Das Wichtigste zuerst: Ich habe ein Buch geschrieben. Das heute erscheint. Man kann es natürlich gerne unbesehen kaufen, aber man kann sich auch erst einmal von mir erzählen lassen, worum es eigentlich geht:
Wenn man Sprachwissenschaft betreibt, wird man ja von Freundeskreis und Verwandten oft zur Grammatikauskunftsstelle erklärt. Wenn man historische Sprachwissenschaft betreibt, darf man außerdem immer wieder erläutern, woher einzelne Wörter kommen und was sie früher bedeuteten. Viele meiner Kolleginnen haben daher ein etwas gespaltenes Verhältnis zu diesen Etymologien.
Ich nicht.
Ich hoffe, Sie kriegen keinen allzu nerdigen Eindruck von uns, wenn ich erzähle, dass ich zu Studienzeiten eigentlich kaum eine Geburtstagsparty in meinem Linguistikfreundeskreis mitgemacht habe, bei der nicht irgendwann irgendwer das etymologische Wörterbuch aus dem Regal geholt hat und plötzlich die Hälfte der Gäste ganz dringend irgendwelche Einträge vorgelesen haben wollte. Und dass damit der lustigere Teil der Nacht begann.
Ich finde Etymologien großartig — und zwar besonders dann, wenn sie keine isolierten Wortgeschichten bleiben, sondern in ihnen plötzlich größere Zusammenhänge aufscheinen: Die Fahrt ist mit fertig verwandt und das Land mit dem Elend? Warum klingen sie dann heute so unterschiedlich? Das Wappen und die Waffe waren einmal dasselbe Wort? Wodurch wurden sie auseinandergerissen? Wie kann es sein, dass Wörter für ‘Zaun’ gleich in mehreren Sprachen zu Wörtern für ‘Stadt’ oder ‘Burg’ wurden? Kurz: Welche kognitiven Mechanismen, welche gesellschaftlichen Veränderungen, welche Lautwandel und welche grammatischen Besonderheiten stecken in der Biografie von Wörtern und wie kann man sie nach und nach freilegen?
Als die Idee aufkam, dass ich ein Sachbuch über Etymologien schreiben könnte, war mir schnell klar, dass ich nur ein solches Buch schreiben wollte: Keine Paraphrase etymologischer Wörterbücher — so unterhaltsam so etwas auch sein kann –, sondern, ganz heimlich, ein Buch über Sprachwandel. Ein Buch, in dem sich die Wörter, die so viele interessieren, mit den Inhalten meines Faches verbinden, die der breiten Öffentlichkeit kaum vertraut sind.
Jetzt ist es fertig (also zur Fahrt in die Welt bereit), und ich hoffe sehr, dass es Ihnen mindestens so viel Spaß macht, wie ich beim Schreiben hatte!
Titel und Teaser haben mich schon überzeugt — bestellt! 🙂
Super, ich freue mich schon drauf. Die Leseprobe sieht jedenfalls klasse aus!
wann wird denn das ebook erscheinen?
E‑Book: “zeitnah”, wurde mir gesagt … Genaueres weiß ich aber leider nicht.
Das ist genau das Richtige für mich :D.
Hört sich vielversprechend an!
Und wird sofort verlinkt:
http://uebersprache.blogspot.de/2014/09/uber-die-herkunft-von-wortern.html
Kommt auf die Selber-wünsch-und-zu-Weihnachten-verschenk-Liste! Bei uns steht das etymologische Wörterbuch in der Küche (neben dem Lexikon), weil beim Essen doch die meisten wirklich wichtigen Fragen aufkommen.
Ist das E‑Book nich schon da?
@Suz: Seit gestern scheint es kaufbar zu sein. Davor war es zwar gelistet, aber man konnte es noch nicht in den Einkaufswagen tun.
Hat es zufällig jemand und kann mir sagen, ob der skurrile Grafikfehler von Seite 151 auch in der E‑Version steckt? *neugier*
Auf Seite 90 steht über die asiatischen Probleme, die Liquide r und l zu unterscheiden “die Witze darüber sind Region.” Was bedeutet denn dieser Satz?
Witze erklären ist langweilig. 😉
(Hint: Es ist ein Meta-Witz. Ein ziemlich cleverer. Froi mich jetzt noch mehr aufs Buch. ^^)
Hab jetzt mal ein bisschen gegoogelt und bin über eine Redensart gestolpert, auf die sich der Satz wohl bezieht. Ich muss aber sagen, dass ich diese Redensart noch nie gehört habe. (Dass es eine Anspielung auf “Region/Legion” ist, hab ich auch geschnallt, aber mit der Syntax und der zweiten (nicht-militärischen) Bedeutung von Legion bin ich nicht klargekommen).
Hm, ist vielleicht im Englischen ein wenig häufiger rezipiert worden, aber an sich als NT-Bibelzitat ziemlich universell.
https://en.wikipedia.org/wiki/Legion_in_popular_culture
War mir unbekannt; ich bin religiös aber auch völlig ungebildet. 😉
Ich habe eben eine kleine Lobeshymne auf das schöne Buch veröffentlicht: http://www.fembio.org/biographie.php/frau/comments/die-sprache-der-eroberinnen-ganz-neue-erkenntnisse-zur-deutschen-sprachgesc/
Danke für das tolle Werk! Lauter Aah’s und Aha’s und zudem wunderbar unterhaltsam. Kann man doch eigentlich in den Schulstoff einbinden.
Grüße aus Schaafheim