die Presse­frei­heit bedro­ht schreien alle auf. Bei der Mei­n­ungs­frei­heit gilt diese nur solange eine bes­timmte Rich­tung bedi­ent wird. Lei­der sind nicht alle Men­schen studierte Sprach­wis­senschaftler, reiche Kinoschaus­piel­er oder got­tähn­liche, unfehlbare Jour­nal­is­ten. Es gibt auch Men­schen die ein­fach nur eine Mei­n­ung haben, ob jet­zt poli­tisch kor­rekt oder nicht, ohne Brand­sätze wer­fen zu wollen oder anderen Men­schen leid antun. Wir dür­fen nicht selb­st in die Rich­tung gehen vor der wir jet­zt warnen.

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  8. Bla BLa

    Guter Artikel…

    ich bin dafür einen uni­versellen Begriff einzuführen… wie wär’s mit “Sys­tem­feind”?

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  9. J. Nämlich

    @ T. S.:

    Sie zäu­men das Pferd insofern von hin­ten auf, als dass es ja nicht eine (bedacht­same, fundierte, abwä­gende) Kri­tik ist, die dieser Tage mit einen Mal mit Hass/Feindschaft/Intoleranz gle­ichge­set­zt wird, son­dern eben die let­zteren durch die Beze­ich­nung als “Kri­tik” zu diskutablen Posi­tio­nen gead­elt wer­den. Die “Aggres­sion”, wenn Sie so wollen, also die Aneig­nung eines Begriffes, ging (mit viel unbe­darfter medi­aler Schützen­hil­fe) von der Seite der frem­den­feindlichen Akteure aus: Der Begriff “Kri­tik” wurde von ihnen für etwas in Anspruch genom­men, das in seinem ganzen Wesen der Idee von Kri­tik (der “tren­nen­den” Bestand­sauf­nahme und Abwä­gung) nicht nur nicht entspricht, son­dern ihr blankes Gegen­teil darstellt: das Ressen­ti­ment (die nicht-disku­tieren-wol­lende Ablehnung). Insofern ist die Dif­famierung von selb­ster­nan­nter sog. “Asylkri­tik” als “Frem­den­feindlichkeit” o.ä. nicht ein Maulko­rb, son­dern nur ein Zurück­ver­weisen von diskus­sion­sun­willi­gen aufge­bracht­en Akteuren in ihre alten (begrif­flichen) Schranken. 

    Das Prob­lem ist in der Tat nicht die For­mulierung von Äng­sten — diese kön­nten in der offe­nen Diskus­sion abge­baut wer­den (bzw. aus­gelotet wer­den, welche tat­säch­lichen Prob­leme oder Gefahren ihren Aus­druck in diesen Äng­sten find­en). Das Prob­lem ist die Diskus­sion­sun­willigkeit der­jeni­gen, die ihre Äng­ste in Ressen­ti­ment bis hin zur offe­nen Feind­schaft umschla­gen lassen; diese Diskus­sion­sun­willigkeit ver­bi­etet aber die Anwen­dung des Begriffes “Kri­tik”.

    Übri­gens kann man dur­chaus auch Offen­heit und Denkwilligkeit beweisen, ohne Sprach­wis­senschaftler oder ein möglicher­weise arro­gan­ter Schaus­piel­er oder Jour­nal­ist zu sein. “Eine eigene Mei­n­ung” zu haben dürfte nur da wirk­lich von Wert sein, wo man ver­sucht, diese Mei­n­ung (weit­er) zu entwick­eln, indem man auch bere­it ist, sie in Frage zu stellen. Son­st ist sie allen­falls Auf­putschmit­tel für das eigene, möglicher­weise des­o­late, psy­chis­che Befinden.

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  10. Nataniel

    Es kann und darf jed­er gegenüber allen möglichen Din­gen kri­tisch sein. Jemand, der ein­er Regierung gegenüber kri­tisch ist, nen­nt man Regierungskri­tik­er. Jeman­den, der Lit­er­aturkri­tiken schreibt, nen­nt man Lit­er­aturkri­tik­er. Und jemand, der der Vorge­hensweise des Asyls in einem Land kri­tisch gegenüber­ste­ht, ist nun­mal ein Asylkri­tik­er. Da gibt es keine Wertung.
    Eine Lit­er­aturkri­tik kann auch pos­i­tiv aus­fall­en. Die meiste Asylkri­tik kommt ja derzeit von Grü­nen und Linken, die das Sys­tem dahinge­hend kri­tisieren, daß zu wenig Leute Asyl bekom­men und zu viel abgeschoben wird, sowie die Unter­bringung zu unkom­fort­a­bel sei.

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  12. gnaddrig

    Wo die Rede von Euphemis­men für ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che, frem­den­feindliche und recht­sex­treme Posi­tio­nen ist: Mir ist gestern das Wort “über­frem­dungskri­tisch” begeg­net, ver­wen­det an ein­er Stelle, an der ich son­st “asylkri­tisch” erwartet hätte. Es ging da um “Pegi­da und andere über­frem­dungskri­tis­che Grup­pen”, die — selb­st natür­lich san­ft­mütig und fried­fer­tig in Köln das Abend­land und da ins­beson­dere die deutschen Frauen per Spazier­gang ret­tend — vom “brd-Regime und seinen antifaschis­tis­chen Fußtrup­ps” ganz übel ange­gan­gen wor­den waren.

    Bei Google hat “über­frem­dungskri­tisch” derzeit 660 Tre­f­fer. Ich habe das jet­zt nicht jeden einzel­nen Tre­f­fer angeschaut, aber es waren viele von 2010, ein­er von 2009. Das scheint also noch recht neu zu sein. Mich wun­dert, dass es sich nicht weit­er ver­bre­it­et hat, wo es doch sehr ele­gant und umfassend die besorgte Ablehnung jeglich­er Zuwan­derung zum Aus­druck bringt, ohne dass man dazu offen­sichtlich ras­sis­tis­che oder “böse” Vok­a­beln benutzen müsste. Als Euphemis­mus ist das eigentlich ziem­lich hochkarätig…

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