Sommerloch Sommerloch bla Sommerloch blafasel Sommerloch Sommerloch tüdelü Sommerloch tralala Sommerloch — oh, wartense, ein Spektrogramm! Heute mit Binnen‑I, Kuhwörtern und geografischen Faktoren bei sprachlicher Diversität:
- Der Germanist Rudolf Muhr kommentiert in DIE PRESSE mit klaren Worten den „sprachkonservativen Aufstand“ der Binnen-I-GegnerInnen und deren aggressiven Tonfall als „sprachlichen Revisionismus“.
- „Sprache X hat Y Wörter für Z!“ — der Klassiker unter den lexikalischen Mythen. Und jetzt kommt das OED uns erzählt uns was vom (etymologischen) Reichtum des Englischen für das Wortfeld Kuh!
- Warum es keine Einheitssprache geben wird: Marc Ettlinger auf BUSINESSINSIDER. Die kurze Antwort hat vielleicht etwas sehr viel „Identität“ als „bewussten“ Einflussfaktor und etwas weniger geografische Distanz im Sinne des „Werdens (und Bleibens) einer Sprachgemeinschaft“, aber gut, dafür haben wir noch zu vermelden:
- Den Gedanken der „speciation“ verfolgt man im ECONOMIST und berichtet von einer Studie, die geografische Faktoren bei Sprachendiversität untersucht hat.
- Video der Woche: vermutlich noch bis heute Abend können Sie in der Videothek des ZDF eine Diskussion bei Peter Hahne zwischen Sascha Lobo und dem Germanisten Horst Haider Munske zum Thema „Stirbt die deutsche Sprache aus?“ sehen. Die Diskussion ist etwas zäh, aber interessant auf einer Metaebene. Sehen Sie einfach selbst.
Warnung: Kommentare im Internet zu lesen, ist ja grundsätzlich keine gute Idee (außer natürlich diesen hier 😉 ), aber die beim ersten Link sind ganz besonders entmutigend, insbesondere in Kombination mit den positiven und negativen Bewertungen. Ein einziger springt da nicht auf den “ist doch eh mitgemeint”-Zug auf und hat dann prompt fast nur Downvotes, während alle anderen Kommentare hochgevotet werden.
@Ospero: Die Presse hat in Österreich den Ruf, für eine Qualitätszeitung besonders reaktionäre, rückwärtsgewandte und schlicht vertrottelte Kommentatorinnen zu haben. Nicht entmutigen lassen. ^^
Das ist doch nicht inhärent österreichisch…
Da hat der Germanist Rudolf Muhr doch einen ziemlichen Bock geschossen: “ALLE Frauen, die den Brief mitunterzeichnet haben, haben eine generische Berufsbezeichnung angegeben: Lehrerin, Journalistin, Übersetzerin usw., während der OB genau das Gegenteil verlangt! Hier kommt einiges durcheinander! Die erkämpften Privilegien werden genossen, die Feministinnen sprachlich quasi erschossen! Und das von den eigenen Geschlechtsgenossinnen!”
Das sieht im Brief dann zB so aus: “Pichler, Bettina, Deutschlehrerin an der Neuen Mittelschule, St. Florian a.I.”. Etwas peinlich, dass er als Leiter einer Forschungsstelle offenbar nicht weiss, dass eine generische Bezeichnung für Gruppen ist, nicht für Einzelpersonen.
Ja, das ist uns auch aufgefallen. Strange.
Wer solchen argumentativen Blödsinn verzapft, darf sich über Kritik nicht wundern:
“Eine Rückkehr zur sprachlichen Normalität bedeutet eine Rückkehr in die sprachliche Diskriminierung der Frauen. Das ist nicht hinnehmbar, da jede Diskriminierung in der Demokratie ein Verstoß gegen die Menschrechte ist, und die haben in Österreich Verfassungsrang.”
Jeden der das Binnen‑I nicht mag gleich zum Verfassungsfeind hochzustilisieren, das hat schon was.