Blogspektrogramm 13/2015

Von Susanne Flach

Heute haben wir kurz und knack­ig Links aus­gewählt mit lesens- und hörenswerten Infor­ma­tio­nen aus dem Bere­ich Lexikon, Wortbe­deu­tung, Zeichenkodierun­gen und gram­ma­tis­chen Zweifels­fällen. Klein, aber oho und faktenreich:

  • Zeichenkodierung war und ist ein richtig großes Durcheinan­der — welche Prob­leme Schreiber/innen von Sprachen haben, deren Schrift nicht auf dem lateinis­chen Alpha­bet beruht, das fasst Aditya Muk­er­jee auf MODEL VIEW CULTURE tre­f­fend zusam­men: „I can text you a pile of poo, but I can’t write my name.“ (danke an @giardino)
  • Der Mit­telfin­ger des griechis­chen Finanzmin­is­ters hat auch die Sprach­wis­senschaft beschäftigt: 
    • Ana­tol hat erst ver­sucht, klarzustellen, wem der Mit­telfin­ger gezeigt wurde (deutsch, englisch) und dann für Inter­net und Medi­en noch nachgeschla­gen, was to doc­tor heißt.
    • Luise Pusch hat sich mit ein­er Frage befasst, die sich son­st nie­mand gestellt hat: Warum ist der Mit­telfin­ger eigentlich eine Belei­di­gung und was hat das möglicher­weise mit der Tat­sache zu tun, dass die griechis­che Regierung zu 100 Prozent aus Män­nern besteht
  • Damaris Nübling von der Uni Mainz hat den Kon­rad-Duden-Preis erhal­ten. Im SWR spricht sie über Zweifels­fälle und Tier­na­men.
  • Texas Ger­man ken­nense schon, oder?
  • ROBOT HUGS erk­lärt „Dic­tio­nary“.

Ein Gedanke zu „Blogspektrogramm 13/2015

  1. Christoph Päper

    Der Artikel von Aditya Muk­er­jee beruht lei­der zu einem großen Teil auf gefährlichem Halb­wis­sen und einem Fehlschluss: das Prob­lem ist nicht die Kodierung, son­dern sind die Eingabe­meth­o­d­en. Die wiederum wer­den entwed­er von nationalen Stan­dar­d­isierungs­gremien entwick­elt (Tas­taturbele­gung) oder von Soft­ware­un­ternehmen, ins­beson­dere Betriebssystemherstellern.

    Das Prob­lem der südasi­atis­chen Schriften (inkl. Ben­gali) ist, dass sie sowohl als sys­tem­a­tis­che Sil­ben­schriften analysiert wer­den kön­nen als auch als kom­plexe hier­ar­chis­che Seg­men­talschriften. Gelehrt und gel­ernt wer­den sie üblicher­weise als erstere (und dargestellt am besten auch), kodiert und eingegeben aber eher als zweit­ere, was aus tech­nis­ch­er Sicht effizien­ter ist. Dabei kommt es mitunter auch dazu, dass die lin­earisierte Abfolge der nativ­en Teilze­ichen nicht jen­er der Buch­staben der Roman­isierung entspricht. 

    Übri­gens gab es dur­chaus Stim­men, die sich ana­log zur „Hanunifika­tion“ für eine gemein­same Kodierung aller Schriften des Brah­mikreis­es aus­ge­sprochen haben, schließlich haben sie – oder wenig­stens viele davon – auch einen gemein­samen ISO-Stan­dard zur Translit­er­a­tion. Momen­tan geht der Trend jedoch dahin, jeden noch so kleinen Unter­schied sep­a­rat zu kodieren oder wenig­stens über Kom­bi­na­tion­sze­ichen (wie bei den Smi­ley­haut­far­ben) zugänglich zu machen, wenn bspw. Kom­pat­i­bil­itäts­gründe dage­gen sprechen.

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